"Sie hatten tote Augen"
BEZIRK (EP). Auch Ulli Ohr hilft seit Anfang September in Nickelsdorf mit. "Ich betreue unter anderem immer wieder die Kinder, versuche aber auch auf die Bedürfnisse der Frauen zu achten, und sie diskret mit Sachen für ihren persönlichen Bedarf zu versorgen. Zusammengefasst: ich kenne nur Dankbarkeit und zaghaftes zustimmendes Lächeln von tausenden Flüchtlingen, die mir begegnet sind. Trotzdem viele von ihnen schon lange ihre physischen und psychischen Grenzen passiert haben, wollten sie immer wieder mithelfen beim sauber machen, oder essen richten. Am meisten beeindruckt hat mich aber sicher, dass hunderte Menschen gleichzeitig die Nova Rock Halle betreten, und man hört sie kaum. Ohne Geschrei - ohne Worte. In Demut und Dankbarkeit."
Schlimme Erlebnisse
Auch Klaudia Freidl war zweimal in Nickelsdorf dabei, half bei der Kleiderausgabe und kümmerte sich um Kinder. Ihre Eindrücke kann sie kaum in Worte fassen. "Ich habe ein Gruppe von Frauen gesehen die vor sich hinstarrten. Sie hatten aufgrund ihrer Erlebnisse tote Augen, es war schrecklich."
Auch Beate und ihre Tochter Sandra ließen sich nicht lange bitten und meldeten sich für den freiwiligen Einsatz in Nickelsdorf. "Ich wollte nicht nur darüber reden sondern aktiv helfen. Die Flüchtlinge haben seither für mich ein Gesicht." Sie und ihre Tochter haben viel Leid gesehen. "Die Menschen haben uns sehr beeindruckt wie dankbar, höflich und nett sie trotz ihrer Not für alles sind."
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