Neue Turbulenzen um HLW Pinkafeld
Junge Lehrerin erhebt schwere Vorwürfe gegen Direktor
Traumatisiert. Verunsichert. Verzweifelt. Kurz vor einem mentalen Zusammenbruch. Rettung durch Versetzung. „Aber die Ereignisse verfolgen mich. Kehren immer wieder zurück. Ich komme nicht zur Ruhe. Daher ist jetzt die Zeit gekommen, mein Schweigen zu brechen“, resümiert eine junge Lehrerin und schaltet die Bildungsdirektion Burgenland ein. Die Behörden werden, ob zahlreicher, neuer Vorwürfe, Erhebungen einleiten. Gegen den zurückgetretenen Direktor der HLW Pinkafeld. Der im Telefonat mit den RegionalMedien alle erhobenen Anschuldigungen strikt dementiert und mit den Worten kommentiert: „Frechheit. Schwachsinn. Es gibt keine Stellungnahme mehr. Es ist im ersten Artikel schon alles gesagt worden!“
PINKAFELD. Die Turbulenzen um den zurückgetretenen Direktor der HLW Pinkafeld, Mag. Harald Zapfel, reißen nicht ab. Ganz im Gegenteil. Wir berichteten bereits Mitte April ausführlich darüber, dass der Schulleiter seinen „freiwilligen Abgang“ mit „Arbeitsüberlastung“ begründete und sonst keine andere Argumentation hören wollte.
Amtsenthebungsverfahren • Rufmord
Dass von der Bildungsdirektion Burgenland ein „Amtsenthebungsverfahren“ vorbereitet worden ist, kam erst durch intensive Nachforschungen der Redaktion ans Tageslicht. Auch, dass er durch die Aufgabe seines Amtes einem daraus folgenden Gerichtsverfahren zuvor kam. Ebenso tauchte auf, dass der Führungsstil des Direktors von Wutausbrüchen und verbalen Entgleisungen begleitet war. Schon damals bekundete Mag. Zapfel „Rufmord“ und erklärte mehrmals, dass alle Vorwürfe nicht stimmen.
Neue Vorwürfe • Quelle nicht anonym
Jetzt aber gibt es völlig neue Beschuldigungen. Massiv. Erschütternd. Schockierend. Unglaublich. Nicht etwa aus einer anonymen Quelle. Nein. Es sind auch keine Gerüchte. Oder „Geschichten aus hören sagen“. Konkret handelt es sich um eine komplexe, detaillierte Auflistung zahlreicher, teils gravierender Verfehlungen ihres ehemaligen Chefs. Zusammengefasst von einer jungen Lehrerin, die jahrelang in der HLW Pinkafeld als Lehrerin tätig war. Und von den selbst erlebten „Ereignissen“ gezeichnet, eingeschüchtert und traumatisiert ist.
"Ermittlungen werden eingeleitet!"
Diese bizarre, beinahe skandalöse Liste wurde nunmehr der Bildungsdirektion Burgenland übergeben. Von dort kommt die Botschaft: „Sämtlichen angezeigten Vorwürfen wird unverzüglich nachgegangen. Ermittlungen werden eingeleitet und auch weitere Schritte sind möglich.“ Da auch die Redaktion über das haarsträubende Schriftstück verfügt, können wir die kryptische Bemerkung der „weiteren Schritte“ deuten, dürfen diese jedoch - aus medienrechtlichen Gründen - für die Öffentlichkeit nicht genauer erörtern. Derzeit. Aber: wir verfolgen die Erhebungen, bleiben am Ball und berichten zu gegebener Zeit darüber.
Krankenstand auf unbestimmte Zeit
Punkto Glaubwürdigkeit der Liste können wir wertfrei folgendes aufzeigen. Um die Vorwürfe mit dem zurückgetretenen Herrn Direktor abklären zu können, scheiterte der Versuch einer Kontaktaufnahme anfänglich bei einer seiner Angestellten. Die am Telefon von Zapfels Unternehmen erklärte, dass ihr Chef „im Krankenstand ist. Auf unbestimmte Zeit. Und sie selbst keinen Kontakt zu ihm hat“.
Dann doch erreichbar: "Stimmt nichts davon!"
Dieses „Verschollen sein“ endete abrupt, als der Herr Magister kurz darauf die Redaktion der RegionalMedien Burgenland telefonisch kontaktierte. Zwecks Auskunftseinholung, was da wieder geschrieben werden soll. Erst einige Zeit später meldete er sich auch beim Verfasser dieses Artikels, zugleich der Anrufer in seiner Firma. Im Zuge eines ausführlichen Gespräches wurden dem ehemaligen Schulleiter die Beschuldigungen einzeln vorgetragen. Mit der Konsequenz der eindeutigen und mehrmals barsch verkündeten Botschaft seitens Mag. Zapfel, dass „nichts, aber rein gar nichts davon stimmt!“
Unsere Recherchen decken auf
Was so aber nicht richtig ist. Denn unsere Recherchen haben anderes aufgedeckt. Unabhängig von allen weiteren, noch zu überprüfenden Vorfällen sind zwei wesentliche Anschuldigungen der Liste definitiv wahr. Traurige Realität, ohne Wenn und Aber. Und zwar nachweislich. Dabei geht es um ausufernde Zwischenfälle während eines vom Bildungsministerium bezahlten Seminars in einem Hotel in Kaprun. Und einer kurz davor stattgefundenen „körperlichen Auseinandersetzung“, in der auch die Polizei ermittelte.
Akt mit dienstrechtlichen Konsequenzen
Der Aussage von Mag. Zapfel: „Frechheit! Stimmt nicht!“ steht in dieser Causa die eindeutige Stellungnahme der Bildungsdirektion gegenüber: „Beide Vorfälle sind bekannt. Über beide Vorfälle gibt es einen Erhebungs-Akt. Sehr wohl hatte das Geschehene auch Auswirkungen für Herrn Direktor Zapfel in Form von dienstrechtlichen Konsequenzen. Aber nicht nur das. Zudem verhängten wir ein Teilnahmeverbot, wodurch er künftig an keinem solcher Seminare mehr teilnehmen durfte!“
Aha-Effekt durch bestätigte Vorwürfe
Ein Statement mit „Aha-Effekt“. Denn dadurch sind jetzt schon Teile der erhobenen Vorwürfe bestätigt. Stellt sich die Frage, wer ist die Verfasserin dieser „Aufreger-Liste“? Wer ist die Frau, die ihr Schweigen brach? Sich mit dem Mut der Verzweiflung fürs „Auspacken“ entschied. Und sogar schriftlich deponiert: „Ich versichere Ihnen, dass alles ... der Wahrheit entspricht und genauso vorgefallen ist.“
Wer ist die Frau, die ihr Schweigen brach?
Wir haben die Antwort. EXKLUSIV. Mit uns spricht die Lehrerin erstmals über die teils schockierenden Begebenheiten. Die Erniedrigungen. Ängste und traumatischen Auswirkungen. Das emotionale und ausführliche Interview mit der Pädagogin lesen Sie demnächst auf MeinBezirk.at/Oberwart.
Explizit halten wir fest, dass für Mag. Harald Zapfel die Unschuldsvermutung gilt!
HLW Pinkafeld: Turbulenzen und Gerüchte um Rücktritt des Schuldirektors
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