Triathlon
Andreas Kocsis: „Irgendwann in Hawaii starten“

- Für Andreas Kocsis (38) ist Triathlon seine Leidenschaft.
- Foto: Angelika Knotzer
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Triathlon: Andreas Kocsis (38) ist seit 2013 „Ironman“ und hat einen Traum
OBERPETERSDORF (O. Frank). In seinen Berufsalltag bringt der Justizwachebeamte wöchentlich bis zu 15 Stunden Training unter. Um 5 Uhr klingelt der Wecker, Andreas Kocsis steht auf und fährt in die Wiener Justizanstalt Josefstadt. Dort macht der 38-Jährige meist alle sechs Tage einen 24 Stunden-Dienst. Anstrengend. Wie auch seine Leidenschaft Triathlon. „Es ist die sportliche Vielfalt, die mich fasziniert“, erklärt er. Vor allem verfügt Andreas Kocsis über viel Motivationspotential und über eine unglaubliche Treibkraft: „Ich kann mich selbst sehr gut motivieren.“ Und er ist konsequent: „Ich versuche früh schlafen zu gehen und ich esse viel Obst und Gemüse.“ Das sieht man ihm auch an: Fast nur Muskelmasse bei 78 kg Gewicht und 1,89 m Größe, seinen Körperfettanteil kennt er zwar nicht, aber beziffert „so um die 10 Prozent“. Das Wort „durchschnittlich“ trifft somit auf den typischen Ironman wohl kaum zu.
"Ironman mit Urlaub nutzen"
So auch nicht die Endzeiten bei der Ironman 70.3.-EM im dänischen Elsinore im Juni, dem Triathlon über 1,9 Schwimmen, 90 km Rad und 21 km Laufen bei 4:40 Stunden – Rang 329 von 2.200 Startern. Oder beim Ironman-70.3 auf Mallorca im Mai, bei dem der vierfache Vater den Wettkampf bei über 3.000 Teilnehmern nach 5:03 Stunden und Platz 356 beendete. „Es war einer der schönsten Kurse, die ich jemals bestritten habe“, meinte damit auch das Berg-Panorama beim Puig Major. „Triathlon ist eben eine wunderbare Sportart, die man oft auch als Wettkampfurlaub nutzen kann. Da sieht man oft sehr schöne Fleckerln.“ Wie auch beim Training zuhause, hält er sich oft in der Buckeligen Welt oder im Rosalia-Gebirge auf. Um sich auch auf regionale Wettkämpfe vorzubereiten: Wie zuletzt für den Triathlon in Pöttsching oder Steinbrunn, die für ihn als Formüberprüfung galten. Um beim Podersdorfer Ironman am 31. August überdies „vorne mitzumischen“. Deshalb ist sein Trainingsplan, der zuletzt auch die Verbesserung seiner Laufform beinhaltete, auch auf diesen Mehrkampf abgestimmt: „Letzte Woche betrug das Wochen-Trainingspensum mehr als 15 Stunden.“ Mehr als beachtlich, wie auch der Verbrauch von fünf Paar Laufschuhen pro Jahr.
Fernziel: Hawaii-Ironman-Start
Weil Andreas Kocsis auch ein langfristiges Ziel verfolgt, dabei die US-amerikanische Pazifikinsel Hawaii, die quasi das Mekka des Triathlonsports ist, als langfristige Motivation gilt. Denn für den Hawaii-Ironman (3,8 km Schwimmen, 180 km Rad und 42,2 km Laufen) qualifizieren sich nur die (Welt)-Besten und will „irgendwann mal“, wie er betont, „dabei sein“ – so sieht es sein persönlicher Plan vor. Doch der Weg zur sandigen Insel ist steinig, „denn dafür muss man sich einen Slot ergattern“, so Kocsis. Einhergehend bedingt dies eine Top 20-Endplatzierung in seiner Altersklasse bei einem anderen anerkannten Ironman-Wettbewerb wie in Klagenfurt oder Frankfurt. Und er müsste sich noch in seiner Gesamtzeit verbessern, obwohl seine persönliche Ironman-Bestzeit von 10:11 Stunden für manch andere Triathleten schon jetzt die Erfüllung eines Traums wäre …
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