Adi Kalchbrenner - Von "Fair Help" bis zum Cruiser
Der Oberwarter Polizist setzt sich seit 30 Jahren für seine Mitmenschen ein.
Vom Auto- und Motorradverkäufer wechselte er 1977 zur Gendarmerie, doch bis heute ist ihm ein Splin geblieben. "Ich bin damals als junger Verkäufer immer mit Vorführautos gefahren, die dann verkauft wurden und ich habe diese somit ständig gewechselt. Das habe ich mir über die Jahre behalten. So habe ich schon praktisch alle Automarken durchprobiert und diese dann meist nach wenigen Monaten wieder getauscht. Das hat sich dann schon herumgesprochen und so wissen auch alle Autohändler Bescheid. Ich denke, sonst wäre das wohl kaum möglich", schmunzelt Adolf Kalchbrenner, Polizeikommandant von Großpetersdorf.
Unterstützung für Unfallopfer
Nach seiner Gendarmausbildung kam Adi Kalchbrenner zum Posten nach Rechnitz und später nach Stadtschlaining, wo er auch Kommandant war. Seit 2003 ist der Oberwarter Kommandant in Großpetersdorf.
1985 gründete er gemeinsam mit Gleichgesinnten den Verein "Fair Help". "Damals war die Versicherung bei Unfällen noch nicht weit verbreitet und ein Verkehrsunfall für viele eine Frage der Existenz. Wir waren junge Gendarmen, Ärzte, Schwestern, Sanitäter usw., die bei Verkehrsunfällen Menschen schnell und vor allem unbürokratisch helfen wollten. Zuerst sammelten wir Spenden, waren bei der Inform mit Ständen dabei und organisierten auch kleinere Veranstaltungen, um Geldmittel zusammenzubekommen", erinnert sich der Vereinsobmann.
Heuer feiert der Verein sein 30-jähriges Bestehen. Die Hilfsbereitschaft ist gleich geblieben, die Schwerpunkte haben sich verändert. "Heute sind das Hauptproblem Krankheiten und soziale Schwierigkeiten. Für viele Menschen reicht es oft nicht fürs Notwendigste, da greifen wir dann ein. Wir besorgen Winterkleidung, Lebensmittel oder auch oft Kleinigkeiten, die Menschen eine Freude machen. Das ist nicht immer leicht, da die Not immer größer wird. Wir unterstützen Härtefälle, wo es Sinn macht und überprüfen auch jeden einzelnen Fall. Unsere Geldmittel kommen somit Menschen in der Region zugute, die oft auch nur eine kurzfristige Brücke brauchen", sagt Kalchbrenner.
Der Verein zählt zurzeit rund 250 Mitglieder und kann auf die Unterstützung aus der Bevölkerung zählen. "Das reicht von Sach- bis zu Geldspenden. Ein Highlight für viele Kinder und Familien ist dabei das jährliche Familienfest im Lucky Town, wo wir diesen Gratis einen schönen Tag ermöglichen mit Spiel und Spaß", schildert der langjährige Polizist.
Kein Geschwindigkeitsfanatiker
In seiner spärlichen Freizeit ist er Auto- und Motorradfan geblieben. "Früher machten wir mit Freunden immer gemütliche Ausfahrten mit unseren Rädern, wobei ich nie ein Geschwindigkeitsfanatiker war, sondern Chopper und Cruiser. Dass viele die Straßen mit Rennstrecken verwechseln, verstehe ich bis heute nicht", so Adi.
In jüngster Zeit ist er mit seinem Fokus aber auf schwerere Maschinen gerückt. "Ich habe mir ein Cabrio gekauft und will mich in Zukunft mehr auf vier Räder konzentrieren", lacht der Polizist, der auch einen vierbeinigen Hausaufpasser hat, der ihm viel Freude macht - nämlich Hund Aaron, der stets aufgeregt darauf wartet, bis sein Herrl von der Arbeit kommt.
Dokumentationen und Geschichte
Eine weitere Leidenschaft von Kalchbrenner ist Geschichte. "Ich bin total fasziniert von Dokumentationen über Evolution, Zeitgeschichte usw. Diese könnte ich stundenlang anschauen und mich mit verschiedenen historischen Themen befassen. Ich werde vielleicht sogar zum Studieren anfangen, wenn ich in Pension bin", schmunzelt er.
Mehr Freizeit im Bezirk
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