OHO-LESEPFAD Stefan Horvath liest in der "BANK"
In dem Brief an einen Unmenschen schreibt Stefan Horvath dem Franz Fuchs, was dessen Eltern, zwei einfache Bauern in der Südsteiermark, über ihn gedacht und gesprochen und gemutmaßt haben könnten; was eine Wirtshausrunde in der österreichischen Provinz über seine Taten gesagt haben könnte, gängige Vorurteile und unterm Mantel des gesunden Menschenverstandes versteckte Ressentiments; und wie ein Rom in seinem Zimmer jahrelang nicht schlafen konnte, weil er Nacht für Nacht jene Bombe detonieren hörte, die für ihn wie die Siedlung eine Zäsur sondergleichen darstellte; wie er Nacht für Nacht vom Mörder heimgesucht wurde und sich unentwegt fragte: Warum?
Eintritt frei
über Stefan Horvath
In der Nacht vom 4. auf den 5. Februar 1995 wurde sein Sohn und zwei seiner Freunde getötet. Sie hatten versucht, eine an der Bombe befestigte Plakette mit rassistischen Beschimpfungen („Zigeuner zurück nach Indien“) zu entfernen. Aus dem Schmerz über den Verlust seines Sohnes heraus begann Horvath zu schreiben.
In seinem Buch „Katzenstreu“ schildert er das Geschehen aus verschiedenen Blickwinkeln. Davor schrieb er „Ich war nie in Auschwitz“.
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