Kommentar
Mangel im Gesundheitsbereich
Kritik zu üben oder Missstände aufzuzeigen, sind Aufgaben der Opposition und das ist auch gut so. Es ist dabei aber stets wichtig, lösungsorientiert und sachlich zu bleiben. Fakt ist, dass es ein Versäumnis war, die Öffentlichkeit über die vorübergehende Engpass-Situation in der Geburtenstation zu informieren. Damit wäre schon viel Wind aus den Segeln genommen worden – denn Krankenstände aufgrund von Influenza, grippalen Infekten, Covid19 oder anderen Infektionskrankheiten sind aktuell weit verbreitet.
Und dass es so zu Engpässen auch im Gesundheitsbereich (vorübergehend) kommen kann, lässt sich nur schwer vermeiden. Darum sollte auch die "Mücke nicht zum Elefanten" gemacht werden. Es ist aber verständlicher Weise bedauerlich, wenn es zu solchen Situationen kommt.
Fachkräftemangel vorprogrammiert
Fakt ist aber auch, dass es im Gesundheitsbereich bekanntermaßen einen Fachkräftemangel gibt - wie in praktisch allen Berufssparten (vom Bau bis zur Elementarpädagogik). Doch das ist kein rein burgenländisches Manko, sondern ein österreichweites und auch viele andere Länder kämpfen damit ebenfalls. Das darf bei allem politischem Kalkül nie außer Acht gelassen werden.
Es gab natürlich Versäumnisse in der Vergangenheit, da das Thema seit Jahren am Tisch liegt. Es wurde aber gerne weitergeschoben, damit bei bevorstehenden Wahlen "kein schwarzer Peter gezogen wird". Und schnelle Lösungen von heute auf morgen gibt es bei komplexen Herausforderungen mit vielen Facetten und Ursachen gibt es kaum. Im Burgenland wird zumindest versucht, das Thema aufzugreifen und die neuen Ausbildungsschienen an der FH Pinkafeld oder in der GKPS Oberwart usw. sind gute Ansätze, die aber natürlich eine Zeit brauchen, um zu greifen - zumal ein Problem auch die begrenzten Humanressourcen sind, die einen wesentlichen Grund für Arbeits- und Fachkräftemangel in fast allen Sparten bilden. Mit der neuen Klinik soll der Standort Oberwart nun attraktiv für neue Kräfte werden, damit wird möglicherweise ein wichtiger Schritt gesetzt, um zukünftige Engpässe zu verringern. Das Grundproblem wird die Politik und Gesundheitsverantwortlichen aber wohl noch Jahre intensiv beschäftigen.
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