Weinbau im Bezirk Oberpullendorf
"Die Weinlese startet Mitte September"
Die heurige Weinlese steht für viele Winzerinnen und Winzer im Bezirk bereits vor der Tür. Die RegionalMedien baten zwei heimische Weinbauern zum Interview.
REGIONALMEDIEN: Hat die Lese schon begonnen?
SILVIA HEINRICH: Wir beginnen voraussichtlich Mitte September mit der Ernte, da wir uns auf 100% Rotwein fokussieren und hier der Blaufränkisch mit über 70% den Ton angibt.
CHRISTIAN PRICKLER: Dieses Jahr wird der Lesestart um den 20. September herum stattfinden.
Mit welchen Arbeiten sind Sie aktuell beschäftigt?
SILVIA HEINRICH: Derzeit entblättern wir die Traubenzone. Dabei werden im Bereich der Trauben einige Blätter entfernt. Dadurch erhalten wir eine gut durchlüftete Laubwand und außerdem einen guten Schutz gegen Pilzbefall. Noch sind die Kerne weich und fest mit dem Fruchtfleisch verbunden. Braune, verholzte Kerne, die sich leicht vom Fruchtfleisch abtrennen lassen, sind Zeichen der physiologische Reife.
CHRISTIAN PRICKLER: Ebenfalls mit dem Entblättern der Traubenzone bei den spätreifen Sorten, letzte Kontrolle und Selektion der Trauben sowie Vorbereitungsarbeiten im Keller.
Wie hat sich die extreme Hitze ausgewirkt?
CHRISTIAN PRICKLER: Da wir in Lutzmannsburg hauptsächlich schwere Lehm- und Tonböden besitzen, die viel Wasser speichern, war die Trockenheit bei uns nicht ertragsbedrohlich. Der Regen der letzten Tage war trotzdem eine Erleichterung für uns Winzer und wir können uns auf eine gute Ernte freuen.
SILVIA HEINRICH: Außerdem profitieren wir von vielen alten Weingärten. Denn je älter der Rebstock, desto ausgeprägter ist sein Wurzelnetz. Weine aus jahrzehntealten Reben, deren Wurzeln durchaus 20 Meter tief in den Boden ragen können, haben in der Regel einen dichteren, komplexeren Geschmack. Die Grünlese wurde bei uns bereits Ende Juli beim Traubenumfärben vollzogen, da sich hoher Ertrag und gleichzeitig hohe Qualität nicht vereinbaren lassen. Somit werden die verbliebenen Beeren mit mehr Nährstoffen versorgt und die Extraktmenge, Mostgewicht und Farbintensität sowie der Widerstand gegen Trockenheit steigen, was vor allem im heurigen Sommer sehr wichtig war.
Auf welchen Sorten liegt derzeit der Fokus?
SILVIA HEINRICH: Unser Fokus liegt klar beim Blaufränkisch, der rund 70% der Rebfläche einnimmt und in 7 Ausbaustufen angeboten wird.
CHRISTIAN PRICKLER: Blaufränkisch wobei auch unsere anderen Sorten sehr wichtig für uns sind. Zum Beispiel Zweigelt aber auch Merlot und Cabernet Sauvignon für die Cuvées aber auch Pinot Noir der sich in den letzten Jahren großer Beliebtheit erfreut.
www.weingut-heinrich.at
www.prickler.at
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