Kommentar: Zwei konstruktive Kräfte ihrer Flügel
BEZIRK OBERWART. Nach einem spannenden Wahlsonntag gibt es Riesenjubel und Katzenjammer, wobei der erste Wahlgang noch viel Brisanz für den 22. Mai verspricht.
Im Bezirk Oberwart bestätigte sich der österreichweite Trend noch um einiges stärker - vermutlich auch aufgrund des Heimvorteils, den FPÖ-Kandidat Norbert Hofer als Pinkafelder genießt.
Mit knapp über 50 Prozent konnte er ein beeindruckendes Resultat erzielen, was wiederum ein deutliches Signal des Veränderungswunsches der Wähler auch im Bezirk widerspiegelt, aber auch einen hohen Sympathiewert, den Hofer hier hat.
"Feuer am Dach"?
Natürlich gibt es auch gleich wieder massive Rufe, die nun "Feuer am Dach" sehen, weil der FPÖ-Kandidat klar gewonnen hat und aufgrund des Ergebnisses - vor allem auf sozialen Netzwerken - Sturm laufen.
Wobei darauf vergessen wird, dass dies eine Persönlichkeitswahl mit einer gehörigen Portion Protestnote gegen die Regierungspolitik in vielen Bereichen und einem großen Wunsch der Veränderung darstellt und die Wahl des Bundespräsidenten keine politische Richtungs- bzw. Gesinnungsdeklaration bildet.
Es herrscht großer Unmut, Unsicherheit, Enttäuschung und bei vielen auch Angst in Österreich, und da braucht es mehr positive Energie statt lautstarke Kampagnen gegeneinander. Es geht schließlich nicht um Parteienkalkül, Radikalismus und noch mehr Negativenergie auf der politischen Ebene, sondern um einen gemeinsamen, zukunftsorientierten und sinnvollen Weg für Österreich.
Leitfigur der Vernunft und Zusammenarbeit
Gemeinsam statt gegeneinander sollte deshalb die Devise lauten, denn die Missstände, die zweifelsohne in vielen Bereichen bestehen, werden nicht vom Bundespräsidenten gelöst. Da sind Regierung, Opposition, Sozialpartner und Interessensgruppen allesamt gefragt, um Lösungen zu finden, die auch nachhaltig sind - und das konstruktiv, kritisch und sachlich.
Ein verbindender und vernunftbetonter erster Mann im Staat kann da Leitfigur sein - und diese Attribute sind beiden noch verbliebenen Kandidaten anzurechnen. Auch wenn sie ideologisch auseinander liegen, gehören sie zu den konstruktiven Persönlichkeiten ihrer Flügel und das werden sie wohl auch in Zukunft sein - egal, wie die Wahl am 22. Mai ausgeht.
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