Soziale Modellregion Burgenland: Umfangreiches Angebot im Bezirk Oberpullendorf
LACKENBACH. "Für eine sinnvolle und umfassende Weiterentwicklung der burgenländischen Sozialpolitik einer „sozialen Modellregion“ sicherzustellen, müssen die derzeitigen Angebote abgesichert und bedarfsgerecht weiterentwickelt werden. ", so Landesrat Dr. Peter Rezar und LA Klaudia Friedl im Rahmen eines Pressegesprächs im Promente Haus in Lackenbach.
Initiativen
Im Sozialbereich hat das Burgenland in den letzten Jahren eine sehr dynamische Entwicklung gemacht. Das Land Burgenland hat mit seinen zahlreichen Initiativen Österreichweit Beispielwirkung. Unter Berücksichtigung der dörflichen und geographischen Strukturen des Landes zählt das Burgenland zu den am besten versorgten Gebieten Österreichs: Es ist damit zu einer sozialen- Modellregion geworden.
Dynamischen Ausbau
Das Land hat sich zu einer offensiven Weiterentwicklung der Versorgungslandschaft bekannt. Seit dem Jahr 2000 gibt es einen dynamischen Ausbau der Pflegeeinrichtungen.
Ende 2014 stehen somit 2.142 Pflegeplätze in 44 Pflegeheimen zur Verfügung.
Zum Zwecke der Evaluierung und Bedarfsplanung werden die Bezirke wie folgt zu zwei Versorgungsgebieten und zu vier Versorgungsregionen zusammengefasst, der Bezirk Oberpullendorf zählt dabei als eigene Versorgungsregion.
Die Zahl der Pflegeplätze und die Versorgungsdichte oder -quote (das ist die Anzahl der Pflegeplätze pro 1.000 EW im Alter von 75 oder mehr Jahren) beträgt im burgenländischen Durchschnitt 72,07 Plätze pro 1000 EW 75 +. Der Bezirk Oberpullendorf liegt mit 80,12 Plätzen etwas über diesem Durchschnittswert.
Im Bezirk stehen 338 Pflegeplätze zur Verfügung.
Sozialhilfe
Diese Plätze sind meist zur Gänze besetzt. Am 31.12. waren von den 336 Plätzen belegt. Knapp drei Viertel davon sind Frauen. Vier Personen nahmen zu diesem Zeitpunkt Kurzzeitpflege in Anspruch. Der Großteil der BewohnerInnen wird von der burgenländischen Sozialhilfe unterstützt.
"Wir planen im Bereich der Pflegeheime sehr genau. Einerseits weil wir wissen, dass es der Wunsch der alten Menschen ist solange wie möglich in der vertrauten Umgebung zu verbleiben und weil der stationäre Platz noch immer der teuerste Pflegeplatz ist."
Mit der Entlastungsoffensive für pflegende Angehörige, werden diese bei Ihrer Aufgabe unterstützt.
"Damit kommt das Land Burgenland dem Bedürfnis der alten und hilfsbedürftigen Menschen entgegen, den Lebensabend im den eigenen vier Wänden zu verbringen."
Kurzzeitpflege
Von derzeit knapp 2400 PflegegeldbezieherInnen im Bezirk Oberpullendorf werden knapp 1680 Personen zu Hause von Angehörigen – ohne Inanspruchnahme professioneller Pflegedienste oder der 24-Stunden-Betreuung versorgt. Eine wichtige Unterstützungsmöglichkeit für diese pflegenden Angehörigen, die auch zunehmend nachgefragt wird, stellt die sogenannte Kurzzeitpflege dar. Dieses Angebot wird zeitlich befristet bis zu drei Monaten finanziell unterstützt im selben Ausmaß wie die stationäre Pflege.
Im Bezirk Oberpullendorf bieten alle stationäre Einrichtungen auch Kurzzeitpflege an. Ich muss aber an dieser Stelle auch sagen, dass die Plätze sehr nachgefragt sind – bei der gestrigen Abfrage waren drei Plätze frei.
SeniorInnentagesbetreuung
Besonders Augenmerk wird auf die SeniorInnentagesbetreuung gelegt. Meiner Ansicht nach ist das ein Zukunftsangebot, das aber noch nicht zur Gänze ausgeschöpft wird.
