Pflege im Burgenland
Kritik von Grünen an Pflegeprogramm des Landes
Regina Petrik, die Landessprecherin der Grünen Burgenland, äußert sich gegenüber dem neuen Pflegestützpunktsystem des Landes kritisch. Die SPÖ weist die Kritik zurück
BURGENLAND. Das Burgenland soll durch dieses Pflegestützpunktsystem in 28 Regionen eingeteilt werden, um pflegebedürftigen Personen Betreuung zukommen zu lassen. Petrik kritisiert, dass das Land die Pflege "künftig selbst organisieren will". Das und weitere Kritikpunkte bestreitet Sozialsprecher und Landesgeschäftsführer der SPÖ Roland Fürst.
Kritik in mehreren Punkten
"Die Landesregierung will die mobile Pflege, die bisher von gemeinnützigen Organisationen durchgeführt wurden, künftig selbst organisieren", heißt es von Petrik. Der Regierung wird auch vorgeworfen, dass die Studie der EPIG Gmbh, an der das Land über den Burgenländischen Gesundheitsfonds BURGEF beteiligt ist, Grundlage der Entscheidung war und diese Analyse wie "viele andere Studien" bislang geheimgehalten werde.
„Neubauten sollen 100 Millionen kosten“
Laut der Obfrau der Grünen habe Schneemann in einer ORF-Sendung von bis zu 50 neu zu errichtenden Stützpunkten zu je 2 Millionen Euro gesprochen. Diese soll er auch auf die "grüne Wiese" bauen lassen wollen, meint Petrik.
"Das sind 100 Millionen Euro nur für Neubauten und da ist noch keine einzige Stunde Pflege inkludiert. Statt diese riesige Summe in Beton zu pumpen, könne man damit die bestehenden Organisationen massiv aufwerten", so Petrik.
SPÖ versteht Kritikpunkte nicht
„Die Kritik von Regina Petrik geht vollkommen ins Leere und zeigt einmal mehr, dass die Grünen den Türkisen in Sachen Populismus um nichts nachstehen. Der eigene verantwortliche Grüne Sozialminister versagt bei der Lösung des Pflegenotstands jeden Tag“, so Fürst. Dass das Land die nicht-stationären Pflege übernehmen wolle, sei laut Fürst schlichtweg falsch.
„Es ist schlichtweg falsch, dass ‚das Land die Pflege übernimmt‘. Petrik verunsichert hier ganz bewusst die burgenländische Bevölkerung. Jetzt haben wir mit dem ‚Regionalen Pflegestützpunktsystem‘ einen innovativen Meilenstein bei der nicht-stationären Pflege präsentiert", so Fürst.
Klare Ansage von Fürst
„Ja, es wird nur noch ein Träger die gesamte nicht-stationäre Versorgung pro Region übernehmen. Ja, es wird dazu einen transparenten und fairen Vergabeprozess geben, zu dem alle bisherigen Träger eingeladen werden. Und nein, es wird deswegen zu keinem Jobverlust kommen. Das es zu einzelnen Arbeitgeberwechsel kommen kann, ist nicht auszuschließen, das bedeutet jedoch nicht, dass man den Job verliert. Im Gegenteil, die mobilen Pflegekräfte haben effizientere Arbeitszeiten, weil nur höchstens eine Viertelstunde entfernt, und können sich mehr um ihre pflegebedürftigen Personen kümmern. Wo hier etwas Negatives zu sehen ist, muss mir Frau Petrik erklären!“, so Fürst.
50 Standorte heißt nicht 50 Neubauten
Auch die Kritik von Petrik an den 50 neuen Stützpunkten will Fürst nicht hinnehmen. „Wer sagt, dass das es 50 Neubauten sein müssen? Zu den bereits bestehenden 20 Stützpunkten werden für die 50 fehlenden natürlich auch bestehende, derzeit nicht genutzte Gebäude in Betracht gezogen“, so Fürst.
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