Oberwart
Kritik an Baumrodung am Pinkaufer, Stadtgemeinde betont Notwendigkeit

- Zahlreiche Bäume an der Pinka wurden entfernt, da das Wurzelwerk den Kanal bedrohte.
- Foto: Andrzej Krasnowiecki
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Baumfreund Andrzej Krasnowiecki kritisiert Baumrodungen entlang der Pinka. Stadtgemeinde dokumentiert Notwendigkeit.
OBERWART. "Es wurden in den letzten Jahren an verschiedenen Standorten immer wieder Bäume in Oberwart gerodet. Vor rund fünf Jahren waren es 25 Bäume am rechten Pinkaufer. Nun wurden rund 45 Bäume am linken Pinkaufer in Richtung Unterwart entfernt. Es ist eine Schande, da es hauptsächlich gesunde und alte Bäume waren. Grund war, dass an mehreren Stellen die Wurzeln in den Kanal eindrangen. Vor etlichen Jahren gab es ein ähnliches Problem in der Schulgasse, da wurde mittels elastischem Rohr der Wurzelangriff sozusagen abgewehrt und die Bäume konnten weiter wachsen", schildert Andrzej Krasnowiecki von den "Baumfreunden Oberwart", der sich seit vielen Jahren für die Erhaltung von Bäumen in der Stadtgemeinde stark macht.
"Der Park wurde im Baumbestand runiert. Die Rodungen sind ökologisch nicht wieder gut zu machen. Die Bäume können auch durch geplante Neuauspflanzungen kaum ersetzt werden. Ich bin am Verzweifeln, gebe aber nicht auf. Für mich ist es ein ökologisches Verbrechen!", kritisiert der Oberwarter.

- Foto: Andrzej Krasnowiecki
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Baumfällungen notwendig
Die Stadtgemeinde betont die Notwendigkeit der Fällungen aufgrund der Gefährdung des Kanalsystems. "Die Baumfällungen entlang der Pinka in Richtung Unterwart werden vom Land Burgenland durchgeführt. Das ist Angelegenheit des Bau- und Betriebsdienstleistungszentrums Oberwart. Die Baumfällungen waren notwendig, weil der Hauptkanal des Abwasserverbandes beschädigt wurde", berichtet Bgm. Georg Rosner.
Die Stadtgemeinde selbst führt seit Mitte Jänner zudem Durchforstungsarbeiten entlang der Pinka und des Wehoferbachs, innerstädtisch bis zur B63a Umfahrung durch. "Geschnitten werden nur Bäume, die kaputt sind oder durch den Biber beschädigt wurden!", so Rosner. Weitere Ufergehölzpflegemaßnahmen gibt es entlang des Fenekgrabens ab der Hottergrenze Unterwart bis Schönberg. "Diese erledigen die Firma Tölly Ernst, Stadtgemeinde Oberwart und Land Burgenland. Die Arbeiten sind notwendig um die geforderte Abflussmenge des Fenekgrabens wieder zu garantieren", bekräftigt der Bürgermeister.

- Die Kamerabefahrung im Kanal zeigt, dass Wurzelwerk in den Kanalschacht eingedrungen ist.
- Foto: Stadtgemeinde Oberwart
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Nachforstungen geplant
Die Arbeiten werden vom Land durchgeführt bzw. sind mit den zuständigen Stellen im Land koordiniert oder mittels §7 der allg. Naturschutzverordnung angesucht!
Das sei dem Bürgermeister sehr wichtig, weshalb er gemeinsam mit dem Leiter des Wirtschaftshofes bemüht ist, so viele Projekte als möglich umzusetzen. Auch für das heurige Jahr will man diese Initiative weiter fortführen. Für die oben genannten Arbeiten sind Nachforstungen geplant, dafür wurde alles mit den zuständigen Stellen koordiniert.
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