Das Gebot der Stunde ist: Verbesserung der Auslastung der bestehenden Angebote durch Setzung von Maßnahmen zur besseren Inanspruchnahme. Die BesucherInnen-Tarife für die SeniorInnentagespflege wurden daher weiter abgesenkt und das Land übernimmt erstmals die Hälfte der Transportkosten; der Besuch soll nicht mehr an den Pflegegeldbezug gekoppelt sein und für alle betreuungsbedürftigen Personen unbeschränkt möglich sein; neuen Tagesgästen wird vom Land ein „Schnuppertag“ finanziert;
Hauskrankenpflege
Auch dieses ambulante Angebot ist im Bezirk Oberpullendorf sehr stark. Hier bieten vier Organisationen ihre Dienste an: Hilfswerk, Caritas, Rotes Kreuz und Volkshilfe.
Im September dieses Jahres wurden burgenlandweit 1968 KlientInnen ambulant betreut, im Bezirk Oberpullendorf waren es 16,7 % davon, nämlich 329, das ist mehr als im burgenländischen Durchschnitt.
24 Stunden Betreuun
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Nirgendwo in Österreich ist der Zuspruch zur Legalisierung der 24 Stunden Betreuung so groß wie im Burgenland. In Oberpullendorf gibt es 727 aufrechte Gewerbeanmeldungen. Die Inanspruchnahme der 24 Stunden Betreuung liegt im burgenländischen Durchschnitt. 
Es gibt in Oberpullendorf auch ein relativ neues Angebot: das Betreute Wohnen PLUS.Der Samariterbund bietet dies in Lackenbach und in Weppersdorf an. Nächstes Jahr wird noch ein Angebot in Raiding dazu kommen.
Dieses Pilotprojekt dient der finanziellen Unterstützung des betreuten Wohnens für Personen, die bereits einen Betreuungsbedarf bis zur Pflegegeldstufe 3 (bzw. im Einzelfall: bis 4) haben, aber noch nicht in ein Pflegeheim aufgenommen werden müssen. Zur Nutzung personeller und organisatorischer Synergien befinden sich die behindertengerecht gestalteten Wohnanlagen in Nachbarschaft von Pflegeheimen.
Heizkostenzuschuss:
Modellregion ist das Burgenland auch im Bereich der Anpassung des Heizkostenzuschusses. Im aktuellen Winter wird dieser im Vergleich zum Vorjahr um 10€ angehoben und wird 150€ betragen. Im Vorjahr haben 1024 Oberpullendorferinnen und Oberpullendorfer den HKZ erhalten, das sind 15,5% aller Heizkostenzuschüsse (13,06% ist der Anteil der OberpullendorferInnen an der Gesamtbevölkerung).
Bedarfsorientierte Mindestsicherung
Das ist eine Leistung nach dem Burgenländischen Mindestsicherungsgesetz. Sie umfasst Lebensunterhalt, Wohnbedarf und bei Bedarf auch Krankenversicherung. Im Bezirk Oberpullendorf werden nach dem Mindestsicherungsgesetz 429 Personen, darunter 145 Kinder, unterstützt.
Kinder – und Jugendhilfe
Besonderes Augenmerk liegt auf der Jugend. Sie brauchen Hilfe und Unterstützung besonders dringend. 91 Kinder aus dem Bezirk Oberpullendorf erhielten im Vorjahr ambulante Hilfe und Unterstützung zur Erziehung. Für 34 Kinder hat die Behörde die Verantwortung ganz übernommen. Sie befinden sich in sogenannter voller Erziehung in einer stationären Einrichtung. 23 Kinder sind bei Pflegeeltern untergebracht. "Im Bezirk gibt es 58 Jugendwohngemeinschaftsplätze.
Großwarasdorf 17 Kinder, Pilgersdorf 14, Horitschon 15, Ritzing 12."
Behindertenhilfe
Im Bezirk Oberpullendorf gibt es traditionell ein breites Angebot für Menschen mit Behinderung. Haus St. Stephan“, Oberpullendorf: Wohnheim (für 18 KlientInnen) und eine Tagesheimstätte „Haus St. Stephan“ mit 10 Plätzen für Schwerstbehinderte - Caritas
Sozialzentrum Deutschkreuz Haus Lisa : Wohnplätze 14, Tagesstruktur 14 - Caritas
Förderwersktätte Oberpullendorf: 30 Plätze – Rettet das Kind
Tagesbetreuung für ältere Behinderte, Oberpullendorf, 8 Plätze - Caritas
Pro mente Lackenbach: Wohnen (25) Tagesstruktur (38)
Nachbarschaftshilfe Plus
Die Gemeinden Steinberg-Dörfl, Piringsdorf, Lackenbach, Unterfrauenhaid, Raiding, Horitschon haben einen Verein gegründet, derzeitige Obfrau ist Petra Prangl. Alle zwei Jahre wird lt. Vereinsstatut ein neuer Obmann/Obfrau aus den beteiligten Gemeinden gewählt.
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