Neue EU-Richtlinien in Kraft
"Tattoofarben sind viel teurer geworden"
Neue, strengere EU-Richtlinien regeln seit Anfang Jänner die Farbpalette.
STOOB. Seit dem 4. Januar gelten in Österreich und der gesamten EU neue und strengere Vorschriften für Tattoos und Permanent-Make-up-Farben. Aufgrund der Chemikalienverordnung REACH wurde die Verwendung von mehr als 4.000 Chemikalien in Tätowierfarben und Permanent Make-up beschränkt. So wurden unter anderem Höchstkonzentrationsgrenzwerte für einzelne Stoffe oder Stoffgruppen eingeführt.
Übergangsfrist
Die Farbpalette wird durch diese Verordnung um zwei Drittel der möglichen Farben reduziert. Die neuen Vorschriften gelten für die Farben Pigment Blau 15:3 und Pigment Grün, bei denen sich die Kommission und die EU-Mitgliedstaaten auf einen 24-monatigen Übergangszeitraum ab 2023 geeinigt haben. Branchenkenner befürchten eine massive Verschlechterung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit.
Verunsicherung groß
Die Verunsicherung vom Hersteller bis zum Endkunden ist groß. Mit der Regulierung sind zudem alle haftbar. Die meisten Tätowierer beschränken sich daher im Moment auf Black and Grey Motive und haben ihre Farbkunden erstmals terminlich nach hinten geschoben, bis die Hersteller angemessen reagieren.
Ersatz ist teurer
"Die REACH-konformen Farben sind doppelt so teuer wie die alten", schildert eine Tätowiererin aus Stoob. Ihren Kunden sei das Thema hingegen egal, "da sie ja schon Ersatz haben". Die Trends variieren sehr stark. "Es ist nichts mehr wie früher. Es gibt so viele Stilrichtungen, vergleichbar wie in der Mode", so die Tattoo-Artistin.
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