Motorsport
Hans Sachs: "Ein Paradies für Motorradfahrer"
Motorsport: Offroad-Pilot Hans Sachs ist Stammgast bei der Bosnia-Rallye
OBERPETERSDORF/KUPRES (O. Frank). Auf einer Hochebene – die kleine Stadt Kupres liegt auf ca. 1.300 m Seehöhe – startete die viertägige Rallye quasi als Sternfahrt mit Kupres als Fixpunkt, die von herrlichen Pisten durchzogen und von dichten Wäldern umgeben ist, wobei es galt tief ins Herz der ureigenen bosnischen Kultur einzudringen: Für Hans Sachs auch im teils engen Geläuf, neben Büffel- und Schafherden waren auch für den 56-jährigen Oberpetersdorfer alle Sinne gefragt!
465 m2 (!) Papier für alle Fahrer
„Bosnien ist für Motorradfahrer ein Paradies“, schwärmt der Offroad-Veteran nach dem mehrtägigen Roadbook-Trainings-Camp. Für das der 56-Jährige am Erfolg dieser Rallye, in der der Litzelsdorfer Stefan Rosner als Veranstalter auftritt, auch Anteil trägt: „Ich habe im Vorfeld die technische Abnahme aller Fahrer gemacht und zuhause in meiner Firma das Roadbook für alle Teilnehmer gedruckt.“ Immerhin waren es 465 m2 (!) Papier für 123 Starter aus 12 Nationen, denn eine Rolle ist 14 cm breit und drei Meter lang – doch manchmal gibt es pro Tagesroute bis zu drei Rollen. Schotterpisten und unbefestigte Wege sind dabei inkludiert, neben schnuckeligen Luftkurorten, lieblichen Flusstälern und sanften Höhenzügen strahlt sein Biker-Herz, wenn Hans Sachs wieder alle Facetten von Bosnien entdecken darf. Bereits zum 4. Mal fand die Bosnia-Rallye statt – das ist ein viertägiges Roadbook-Training „und auch für mich eine sehr gute Übung zum Navigieren mit der Papierrolle“, so Sachs. Der Ablauf ist sehr nah an eine richtige Rally angelehnt, wobei es um den Lerneffekt, die Erlebnisse „und vor allem darum geht, Land und Leute kennenzulernen“. Auf insgesamt 1.400 km, rund 350 km pro Tag, gilt es, das Land zu erkunden, Kontakt mit den Einheimischen zu knüpfen und vor allem beeindruckende Erinnerungen mit nach Hause zu nehmen. Auch davon, welche Schatten die Geschichte Bosniens prägt, wenn die Route vorbei an Militäranlagen und zerschossenen Häusern verläuft. Hans Sachs hat diese Erfahrung schon fünfmal gemacht, seit 2016 läuft offiziell diese Rallye mit einer stets steigernden Teilnehmerzahl. Davor leistete Hans Sachs mit Organisator Stefan Rosner Pionierarbeit, war großer Unterstützter um die Rallye auf die Beine zu stellen. Der Ablauf ist organisiert: Der Tross startet gemeinsam im geführten Konvoi bis zu den Stages und trifft bei diversen Servicepunkten, Checkpoints und Pausenstopps wieder aufeinander. Somit bleibt die Organisation in Reichweite und kontrolliert stets das Fahrerfeld. Medizinische Versorgung inklusive.
Schmerzhafte Erinnerungen
Bei der diesjährigen Auflage blieb Hans Sachs ohne Verletzungen! Denn seine Erinnerungen aus dem Vorjahr sind schmerzhaft und teilweise für ihn noch immer spürbar: Brustkorbprellung, Brustgürtel-Entzündung und lädierter Ellbogen – zudem ein gebrochener Sturzhelm nach dem Sturz mit 70 km/h nach dem Rallye-Start. Aber der 56-Jährige gab auf seiner KTM Enduro 450 nicht auf – denn trotz starker Schmerzen wollte sich Hans Sachs die Kultur-Erlebnistour mit dem High Speed-Spaß wie die Jahre zuvor nicht entgehen lassen.
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