Kitzladen/Oberwart
Einzigartige Schulkooperation mit Sterntalerhof
Die Allgemeine Sonderschule/Lernwerkstätte Oberwart kooperiert mit dem Sterntalerhof. Die zweiwöchentlichen Nachmittagseinheiten begeistern die Kinder.
KITZLADEN. Das Kinderhospiz Sterntalerhof gibt es nunmehr seit 21 Jahren. Gegründet wurde dieser Seelsorger und Therapeuten Peter Kai gemeinsam mit Regina Heimhilcher, die die pferdegestützte Therapie miteinbrachte, im Jahr 1998.
„Der starke Geist und die Kraft sind immer noch spürbar. Ich bin immer wieder sehr berührt, zu sehen, was sich aus unserer Idee mit der durchaus schwierigen Anfangszeit entwickelt hat“, meinte , so Regina Heimhilcher im Rahmen der Jubiläumsfeier im Vorjahr.
Zunächst in einem Bauernhaus in Stegersbach untergebracht, wurde 2010 am heutigen Areal in Kitzladen der Sterntalerhof neu eröffnet. Errichtet wurden die Gebäude und das Freigelände mit Unterstützung vieler Unternehmen und Partner ohne Fremdfinanzierung.
Professioneller Ganzjahresbetrieb
Einige Jahre später stieß Harald Jankovits zum Team, der seit nunmehr über einem Jahrzehnt als Geschäftsführer die Geschicke am Sterntalerhof leitet. Mit seinem interdisziplinären Team aus 25 Mitarbeitern und vielen Freiwilligen ermöglicht der gebürtige Schandorfer einen professionellen Ganzjahresbetrieb im Zusammenwirken aus stationärer Betreuung, mobiler Versorgung und ambulanter Begleitung, ergänzt durch Informations-, Bildungs- und Aufklärungsarbeit und in grenzüberschreitender Kooperation.
Marketingtechnisch bilden die Sterntaler-Boxen einen wichtigen Multiplikator. "Unsere Geschenkboxen landen oft auch bei Menschen, die uns noch gar nicht kennen. Gerade vor Weihnachten werden sie genutzt, um Mitarbeitern, Geschäftspartnern oder Familienmitgliedern eine kleine Freude zu schenken", schildert Jankovits.
Einzigartiges Projekt
Der Sterntalerhof ist das einzige stationäre Kinderhospiz für Familien mit schwer-, chronisch und sterbenskranken Kindern in ganz Österreich und kümmert sich als Familienherberge immer um die gesamte betroffene Familie, auch - und gerade wenn - auf dem Wege dieser Familien der Abschied von einem geliebten Menschen steht.
Das Team verfolgt konsequent seine Mission: "Das Gefühl von Geborgenheit, Zuversicht und Lebensfreude für Kinder und deren Familien, die nicht wissen, wie lange es noch ein gemeinsames Morgen gibt!" und bleibt seinem Credo treu: "Eine Familie wird nie abgewiesen, nur weil sie sich die Betreuung nicht leisten kann."
Der Sterntalerhof praktiziert einen interdisziplinären Ansatz aus Therapie und Pädagogik, Psychologie und Seelsorge, Sozialarbeit und Psychotherapie, erforderlichenfalls im Rahmen palliativpflegerischer und -medizinischer Betreuung, setzt ganzheitliche Kinderhospiz-Arbeit im Zusammenwirken von stationärer Betreuung + mobiler Versorgung + ambulanter Begleitung um - ergänzt um Informations-, Bildungs- und Aufklärungsarbeit und wird vom ersten Tag an ausschließlich von der Zivilgesellschaft getragen, d. h. von einem Netzwerk aus treuen Spendern und partnerschaftlichen Unternehmen, freiwilligen Unterstützern und ehrenamtlichen Helfern,
Der Sterntalerhof wird als unabhängiger gemeinnütziger mildtätiger Verein seit 1998 liebevoll in Österreich geführt und ist mit diesem ganzheitlichen konzeptionellen Ansatz einzigartig.
Viele Unterstützer
Der Sterntalerhof hat viele helfende und unterstützende Hände. "Vereine, Unternehmen, Schulen und natürlich viele Privatpersonen unterstützen uns durch verschiedene Aktivitäten und Spenden. Kürzlich wurde dem Sportler Christian Vetchy, der den Vienna Charity Run 2014 ins Leben rief, die Auszeichnung "Sportler mit Herz" verliehen.
"Mit den Einnahmen dieses Laufes wird der Sterntalerhof unterstützt. Dieser wurde heuer das 6. Mal ausgetragen. Insgesamt kamen in all den Jahren 150.000 Euro für den Sterntalerhof zusammen", berichtet der Geschäftsführer.
Neben den vielen Spendern und Paten gibt es auch zahlreiche Prominente, die als Botschafter den Sterntalerhof nach außen tragen - darunter Kabarettist Gerold Rudle, Altbischof Paul Iby, Intendant Frank Hoffmann, Bergsteiger Hans Goger, Ex-Fußballprofi Steffen Hofmann oder Moderatorin Barbara van Melle.
Einzigartiges Kooperationsprojekt
Im heurigen Jahr startete der Sterntalerhof ein einzigartiges Freizeitprojekt in Zusammenarbeit mit der Lernwerkstätte/Allgemeinen Sonderschule Oberwart. "Wir waren einmal bei den Kennenlerntagen dabei und das hat uns so gut gefallen, dass die Idee entstand, etwas für die Schüler am Nachmittag zu gestalten. Einige werden hier ambulant betreut", berichtet Silke Krutzler von der LWS/ASO Oberwart.
"Die Initiative ging von Silke und dem damaligen Schulleiter Klaus Schermann aus. Sie kamen auf mich zu und ich war von der Idee begeistert. Wir haben dann gemeinsam ein Pilotprojekt gestartet, bei dem die Schüler zehn Einheiten an Mittwochnachmittagen hier am Sterntalerhof verbringen", schildert Jankovits.
"Die Kinder sind begeistert und auch ich finde das Projekt hervorragend. Da die Finanzierung gesichert ist, wollen wir nach Abschluss der letzten Einheiten dieses einzigartige Projekt fortsetzen. Durch die individuelle Betreuung wird ideal auf die besonderen Bedürfnisse eingegangen. Das Angebot ist für die ASO-Schüler ideal", so der neue Schulleiter Günter Valika.
Klarer Rahmen wichtig
"Der Faktor Zeit ist wesentlich. Pferde vereinen viele Aspekte in sich und sind darum wertvolle Partner für die Kinder und Familien. Wir setzen für die Zeit des Verbleibs klare Rahmen, in denen die Familie entscheiden was geschieht. Die Wohneinheiten sind ein autonomer Bereich. Das Mittagessen ist ein gemeinsamer Punkt, vormittags und nachmittags gibt es die Therapien. Die Möglichkeiten kann jeder nutzen, aber es besteht kein Zwang", sagt Jankovits.
"Für uns ist nicht nur das kranke Kind im Fokus, sondern die gesamte Familie ist unser Klient. Darum bieten wir auch Geschwisterwochen usw. an. Wir geben das Gefühl behütet zu sein und sind trotzdem offen. Mit unseren Tieren und der natürlichen Grenze durch den Wald spiegelt sich das auch optisch wieder", meint der Geschäftsführer.
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