Stadtschlaining
KLANGherbst auf Burg Schlaining
Burg Schlaining stand vom 6. bis 10. November im Zeichen der Erinnerung und des Gedenkens.
STADTSCHLAINING (ps). Der Verein Zukunft Schlaininig mit Werner Glösl an der Spitze, organisiert seit einigen Jahren sehr erfolgreich den KLANGfrühling auf der Friedensburg Schlaininig. Im Gedenkjahr 2018 stehen die Angebotsschwerpunkte vor allem im Bereich der traditionsreichen jüdischen Geschichte von Stadtschlaining, die im Festival des KLANGherbstes einfließt.
Tage der jüdischen Kultur und Musik
„Wir freuen uns, dass diese Initiative – Tage der jüdischen Kultur und Musik – auch von anderen in Stadtschlaining tätigen Organisationen (ÖSFK und CONCENTRUM) aufgegriffen wurde und vernetzt für die die Stadt, das Burgenland und die Republik Österreich mit vielfältigen Veranstaltungen aufarbeitet“, so Werner Glösl und Festival-Intendant Gerhard Krammer.
Das Österreichische Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (ÖSFK) zeigt noch bis Ende November die Sonderausstellung „Von der Erfahrung des Krieges zur Praxis des Friedens“ auf Burg Schlaining. Hierbei kann man sich auf eine Zeitreise ins jüdische Leben von Stadtschlaining begeben. Zusätzlich gab es heuer schon ein Schulprojekt zum Thema „Holocaust History“. Das CONCENTRUM setzte ebenfalls Aktivitäten zum Gedenktag an die Shoa und an „80 Jahre Reichsprogrom-Nacht“ mit einem Schweigemarsch zu den jüdischen Stätten (Friedhöfe, ehemalige Synagoge) in Stadtschlaining.
Festivalblock
„Wenn wir solche Projekte planen, versuchen wir uns aus der regionalen Szene zu bedienen“, so Gerhard Krammer. Neben Streichmusik des jüdischen Komponisten Carl Goldmark, der seine Kindheit in Deutschkreuz verbrachte, wurde mit dem Haydn Quartett auch Klezmermusik mit dem jungen österreichischen Ensemble „Moritz Weiß Klezmer Trio“ zur Aufführung gebracht. Dazu Zeitgenössisches mit thematischem Bezug des Oberwarter Komponisten Helmut Hödl und Autor Peter Wagner und dem jungen Klarinettenquartett „QuartArt“.
Die Macht der bewegten Bilder
Ein Programmschwerpunkt des KLANGherbstes war neben der Präsentation des Films „Die Stadt ohne Juden“, das Podiums-Gespräch von Gerhard Krammer mit der Oberwarter Filmemacherin Kristina Schranz rund um Filmgeschichte.
„Die gesellschaftliche Kraft im Film war ein wesentlicher Antrieb, warum ich Filme mache“, sagte die preisgekrönte Dokumentarfilmerin Kristina Schranz im Gespräch mit Gerhard Krammer. Die symphatische Oberwarterin gewann bereits zum zweiten Mal in der Kategorie „Bester Kurzdokumentarfilm“ und schrieb somit „Diagonale-Geschichte“. Kristina ließ nach ihrer Schulausbildung eine tolle Karriere in Wien und Deutschland folgen.
„Die Stadt ohne Juden“
Rechtzeitig zum Republiksjubiläum präsentiert das Filmarchiv Austria die neu restaurierte und um entscheidende Szenen erweiterte Fassung einer der wichtigsten österreichischen Produktionen der Zwischenkriegsjahre. Der ursprünglich verschollene Schluss, eine dramaturgische Parallelerzählung und bislang unbekannte Bilder mit klar antisemitischer Konnotation lassen den Film in gänzlich neuem Licht erscheinen.
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