Seniorengarten Oberwart feierte 10 Jahre
Am Dienstag wurde das Jubiläum einer sehr erfolgreichen Betreuungseinrichtung in Oberwart begangen.
OBERWART. Ältere Menschen mit Demenzerkrankungen, die zu Hause oder bei den Angehörigen leben und untertags Betreuung benötigen, finden im Seniorengarten bereits seit zehn Jahren ganzheitliche Unterstützung.
Rund 500 Menschen sind im Bezirk Oberwart an Demenz erkrankt. Im Jahr 2007 auf Initiative von Dr. Klaus-Peter Schuh und Dr. Hans Kirisits gegründet, bietet der Seniorengarten seit damals Betroffenen die Möglichkeit unter fachkundiger Betreuung ihren Tag zu verbringen. Dabei werden die verschiedensten Aktivitäten organisiert, die dabei helfen Fähigkeiten zu fördern und zu erhalten. Heuer feiert der Seniorengarten sein 10-jähriges Bestehen.
Anlaufstelle in der Region
In all den Jahren hat sich der Seniorengarten nicht zuletzt dank dem Engagement seiner Mitarbeiter mehr als etabliert und ist als wichtige Anlaufstelle in der Region nicht mehr wegzudenken. Daher lud die Diakonie Südburgenland vergangenen Dienstag zu einer Festveranstaltung.
Vor zahlreichen Gästen wurde sowohl auf zehn erfolgreiche Jahre zurückgeblickt, als auch zukünftige Themen und Projekte wie die Seniorenwohngemeinschaft angeschnitten. Im Anschluss bot sich für die Besucher des Festaktes die Gelegenheit den Abend bei kleinen Köstlichkeiten entspannt auf der Terrasse des Seniorengartens ausklingen zu lassen.
Strukturwandel frühzeitig erkannt
Der medizinische Fortschritt und die verbesserten ärztlichen Versorgungseinrichtungen haben wesentlich zu einer steigenden Lebenserwartung beigetragen.
Bereits im Jahr 2007 erkannten die Verantwortlichen der Diakonie in Oberwart zudem einen entsprechenden Strukturwandel in den ländlichen Regionen. Zum einen ist der Anteil der älteren Menschen auch im Burgenland in den vergangenen Jahrzehnten stark angestiegen. Bereits jetzt ist mehr als ein Viertel der Bevölkerung über 60 Jahre alt.
Zum anderen haben Entwicklungen wie eine hohe Pendlerquote, ein Rückgang der bäuerlichen Bevölkerung, eine steigende Frauenerwerbstätigkeit, der Trend zur Kleinfamilie und zu Ein- oder Zweipersonenhaushalten und das Schwinden der dörflichen Nahversorgung eingesetzt. Diese Entwicklungen erfordern neue Angebote für Menschen im Alter. Mit dem Seniorengarten Oberwart wurde ein entsprechendes Angebot kreiert, wo sich mittlerweile bereits seit 10 Jahren zahlreiche Gäste bester Betreuung erfreuen.
Tageszentrum
Im Tageszentrum wird individuell auf jeden einzelnen Gast eingegangen werden. Zudem wird ein Hol- und Bringdienst angeboten. Die Tagesbetreuung wird vom Land Burgenland einkommensabhängig gefördert. Zudem finanziert das Land Burgenland jedem Interessierten einen kostenlosen Schnuppertag.
"Individuelle Betreuung ermöglicht es, den Tag selbstbestimmt zu gestalten, soziale Kontakte zu knüpfen, verloren geglaubte Fähigkeiten wieder zu entdecken und sich neuen Interessen zu widmen. Ein schöner Garten und großzügige Ruheräume laden zwischendurch zum verweilen ein. Im Seniorengarten sorgt Fachpersonal für kompetente Pflege und Betreuung. Den Tag in Gemeinschaft zu verbringen, ist aber wohl das wertvollste Angebot. Es gibt BesucherInnen die täglich kommen, aber auch solche, die sich nur an bestimmten Tagen der Gruppe anschließen, die im Schnitt aus 5 bis 10 Personen besteht“, erklärt Diakonie Südburgenland Geschäftsführer Marc Seper
Ideale Betreuung
Menschen mit Demenzerkrankungen werden im Seniorengarten ideal betreut. Alzheimerdemenz betrifft nicht nur die erkrankte Person, sondern die gesamte Familie. Österreichweit sind ca. 100.000 Personen erkrankt.
Alleine im Bezirk Oberwart leben knapp 500 Menschen mit Demenzerkrankungen, wobei mit den engsten Familienangehörigen über 3.000 Menschen betroffen sind. Die Betroffenheit bringt eine Vereinsamung aller Beteiligten mit sich. „Durch Betreuungsangebote im Seniorengarten Oberwart kann dieser Vereinsamung entgegengewirkt werden, einerseits durch Aktivierung und Förderung der erkrankten Personen und andererseits durch die gleichzeitige Entlastung der Angehörigen“, so Dr. Klaus Peter Schuh.
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