Mariasdorf
Leader-Projekt "Crowdfunding Südburgenland" bei Romeo Schermann vorgestellt
MARIASDORF. Nachdem "Crowdfunding" 2015 mit dem Gesetz der alternativen Finanzierung auch in Österreich auf rechtlich fundierte Beine gestellt wurde, wird diese Form der Finanzierung auch hierzulande immer beliebter.
Nun startet der Leader-Verein "südburgenland plus" eine neue Plattform zur Präsentation von Crowdfunding-Projekten im Südburgenland. "Wir wollen das Modell Crowdfunding auch im Südburgenland bekannt machen, um guten Ideen durch dieses neue Finanzierungsmöglichkeiten zu eröffnen", so GF Margit Nöhrer.
Region weiterentwickeln
"Wir wollen dadurch eine weitere Möglichkeit schaffen, die Region weiterzuentwickeln und Leute, die gute Ideen haben, zu unterstützen, diese gemeinsam mit der Bevölkerung umzusetzen", so Nöhrer.
Die neue Plattform www.crowdfunding-suedburgenland.at gibt online fundierte Informationen, was Crowdfunding alles kann, wie es funktioniert und zeigt auch Vorteile, aber auch Risiken auf.
Projekt passt in die Region
"Wir sind im Südburgenland schon gut aufgestellt, es gibt aber noch immer Aspekte, die noch aufzugreifen und zu unterstützen sind. Darum haben wir Crowdfunding nun auch aufgegriffen. Es passt bestens in die ländliche Entwicklung hinein und bringt Projektbetreiber mit den Menschen in der Region noch näher zusammen", so südburgenland plus-ObmStv Gerhard Pongracz.
Für ihn vereint es zwei wesentliche Punkte: "Die Wirtschaft kann dadurch bei der Investition in neue Ideen und Projekte unterstützt werden und die Menschen in der Region werden dabei noch mehr eingebunden."
Informationsplattform
Ziel der Online-Plattform ist es, Sensibilität fürs Crowdfunding zu schaffen, Projektideen zu initiieren, Unterstützung für konkrete Projekte zu gewähren und auch bereits konkret umgesetzte Projekte vorzustellen.
"Es ist eine Informations- und Präsentations-Plattform für Projekte, aber keine Crowdfunding-Plattform als solches. Wir verlinken zu den Unternehmen, Crowdfundingprojekten und Crowdfundingplattformen", so Wilfried Drexler von success consult. Das Projekt ist auf zwei Jahre angesetzt.
Crowdfunding
Crowdfunding vereint den "Crowdfunder" (Anbieter, Projektbetreiber) mit den Investoren (Geldgeber). Der Crowdfunder präsentiert seine Projektidee auf der eigenen Homepage oder einer Crowdfunding-Plattform im Internet.
Für die Investoren ("Crowd") gibt es dann im Regelfall entsprechende Gegenleistungen (Rendite, Naturalien, ...).
Beim Crowdfunding gibt es verschiedene Modelle:
- Crowd-Donation: Investoren spenden Geld ohne materielle oder finanzielle Gegenleistung (gemeinnützige Vereine oder Projekte)
- Crowd-Sponsoring: Investoren erhalten als Gegenleistung ein konkretes Produkt/Waren (Kulturprojekt, Erfindung, Weinbau, Landwirtschaft)
- Crowd-Lending: Investoren "verleihen" Geld und erhalten Zinszahlungen (mittelständige Unternehmen, Immobilien)
- Crowd-Investing: Investoren erhalten erfolgsbedingte Beteiligung am Projekt (Start-Ups, Selbstständige)
Crowdfunding Südburgenland
Im Südburgenland gibt es bereits einige Projekte, die über Crowdfunding finanziert wurden wie "Die Schafaktie" in Bildein, "Sonnenerde" in Riedlingsdorf oder "Unser G'schäft" in Strem. Eine erste Investitionsphase hat das Unternehmen Phytoniq in Oberwart abgeschlossen.
"Crowdfunding Südburgenland begleitet die Anbieter mit Workshops, bei denen die Projektidee analysiert wird, eine Marketing-Beratung erfolgt, Gegenleistungen ausgearbeitet werden und Zeiträume fürs Projekt und Funding definiert werden. Auch die optimale Finanzierungsplattform ist ein Thema", so Drexler, der darauf hinweist, dass pro Projekt und Jahr ein Investor maximal 5.000 Euro investieren darf.
Romeo Caviar erweitert
Nun plant auch Romeo Schermann in Mariasdorf mit seinem Unternehmen "Romeo Caviar" eine Erweiterung über Crowdfunding zu ermöglichen. Vor sieben Jahren startete er mit der Zucht von Stören zur Kaviargewinnung. Vor drei Jahren begann er mit dem Kaviarverkauf.
"Wir sind an unsere Kapazitätsgrenzen gestoßen und wollen die bestehende Wasserfläche um 1 Hektar erweitern. Crowdfunding bringt mir zwei Vorteile - zum einen Werbung und zum anderen Kundenbindung. Als Gegenleistung wird es Produkte wie Fischfilet oder Kaviar geben. Ich glaube an das Projekt und benötige eine Mindestinvestitionssumme von 50.000 Euro, wir haben das Projekt für 100.000 Euro ausgeschrieben", so Schermann.
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