Tierquälerei
Oberwarterin rettete vier Kätzchen in Wald bei Hagensdorf
Vier Katzenbabys wurden aus einem Plastiksack befreit. Sie werden derzeit von einer Mitarbeiterin der Tierhilfe Dreiländereck betreut und suchen nun ein liebes Plätzchen.
OBERWART/HAGENSDORF. Vor einigen Wochen traf sich die Johanna Meruna mit Bekannten beim Landgasthaus Schwabenhof in Hagensdorf. "Wir haben uns auf einen Spaziergang verabredet und sind im Wald zwischen Hagensdorf und Deutsch Bieling unterwegs gewesen. Dabei sind wir uns etwas vergangen. Das hat uns zunächst ein wenig geärgert, aber letztlich war es ein Glücksfall", berichtet sie.
Denn, sie hörten plötzlich ein klägliches Jammern und Schreien. "Wir haben nachgesehen und einen dicken Plastiksack entdeckt, der übereinander geschlagen da lag. Das Jammern kam aus dessen Inneren. Ich habe den Sack gepackt und ihn etwa einen halben Kilometer rausgetragen. Der Gestank war fast unerträglich", schildert die Oberwarterin.
Vier kleine Kätzchen
Bei einem Haus einer älteren Dame hat die Gruppe dann Halt gemacht. "Ich habe dort den Sack geöffnet und vier kleine Kätzchen kamen heraus. Wir waren entsetzt und kurz überfordert. Eine Nachbarin Mitte 30 kam mit einer Schachtel, wo wir die Kätzchen reingaben. Die Nachbarin hat uns dann noch zu unserem Auto gefahren, sonst hätten wir wohl zwei Kilometer zu Fuß gehen müssen. Für diese großartige Unterstützung will ich mich bei ihr ganz herzlich bedanken", so die Tierretterin.
Zurück beim Schwabenhof vermittelte man den Findern eine Frau in St. Michael, die sich um die Katzen kümmert. "Diese hat die vier armen Kätzchen übernommen, nachdem sie feststellte, dass sie schon selber fressen", erinnert sich die Oberwarterin.
Neue Besitzer gesucht
Bei der Frau in St. Michael handelt es sich um Tatjana Gerger, eine Mitarbeiterin der Tierhilfe Dreiländereck in Rosendorf. "Sie betreibt eine behördlich gemeldete Pflegestelle unseres Vereins und hat die Katzen übernommen. Die Kätzchen sind nach Ablauf der Quarantänezeit, mehreren tierärztlichen Untersuchungen und Behandlungen sowie Impfungen nun erst in der Vermittlung. Die vier suchen natürlich noch liebe Plätze", berichtet Elke Janitzki, Tierhilfe Dreiländereck.
Bei Interesse kann man sich bei Tatjana Gerger (0664/4013381) melden.
Tierquälerei auf höchstem Niveau
Für die Finderin war das "Tierquälerei auf höchstem Niveau". "Ich kann nicht begreifen, wie Menschen zu so etwas fähig sind. Hätten wir uns nicht vergangen, wären die armen Kätzchen in dem Sack elendiglich erstickt. Leider habe ich den Sack nicht mitgenommen, um einen Beweis zu haben. Vermutlich hätte eine Anzeige bei der Polizei aber auch nichts gebracht. Wir waren an dem Abend alle fix und fertig. Das werde ich aber meinen Lebtag nicht mehr vergessen", so Frau Meruna.
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