Regionale Wirtschaft bringt Versorgungssicherheit

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Die Landjugend Burgenland will neue Akzente rund um die regionale Landwirtschaft im Südburgenland setzen. Damit sollen auch neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
"Wir bemerken, dass sich die Jugendlichen sehr für die Landwirtschaft interessieren und auch eine landwirtschaftliche Ausbildung machen. Leider lässt sich vielfach das erlernte Wissen nicht in der Praxis umsetzen, da den Jugendlichen kein Einstieg in die Landwirtschaft ermöglicht wird. Wir erleben es fast täglich, dass geplante Investitionen in die Landwirtschaft wie Wirtschaftsgebäude, aber vor allem auch Stallbauten, durch nicht erteilte Flächenwidmungen oder Baugenehmigungen verhindert werden", kritisiert KR Anton Schneinder, Obmann der Landjugend Burgenland.

Lebensmittelqualität und Versorgungssicherheit
84 Prozent der KonsumentInnen geben laut einer AMA Marketing-Umfrage die regionale Herkunft als oberstes Kaufmotiv an. "Die Versorgung mit regionalen Lebensmitteln ist im Südburgenland bei den meisten tierischen Produkten nicht gegeben. Das bedeutet, in Krisenzeiten können wir uns nicht mehr selbst versorgen", so Schneider.

Die Selbstversorgungsrate liegt bei
Milch: 75 Prozent
Rindfleisch: 88 Prozent
Schweinefleisch: 46 Prozent
Schaf- und Ziegenfleisch: 47 Prozent
Hühnerfleisch: 12 Prozent
Entenfleisch: 12 Prozent

Ausweitung der Selbstversorgung
Um die regionale Selbstversorgung zu gewährleisten, wäre eine Ausweitung der Lebensmittelproduktion und Investitionen von rund 27,5 Mio. Euro im Südburgenland notwendig. "Das Interesse an der Verwirklichung dieser Projekte ist bei allen Produktsparten gegeben. Zumindest die Hälfte ist soweit vorbereitet, dass sie in den nächsten Jahren umgesetzt werden könnten. Damit würden alleine in der Landwirtschaft rund 70 neue Arbeitsplätze im Südburgenland geschaffen. Jeder landwirtschaftliche Arbeitsplatz schafft etwa drei bis vier in vor- und nachgelagerten Sektoren. Daraus erkennt man auch die Bedeutung der Landwirtschaft für den Arbeitsmarkt", so Schneider.

Grünlandhaltung und Tiergerechtigkeit
Ein wesentlicher Punkt für die Landjugend ist auch Tiergerechtigkeit. Im Burgenland werden nur mehr Laufställe gebaut, in denen die Rinder Bewegungsfreiheit haben und in denen sie sich auch wohl fühlen. Auch im Legehennenbereich gibt es große Fortschritte. "In Österreich ist Käfighaltung schon länger verboten. Eier aus dem Ausland, wo noch Käfighaltung erlaubt ist, drängen nach Österreich und gefährden die Wirtschaftlichkeit der heimischen Produktion", warnt Schneider.
Die Tiere erhalten auch rund 1.300 ha Wiesenflächen, was einerseits der Landschaftspflege und dem Tourismus zugute kommt, sowie andererseits auch die Erosionsgefahr mindert.

Bedenken bewusst
Eine Verringerung der Tiere und somit bäuerlicher Betriebe würde eine weitere Aushöhlung im ländlichen Raum bedeuten und die Nahversorgung und Freiwilligentätigkeit weiter gefährden.
"Es ist uns schon bewusst, dass es auch Bedenken gegen Stallbauten gibt. Auch Geruch, Lärm, Staub usw. werden immer wieder angeführt. Doch erwarten wir uns eine faire Diskussion", so Schneider.

Emissionen und Massentierhaltung
Er weist auf sehr strenge Umweltauflagen im Burgenland hin. "Die Abstände zu Wohngebäuden sind geregelt und dadurch Emissionen auf ein Mindestmaß reduziert. Die Erfüllung dieser Auflagen kostet den Bauern viel Geld. Sehr oft sind Probleme aber erst entstanden, dass neue Wohnhäuser nach Aufschließung des Gebietes errichtet wurden. Diese erheben dann wiederum Einspruch gegen eine Weiterentwicklung der Landwirtschaft", schildert der Kammerrat.
Zum Thema Massentierhaltung sagt er: "Massentierhaltung ist eine stark technisierte und flächenschwache Form der Tierhaltung, bei der es nicht möglich ist, tierische Ausscheidungen auf den zur Verfügung stehenden Fläche zu verwerten. Im Südburgenland trifft das auf keinen Betrieb zu!"

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