Trendwerk
20 Jahre Jubiläum im OHO gefeiert

- Bei der Jubiläumsfeier: GF Mario Moser, Eva Schwarzmayer (Projektleiterin Burgenland), KommR Jogann Bugnits (Lagerhaus SüdBurgenland), Moderator Walter Reiss, Franz Kerschbaumer (Mitarbeiter Lagerhaus), Silke Rois (Leiterin AK-Bücherei Oberwart, Kulturmanager Horst Horvath, AMS-LGF Helene Sengstbratl, Christian Bauer, Bgm. Johann Lotter
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OBERWART. Trendwerk - Gemeinnützige GmbH zur Förderung der Integration am Arbeitsmarkt arbeitet seit 1999 erfolgreich im Auftrag des AMS.
Ziel von Trendwerk ist es, vom AMS zugewiesene Personen nachhaltig in den Arbeitsmarkt zu (re)integrieren. Um dieses Ziel zu erreichen, nutzt Trendwerk die Methode der geförderten und betreuten Arbeitskräfteüberlassung. Trendwerk begleitet die Menschen auch bei Ausbildungen und gibt, wenn erforderlich, auch Unterstützung in schwierigen Lebenssituationen.
Die Entstehungsgeschichte
Ein Forschungsprojekt im Auftrag des AMS Österreich zur Unterstützung und Ermöglichung einer offensiven und innovativen arbeitsmarktpolitischen und beschäftigungspolitischen Strategie für arbeitslose Personen legte den Grundstein für das experimentelle Beschäftigungsprojekt.
Das AMS Burgenland beauftragte den sozialökonomischen Betrieb Trendwerk im Sommer 1999 damit, innerhalb eines halben Jahres 40 Langzeitbeschäftigungslose mit dem Instrument der geförderten Arbeitskräfteüberlassung am ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. Die erfolgreiche Umsetzung des Projekts führte zu weiteren Beauftragungen und zur Ausweitung auf das ganze Burgenland. Nach burgenländischem Vorbild gründete Trendwerk schließlich seinen ersten Standort in Wien.
Die Erfolgsgeschichte
Seit der ersten Beauftragung wurden mehr als 6.000 Personen betreut, rund 3.800 Überlassungen wurden erreicht, 75% der Personen konnten ein reguläres Dienstverhältnis begründen und somit langfristig in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden. Somit leistet Trendwerk einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Situation am Arbeitsmarkt im Burgenland.
Derzeit arbeitet Trendwerk Burgenland an den drei Standorten Oberwart, Eisenstadt und Stegersbach mit jährlich durchschnittlich 300 beim AMS vorgemerkten Personen zusammen.
Beachtliche Erfolge
Helene Sengstbratl, Landesgeschäftsführerin des AMS Burgenland, zu Trendwerk: „Drei Standorte, drei gelungene Partnerschaften, ein Ziel: AMS und Trendwerk arbeiten in Eisenstadt, Oberwart und Stegersbach gemeinsam daran, Menschen, die schlechte Karten am Arbeitsmarkt haben, ins Berufsleben zu integrieren. Und Trendwerk punktet dabei mit beachtlichen Erfolgen und mit Vermittlungsquoten, die sich sehen lassen können. Als Landesgeschäftsführerin des AMS Burgenland gratuliere ich zum 20-jährigen Jubiläum und bedanke mich für die jahrelange gute Zusammenarbeit im Sinne der AMS-Kundinnen und Kunden.“
Zwischen Unternehmen und Arbeitssuchenden
Langzeitbeschäftigungslose Personen, Wiedereinsteigerinnen oder Personen, die aus den unterschiedlichsten Gründen Probleme am Arbeitsmarkt haben, erhalten durch die geförderte Arbeitskräfteüberlassung die Chance ihre Potenziale, ihr Wissen und Können in einem Unternehmen unter Beweis zu stellen und sich zu entfalten.
KommR Johann Bugnits, Geschäftsführer Raiffeisen-Lagerhaus SüdBurgenland: „Das Modell Trendwerk ist optimal für unser Unternehmen um rasch, unbürokratisch und fair Personalschwankungen auszugleichen.
Durch Trendwerk finden wir immer wieder passendes Personal. Seit Jahren können wir uns auf kompetente Beratung und professionelle Betreuung von Trendwerk verlassen. Wenn ich der Überzeugung bin, dass die menschliche und soziale Komponente einer Person stimmt, dann entscheide ich mich für sie. Ich gebe ihr die Chance sich zu beweisen, sich einzuarbeiten und zu entfalten, was auch etwas länger dauern darf. So ist es uns gelungen viele Damen und Herren von Trendwerk in langfristige Dienstverhältnisse zu übernehmen, allein in den letzten drei Jahren waren es elf!“
Trendwerk als Brücke
Trendwerk fungiert als Brücke zwischen den Anforderungen der Unternehmen und den Fähigkeiten und Talenten der Bewerberinnen und Bewerber. „Bei Trendwerk geht es nicht darum die Menschen in irgendeinen Job zu vermitteln“, erzählt Eva Schwarzmayer, Projektleiterin von Trendwerk Burgenland. „Mit viel Fingerspitzengefühl bringen unsere Trainerinnen und Trainer die Teilnehmenden mit den passenden Unternehmen zusammen, um ein für beide Seiten optimales Ergebnis zu erzielen“, so Schwarzmayer weiter.
