Grasskizentrum Rettenbach
"Kitzbühel des Grasskis" feiert 20 Jahre
Drei Junioren-Weltmeisterschaften, eine Grasski-WM und zahlreiche Weltcup- sowie FIS-Rennen wurden seit 2004 am Hang in Rettenbach ausgetragen.
RETTENBACH. Es gilt als "Kitzbühel im Grasskisport" und zählt seit fast 20 Jahren zu den weltweit wichtigsten Austragungsorten seiner Sportart.
"Begonnen hat alles 2000, als mein Vater Hans Gschwandtner und Heribert Petermann den Hang entdeckten und meinten, dieser passe perfekt fürs Grasskifahren. Damals waren hier noch Wälder und Felder auf über 19 Grundstücke verteilt. Es gab dann Gespräche mit den Eigentümern und eine rasche Einigung. 2004 wurde der Verein gegründet und auch der Lift fertiggestellt", erinnert sich ObmStv Daniel Gschwandtner vom Grasskizentrum Rettenbach.
Echte Schihütte
2004 wurde auch eine erste Schihütte errichtet, die allerdings einem Kabelbrand zum Opfer fiel. 2005 wurde die neue Schihütte gebaut. Diese wird nun schrittweise adaptiert: "Es gibt eine neue Beleuchtung, das Büro wurde neu ausgestattet und die Wände erhielten neuen Anstrich."
Es gibt auch noch weitere Ideen. "Wir haben diese auch für andere Veranstaltungen geöffnet und veranstalten seit dem Vorjahr hier einmal im Monat einen Frühschoppen. Sie ist auch für private Feiern zu mieten und wird auch von der Jugend genutzt. Diese unterstützt uns, ebenso wie die restliche Ortsbevölkerung sehr bei unseren Events!", berichtet er.
Weltcupfinale und Charity-Event
Neben dem Weltcupfinale vom 5. bis 8. September ist heuer auch ein weiterer Event geplant. "Wir wollen einen Charity-Event machen, um Rettenbach auch anderen Leuten bekannter zu machen, die mit Grasski noch wenig zu tun hatten", so Gschwandtner.
Viele fleißige "Bienen"
"Ein großes Dankeschön an die gesamte Ortsbevölkerung, die seit Beginn voll hinter uns steht und jedes Jahr ordentlich mithilft und so ihren Teil zum Erfolg der Rennen in Rettenbach beiträgt. Ein besonderer Dank gilt auch unserem "Greenkeeper" Will Böhm, der für die perfekten Grasski-Pisten sorgt. Ein Dankeschön gebührt auch Bgm. Renate Habetler, ohne deren Unterstützung Vieles nicht möglich wäre. Ihr liegt der Verein sehr am Herzen und das spürt man auch deutlich", sagt Gschwandtner, der in seine Dankesworte auch das Gasthaus Bock miteinschließt: "Die Zusammenarbeit mit Familie Bock funktioniert seit vielen Jahren sehr gut. Sie unterstützen uns immens - mit Schankanlage, Getränkelieferung, Geschirr oder Gastrobuffet im VIP-Bereich. Sie sind quasi unser Haus- und Hoflieferant!"
Neuer Vorstand
Seit dem Vorjahr gibt es im Verein, der über 40 Mitglieder hat (Tendenz steigend), eine neue Führung. "Es gab einen Generationenwechsel mit Thomas Auer als Obmann an der Spitze. Ich bin sein Stellvertreter, Michaela Eberhardt ist Kassierin, gemeinsam mit Hans-Peter Lautner. Florian Schmidt ist Schriftführer, Dominik Wendl sein Stellvertreter. Die "alte Garde" ist aber noch immer sehr aktiv und steht als "interner Weisenrat" mit Rat und Tat zur Seite. Sie sind nach wie vor die guten Seelen im Verein und unterstützen uns Jungen sehr", betont Gschwandtner.
"Tom und ich ergänzen uns ebenfalls gut. Er ist ein großes Organisationstalent und ich bin eine sportliche Verbindung auch zum Verband, wo ich nun auch im Vorstand als Grasski-Referent tätig bin. Zudem absolvierte ich die Hotelfachschule und bin ehemaliger Rennläufer, bringe also in dem Bereich meine Erfahrungen mitein."
Drei Junioren-Weltmeisterschaften
"Niemand hätte vor 20 Jahren geglaubt, dass Rettenbach einmal als "Kitzbühel des Grasskis" bezeichnet wird. Aber schon im ersten Vereinsjahr gab es das erste Highlight, eine Grasski-Juniorenweltmeisterschaft. Peter Paukovits holte damals eine Goldmedaille. Für Michael Stocker war es die letzte J-WM", berichtet Daniel, der selbst gute fünf Jahre im Weltcup fuhr.
Der Junioren-WM 2004 sollten 2013 und 2023 noch eine folgen. 2013 gab es elf Medaillen für Österreich (4x Gold, 5x Silber, 2x Bronze). Andreas Guttmann holte Gold und Silber, Kristin Hetfleisch Gold und Bronze, Lisa Wusits Silber. Noch erfolgreicher lief es im Vorjahr mit 12 Medaillen für Österreich (Rekord!). Tina Hetfleisch eroberte 2x Gold und 1x Bronze, Emma Eberhardt 1x Gold.
Größtes Rennen - Weltmeisterschaft
Der bislang größte Event in den 20 Jahren bildete die WM 2009. "Es waren 70 Sportler aus elf Nationen mit dabei. Das war auch für die gesamte Region eine Riesensache, praktisch alle Zimmer in der Umgebung waren ausgebucht. Sportlich war es nicht ganz so erfolgreich für Österreich mit nur einer Silbernen durch Michael Stocker und einer Bronzemedaille durch Ingrid Hirschhofer", blickt Gschwandtner zurück.
Doch auch abseits dieser Großereignisse ist Rettenbach jedes Jahr ein Anziehungspunkt: "Wir haben seit Jahren immer einen Fixplatz im Kalender. Einige Male fand der Weltcupauftakt in Rettenbach statt, heuer eben das Weltcupfinale."
Wichtige Nachwuchsarbeit
Wichtig für Gschwandtner ist auch die Nachwuchsarbeit: "Wir haben seit dem Vorjahr eine eigene Nachwuchsmannschaft. Diese wurde in Zusammenarbeit mit der SMS Oberschützen aufgebaut und trägt bereits Früchte. Rund zehn Kinder haben begonnen, das Interesse steigt aber weiter. Mit Kevin Zweiler haben wir einen Nachwuchstrainer, der vom besten "Personal Trainer" Robert Hetfleisch unterstützt wird. Es ist auch erfreulich, dass mit Emma Eberhardt und Tina Hetfleisch zwei junge Lokalmatadore bereits im Weltcup Fuß gefasst haben und gezeigt, dass sie ganz vorne mitmischen können. Das bedeutet auch wichtige Vorbilder für ganz junge Sportler!"
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