Fünf Defis für die First Responder im Bezirk Oberwart
44 First Responder sind derzeit im Bezirk Oberwart im Einsatz. Im Vorjahr leisteten insgesamt 527 Freiwillige stolze 17.031 Dienststunden im Jahr 2014 fürs Rote Kreuz.
OBERWART (ms). Das Rote Kreuz im Bezirk Oberwart zog am 4. Dezember eine Bilanz über die geleistete Arbeit und strich dabei auch die Bedeutung von Erster Hilfe und dem First Responder-System hervor.
"Der Ersthelfer kann nichts falsch machen, außer Nichts zu tun. Jeder kann eine Ersthelfer-Funktion übernehmen, damit die Rettungskette funktioniert. Auch diese ist nur so gut, wie das schwächste Glied und dieses kann sie dehnen oder reißen lassen. Darum ist es auch wichtig zu wissen, welche Dinge bei der Ersten Hilfe wichtig sind. Auch wenn zu 99 Prozent nichts passiert, ist man mit einem Erste Hilfe-Kurs zu 100 Prozent gut vorbereitet. Viele trauen sich im Ernstfall nicht zu zu helfen, darum ist auch ein Erste Hilfe-Kurs so wichtig", ist Bezirksbildungsbeauftragter Markus Tuider überzeugt.
Zahlreiche Kurse
Auch für 2016 plant das Rote Kreuz im Schulungszentrum Oberwart wieder etliche Kurse. "Wir bieten Grundkurse, Auffrischungskurse und auch bedarfsorientierte Kurse für bestimmte Einsatzgebiete von Kinderbetreuung über Freizeitbereich bis hin zum Gesundheit und Sozialen Umfeld an. Im Bezirk Oberwart ist die Nachfrage sehr groß, darum sind wir kursmäßig auch in anderen Lokalitäten vorort wie bei Vereinen oder in Gemeinden", schildert Tuider.
Informationen zu den Kursen gibt es online unter www.erstehilfe.at oder in den Kursfoldern in den Gemeindeämtern und bei Ärzten.
44 "First Responder" im Bezirk
Das "First Responder"-System wurde vor mittlerweile 22 Jahren im Bezirk Oberwart ins Leben gerufen. "Wir haben uns damals ein Konzept aus den USA als Vorbild genommen. Es hat sich in all der Zeit absolut bewährt, wie viele Einsätze in den letzten Jahren gezeigt haben", berichtet Rettungsdienstleiter Hans-Peter Polzer, einer der Initiatoren.
"First Responder" sind professionelle Ersthelfer vor Ort, die von der Landessicherheitszentrale alarmiert werden und aufgrund der Nähe rasch bei der Einsatzstelle sein können. "Uns ist die Qualität der Versorgung wichtig, darum muss ein First Responder ausgebildeter Rettungssanitäter sein. Er kann umfassende Hilfe leisten, bis der Notarzt oder die Rettung eintrifft. Dennoch hat die Erste Hilfe höchste Bedeutung, da sich in den ersten Minuten entscheidet, ob ein Verletzter bleibende Schäden davon trägt oder nicht, bzw. ob er überlebt. Einfache Handgriffe können oft Leben retten. Ohne diese Erste Hilfe funktioniert die Rettungskette nicht", so Polzer.
Die First Responder sind ständig in Rufbereitschaft, gut geschult und gut ausgerüstet. "Die Ausrüstung wird durch Sponsoren und Gönner ermöglicht. Unser Ziel ist es das System weiter auszubauen und zu entwickeln. Im Bezirk Oberwart sind zurzeit 44 First Responder im Einsatz, landesweit sind es 250.
"Im Jahr 2014 gab es 384 First Responder-Einsätze im Bezirk, bis Ende November 2015 waren es 357", fasst Polzer zusammen.
Fünf Defis durch Geburtstagsfeier
Heuer feierte Familie Polzer (Hans Peter, Brigitte, Thomas und Hannes) - wie berichtet - gemeinsam 144 Jahre Geburtstag. "Wir wollten da die Spende für einen Defi zusammenbekommen, ein solcher kostet zwischen 1.200 und 1.500 Euro. Geworden sind es am Ende fünf und für den ASKÖ Kohfidisch ist auch noch etwas über geblieben. Diese Defis übergeben wir nun ans Rote Kreuz für die First Responder. Den 44 stehen acht Defis zur Verfügung, da gibt es also noch Aufholbedarf", sagt Polzer.
Auch die Polizei soll mit Defis ausgestattet werden. "Hier wurde in den Bezirken Oberwart, Güssing und Jennersdorf ein Pilotprojekt gestartet. Da auch die Polizei Ersthelfer sein kann, macht es Sinn, die Rettungsmaßnahmen so zu unterstützen und zu verbessern", erklärt Polzer.
17.031 Freiwilligenstunden
Das Rote Kreuz verfügt im Bezirk Oberwart über die Dienststelle in Oberwart und die Rettungsstelle Rechnitz, sowie den Stützpunkt Gesundheits- und Soziale Dienste Kohfidisch. Darüber hinaus befindet sich in Oberwart ein Sozialmarkt und das Schulungszentrum Süd. Es gibt insgesamt 91 Ortsstellen.
Der Bezirk Oberwart hat 527 Freiwillige Mitarbeiter (113 Rettungsdienst, 65 Team Österreich Tafel, 23 Krisenintervention) und 22 Berufliche Mitarbeiter, dazu 28 Zivildiener. Insgesamt 17.031 Freiwilligenstunden wurden 2014 im Bezirk geleistet. Es gab 384 First Responder-Einsätze und 12.988 Sanitätseinsätze, sowie 1.466 Natarzteinsätze.
Zudem hat der Bezirk Oberwart zwei Jugend-Rotkreuzgruppen in Rechnitz (39 Mitglieder) und Kohfidisch (36 Mitglieder).
"Mir lag das Rote Kreuz schon immer am Herzen und darum habe ich gedacht, machst in der Pension was Sinnvolles und engagierst dich. Ohne Freiwilligkeit wäre die Organisation nicht umsetzbar und diese Leistungen nicht möglich. Darum danke ich allen für ihren vorbildhaften Einsatz und hoffe, dass sich noch weitere Unterstützer finden", sagt Bezirksstellenleiter Rudolf Luipersbeck.
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