Goldmedaille für Kathrin Unterwurzacher
Innsbruckerin holt allerersten österreichischen Sieg bei Judo-European Open in Oberwart
Trotz schwieriger Vorzeichen endete Tag 1 der European Open im Judo in Oberwart erfolgreich.
Mit Sabrina Filzmoser (bis 57 kg) fehlte die stärkste ÖJV-Athletin. Filzmoser konnte mit Silber 2013 die erste Medaille bei den European Open in Oberwart erobern. Sie weilt bei einem Hilfsprojekt von Judo for Peace in Nepal und Bhutan.
Mit Tina Zeltner (Nackenverletzung) und Narges Mohseni (rekonvaleszent) mussten in dieser Klasse zwei weitere Athletinnen absagen. Damit blieb nur noch Desiree Klinger über. In ihrem erst zweiten World-Tour-Turnier scheitert sie an der Chinesin Liu Yang durch Sangaku.
Die beiden Debütantinnen Mara Tabea Kraft (-48kg) und Nicole Herbst (-52kg) bezahlen bei ihrem ersten Auftritt noch Lehrgeld. Sie unterliegen der Türkin Ebru Sahin (Grand Slam-Siegerin 2013), die diese Klasse auch für sich entscheiden konnte, bzw. der Spanierin Laura Bajo, die in Runde 2 an der späteren Siegerin Yingnan Ma (China) scheiterte.
Drexler: "Es war einfach blöd"
In der Klasse bis 63 Kilo gingen mit Kathrin Unterwurzacher, Hilde Drexler zwei Medaillenhoffnungen an den Start. Mit Magda Krssakova und Marlies Priesler standen hier noch zwei weitere Österreicherinnen auf der Matte.
Krssakova, die heuer in die -63kg-Kategorie wechselte bezwang die Kanadierin Stefanie Tremblay in Runde 1 durch Ippon. Im Achtelfinale verliert sie dann allerdings gegen die Chinesin Yang Junxia, Zweite der Asienspiele 2014. „Da ich meinen ersten Kampf auf der World Tour gewinnen konnte, bin ich nicht unzufrieden, aber gegen die Chinesin wäre mehr drinnen gewesen“, analysiert Krssakova.
Marlies Priesner verliert ihren Erstrundenkampf gegen die Britin Lucy Renshall durch eine Yuko-Wertung.
Hilde Drexler konnte nach Freilos in Runde 1 die Britin Katiejemima Yeatsbrown zwar zweimal im Armhebel halten, brachte sie jedoch nicht zum Abklopfen. Letztlich entschied ein Shido gegen die Österreicherin. "
Eine in einer schwachen Anfangsphase erhaltene Passivitäts-Bestrafung kann die Wienerin trotz druckvollen Schlussspurts nicht mehr wettmachen und verliert letztlich nur wegen des einen Shidos. „Es lief heute nicht besonders gut, ich habe leider knapp verloren. Zu verhalten begonnen, hatte ich die Britin zwar zweimal am Boden, konnte sie aber nicht zum Abklopfen zwingen. Es war einfach blöd. Es liegt im gesamten Team noch Potential nach oben, Kathrin hat gezeigt, dass vieles möglich. Ich freue mich sehr für sie“, sagt Drexler.
Mit großem Willen zum Sieg
Die große Siegerin in der Klasse bis 63kg kommt aus Tirol. Nach einem Freilos in Runde 1 feierte Kathrin Unterwurzacher drei Kampfsiege (gegen Cherepanova, Livesey und Gercsak), die ihr den Finaleinzug gegen die Japanerin Miho Minei bescherten.
Im Finale hielt sie Mihei auf Distanz und konnte nach fünf Minuten durch einen 2:1-Strafensieg über die Goldmedaille jubeln - die dritte Medaille für Österreich in Oberwart nach Filzmoser (2013) und Marcel Ott (2014) - sowie den allerersten Sieg in Rot-Weiß-Rot.
Dabei war bis kurz vor Beginn noch unsicher, ob die Tirolerin überhaupt starten kann. "Ich bin letzte Woche noch im Bett gelegen und konnte auch in den letzten Tagen nur das Notwendigste machen. Ich habe mich erst beim Aufwärmen entschieden, auf die Matte zu gehen. Dann lief es sehr gut. Nach meinen ersten beiden Siegen wollte ich mehr und habe dann auch im Finale noch einmal alles aus mit herausgeholt. Es ist super gelaufen. Gegen Minei hatte ich im Vorjahr noch verloren, also noch eine Rechnung offen. Die habe ich heute beglichen", freute sich die 22-jährige Innsbruckerin.
Auch Damen-Nationaltrainer Marko Spittka jubelte: „Heute Morgen habe ich ihren Start noch für keine gute Idee gehalten. Nicht ganz fit und nicht gerade viele Punkte. Ein Heim-Turnier dann zu gewinnen, ist freilich doppelt schön!“
Ergebnisse Samstag
-48kg: 1. Ebru Sahin (Türkei), 2. Monica Ungureanu (Rumänien), 3. Sumeyye Akkus, Dilara Lokmanhekim (beide Türkei)
-52kg: 1. Ma Yingnan (China), 2. Yuki Hashimoto (Japan), 3. Andreea Chitu (Rumänien), Agata Perenc (Polen)
-57kg: 1. Kaori Matsumoto (Japan), 2. Helene Receveaux (Frankreich), 3. Catherine Beauchemin-Pinard (Kanada), Corina Caprioriu (Rumänien)
-63kg: 1. Kathrin Unterwurzacher (Österreich), 2. Miho Minei (Japan), 3. Amy Livesey, Katiejemima Yeatsbrown (beide Großbritannien)
Goldmedaille für Bernadette Graf
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