Privatinitiative will Volksabstimmung
Unterschriftenaktion gegen ein Pflegeheim im GIP wurde gestartet
GROSSPETERSDORF (ms). Nachdem die Abstimmung im Gemeinderat mit 11:10 nur knapp zugunsten des Alten- und Pflegeheims im GIP ausging, geht die Diskussion nun weiter.
Unterschriftenaktion
Aufgrund der knappen Abstimmung haben einige Großpetersdorfer eine Unterschriftenaktion gestartet, um das Pflegeheim im GIP zu verhindern. „Nach dem Gemeinderatsbeschluss hat sich eine Dynamik entwickelt, da das Thema die
Leute in Großpetersdorf offensichtlich sehr bewegt. Deshalb haben sich einige zusammengefunden und eine Unterschriftenaktion gestartet. Der Standort GIP ist für so eine Institution ungeeignet. Ich war sehr überrascht, dass wir in so kurzer Zeit über 250 Unterschriften zusammenbrachten“, berichtet Ernst Krammer, einer der „Querdenker“, die die Aktion starteten.
„Um eine Volksabstimmung zu erwirken, sind rund 950 Unterschriften notwendig. Diese müssen wir binnen zwei Monaten zusammenbringen. Es wird schwierig, da sich viele Sympathisanten nicht öffentlich deklarieren wollen. Ich bin aber zuversichtlich, da wir Unterstützer in allen Fraktionen wissen, auch wenn manche sich dies nicht öffentlich sagen trauen“, so Krammer.
ÖVP und Grüne unterstützen die Aktion
„Es handelt sich um eine privat organisierte Aktion. Die Initiatoren können aber auf unsere Unterstützung zählen, da sich ihre Forderung mit der unsrigen deckt. Wir wollen kein Pflegeheim im GIP, sondern einen Neubau an einem anderen
Standort, der besser geeignet ist. Die Neubauvariante kommt kostenmäßig in etwa auf die gleiche Summe und macht mehr Sinn“, sagt Stefan Zlatarits (ÖVP).
„Ein Altenheim zu planen, mitten im Industriegebiet und ohne notwendige Infrastruktur, die eine solche Einrichtung braucht, ist völlig unsinnig. Außerdem
macht die Gemeinde nur erneut Schulden durch die Kreditaufnahme. Ein Pflegeheim im Zentrum macht Sinn und dort wäre auch Infrastruktur vorhanden. Die älteren Leute wären auch mitten im Geschehen, statt am Rande der Gesellschaft. Außerdem bezweifle ich, dass die übrigen Mieter weiter im GIP bleiben, wenn das Pflegeheim kommt. Die Belastung wäre wohl immens hoch“, sagt der „wilde Gemeinderat“ Günther Ranftl.
Doch auch Teile der neuformierten FPÖ stehen hinter der Aktion. "Auch die FPÖ unterstützt sie, da wir überzeugt sind, dass das GIP kein geeigneter Standort ist", sagt Stefan Philipp, ein weiterer Mitinitiator.
„Nehme es zur Kenntnis!“
Bgm. Winfried Kasper ist weniger begeistert: „Ich nehme es
zur Kenntnis, da es legitim ist, eine Volksabstimmung einzufordern, wenn die dazu nötigen Unterschriften vorliegen. Die Initiatoren haben acht Wochen Zeit. Für die Gemeinde entsteht ein finanzieller Nachteil. Die Argumente der Initiatoren sind
aber zu entkräften, da ein Neubau laut Kostenschätzung um etwa 50 Prozent teurer kommt. Wir haben uns die Entscheidung für den Umbau alles andere als leicht gemacht. Für die Gemeinde ist es beste Lösung.“
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