Biogasanlage im Kreuzfeuer. Betreiber wehrt sich

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¬Was im November 2007 mit Stolz eröffnet wurde, verursacht heute Unmut. Gerüchte sorgen für Verwirrung bei der Bevölkerung

Verschwunden Fische und Gülle in der Pinka, Maiskörner in der Kläranlage, Lärmbelästigung durch Traktoren - die Gerüchte rund um die Biogasanlage in Pinkafeld sorgen für Verwirrung bei der Bevölkerung und für Ärger bei den Betreibern.

PINKAFELD (jv). Fernwärme Pinkafeld gibt es bereits seit 40 Jahre, die Biogasanlage seit Ende 2007. Betreiber ist die KELAG Wärme GmbH. Sie versorgt die Gemeinde mit umweltfreundlicher Wärme. Für die Biogasgewinnung werden jährlich ca. 20.000 Tonnen Maissilage verwendet, die von den Bauern aus der Umgebung angebaut und geerntet werden. Dadurch bleiben jährlich über 600.000 Euro an Wertschätzung in der Region. Zusätzlich spart Pinkafeld mehr als 7.000 Tonnen CO2 pro Jahr ein.

Gerüchte am Brodeln
Losgetreten wurden die negativen Schlagzeilen vor rund einem Jahr als sich Fischer beklagt hatten, dass die von ihnen gesetzten Fische aus der Pinka verschwunden seien. Dafür verantwortlich sein soll ihrer Meinung nach Abwasser aus dem Fernkraftwerk. Und auch die Gemeinde und der Abwasserverband haben so ihre Probleme mit der Anlage, denn in der Kläranlage wurden Maiskörner gefunden die vom Kraftwerk stammen sollen. „Diese Gerüchte sind nur Gerüchte und entsprechen keinesfalls der Wahrheit. Der gefundene Mais kann gar nicht von uns stammen, da wir keine Verbindung zum Kanal haben, was ein Gutachten auch belegen kann. Höchstwahrscheinlich sind die gefundenen Körner einfacher Dosenmais den jeder im Geschäft kaufen kann und somit auch entsorgen kann“ sagt Betriebsleiter Josef Gamperl. Er gibt aber zu, dass es Probleme mit Sickerwasser aufgrund eines technischen Gebrechens aus dem Maissilagelager gegeben hat. Dieses Gebrechen wurde bereits behoben, zusätzlich dazu haben wir von der BH weitere Auflagen bekommen die wir auch erfüllen werden und teilweise schon haben. Auch uns ist es ein großes Anliegen dieses Problem schnellstmöglich zu beheben.“ Gamperl glaubt allerdings nicht dass deswegen der Fischbestand gesunken ist. Eine Prüfung hat ergeben, dass das Pinkawasser nicht belastet ist und es wurden auch keine toten Fische gesichtet.

Gülle und Lärmbelästigung
Die Vorwürfe erreichen den Höhepunkt mit der Behauptung, dass Gülle von den transportierenden Fahrzeugen in der Pinka entsorgt werden soll. „Warum sollten die Bauern das tun? Damit würden sie sich doch nur selbst schaden und müssten teures Geld für Kunstdünger bezahlen“ so Vertriebsleiter Andreas Hausleitner von der KELAG Wärme. Außerdem sollen die Traktoren zu nicht vereinbarten Zeiten fahren und das störe die Bevölkerung. „Der Transport muss sein. Uns ist schon klar, dass die Anwohner sich teilweise gestört fühlen. Genau deswegen haben wir eine bestimmte Umgehungsroute vereinbart sowie gewisse Stunden in denen die Bauern fahren dürfen. Und an diese Zeiten halten sie sich auch, und zwar freiwillig obwohl das Gesetz hier mehr zulassen würde“ sagt Hausleitner. Er betont auch, dass es bei der KELAG keine Beschwerden gegeben hat, sie haben von der Gemeinde über diese erfahren. Man verstehe auch nicht warum plötzlich so hart gegen das Fernkraftwerk geschossen wird. Weiters muss hier angemerkt werden, dass die einseitige Belastung in Pinkafeld erst entstanden ist, nachdem die Zufahrt aus Riedlingsdorf aufgrund des Fahrverbots für Schwerverkehr gesperrt wurde.

Suche nach Schuldigen
In einem Gespräch mit Bürgermeister Kurt Maczek ist man zu keinen neuen Erkenntnissen gekommen. Maczek dazu: „Eins ist klar, irgendwer muss es gewesen sein. Solange es aber keine Beweise gibt kann man nichts machen, aber sobald der Übeltäter gefunden ist, werden rechtliche Schritte eingeleitet.“ Ihm ist es genauso wichtig die Angelegenheit aufzuklären wie den Betreibern der Biogasanlage. Auch von Seiten der FPÖ wünscht man eine rasche Aufklärung.

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