Trendwerk bietet den Teilnehmern, die vom AMS zugeteilt werden, eine Workshop-Zeit von fünf Wochen, in denen der Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt vorbereitet wird. Karrierepläne werden erarbeitet und die Arbeitseinsätze in einer Überlassung gezielt vorbereitet. Ziel ist die Wiederaufnahme einer Erwerbstätigkeit und eine Integration in den ersten Arbeitsmarkt.
Chance für Einstieg
Trendwerk sieht sich auch als Unterstützerin für Unternehmen, Vereine und Projekte. Gerade für junge Unternehmen oder nicht ausreichend finanzierte Projekte kann gefördertes Personal beim Aufbau und bei der Etablierung am Markt helfen.
Dazu Horst Horvath, K.B.K. - Kultur.Bildung.Kunst, Kulturmanager:
„Trendwerk unterstützt Vereine bei wichtigen, zukunftsorientierten, aber ungenügend finanzierten Projekten mit geförderten, qualifizierten und motivierten Arbeitskräften. Damit wird arbeitslosen Menschen eine Chance gegeben in das Berufsleben ein- bzw. wiedereinzusteigen. Das ist ein Gewinn für die Gesellschaft - Menschen erhalten eine sinnvolle Arbeit, Projekte können realisiert werden und der Staat erspart sich Arbeitslosengeld.“
Silke Rois, Leiterin der AK-Bücherei Oberwart: „Durch die Unterstützung von Trendwerk war es damals möglich, dass ich in der edition lex liszt 12 (dem kleinen, aber feinen burgenländischen Verlagshaus) beruflich Fuß fassen konnte - und dort habe ich schließlich einige, interessante Jahre lang nicht nur wertvolle, praktische Erfahrungen in Bezug auf den österreichischen Literaturbetrieb gesammelt, sondern auch viele Kontakte in der burgenländischen Literatur- und Kulturszene knüpfen können, für die ich - persönlich wie beruflich - sehr dankbar bin und auf die ich auch in meinem jetzigen beruflichen Tätigkeitsfeld immer wieder gut zurückgreifen kann."
Aktion 20.000
Auch mit der Umsetzung der Aktion 20.000, die aktuell noch sehr erfolgreich läuft, wurde Trendwerk vom AMS Burgenland beauftragt. Ab Oktober 2017 sollten Beschäftigungsverhältnisse mit einer maximalen Laufzeit bis zum 30. Juni 2019 für über 50-jährige langzeitbeschäftigungslose Personen als Transitarbeitskräfte in gemeinnützigen Organisationen, Vereinen, kommunalen Einrichtungen, Gemeinden, o.Ä. begründet werden. Für 91 (!) Personen wurden Jobs gefunden, nach 17 Monaten sind davon 75 Personen noch immer in Beschäftigung. Ein großer Teil wird auch nach Ablauf der Aktion 20.000 den Job behalten können.
Bgm. Johann Lotter, Marktgemeinde Schattendorf, meint dazu:
„Trendwerk war im Rahmen der AMS Aktion 20.000 ein Glücksfall für die Gemeinde Schattendorf. Wir konnten im Rahmen dieser Aktion zwei Personen über Trendwerk beschäftigen, die unsere Anforderungen zu 100% erfüllen. Man hat diesen Menschen wieder das Selbstwertgefühl zurückgegeben und sie konnten ihre Fähigkeiten in der Gemeindearbeit zum Wohle aller Bürgerinnen und Bürger einbringen. Ich hoffe, dass diese Aktion bei der kommenden Regierung wieder an Bedeutung gewinnt. Es profitieren alle davon Gemeinden/AMS/Land und Bund und vor allem die vermittelten Arbeitskräfte, die sich wieder einen normalen Lebensrhythmus aufbauen können.“
Und Pauer Christian, Beschäftigter bei der Marktgemeinde Schattendorf:
„Ich habe mich vom Anfang an bei den Mitarbeitern in der Marktgemeinde Schattendorf gut aufgenommen gefühlt. Die Aktion 20.000 war meine letzte Chance wieder in ein geordnetes Arbeitsleben einzutreten. Ich habe diese Chance wahrgenommen und habe bei meiner Arbeit das Beste gegeben. Gesellschaftlich versuche ich mich mit meinen Enkelkindern verstärkt in das Dorfleben einzubringen und nehme bei verschiedenen Veranstaltungen teil. Bürgermeister Lotter beschäftigt mich auch nach Ablauf der 1,5 Jahre weiter.“
Neun Schlüsselarbeitskräfte
Aktuell arbeiten neun Schlüsselarbeitskräfte bei Trendwerk Burgenland und betreuen im Juni 114 Transitarbeitskräfte. In der Zentrale in Oberwart sind wir sieben (Trainer, Lohnverrechung, Buchhaltung und Projektleitung), ein Trainer ist für den Standort in Eisenstadt zuständig und eine Trainerin für den Standort Stegersbach. Diese Anzahl ändert sich aber laufend, mit 1. Juni gehen schon wieder 117 Personen einer Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt nach. 75 von diesen sind über die Aktion 20.000 beschäftigt, 42 im klassischen Projekt. Über das Jahr gerechnet, sind durchschnittlich 40 Personen bei Trendwerk in einem DV bzw. sind es derzeit pro Jahr rd. 250 Transitarbeitskräfte", so Schwarzmayer.
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