Landesrat Doskozil will Planung für Neubau Krankenhaus Oberwart prüfen
Neo-Landesrat Hans Peter Doskozil will ein zukunftsorientiertes Gesamtkonzept im Gesundheitsbereich umsetzen. Opposition bietet Zusammenarbeit an.
OBERWART. Rund ums geplante neue Oberwarter Krankenhaus wird nun an den von im Vorjahr präsentierten Plänen wieder gerüttelt - nicht was einen Neubau betrifft, sondern bei den Details.
Vor allem der Kostenpunkt soll entsprechend zukünftiger Erfordernisse neu geprüft werden. Dadurch ist ein Baubeginn offen.
Gesamtkonzept wesentlich
Gestern gab der nun für die Krages zuständige Landesrat Hans Peter Doskozil bekannt, den geplanten Neubau zu prüfen. "Der Neubau steht außer Frage, aber es ist wichtig die Gesundheitsversorgung in einem großen Gesamtkonzept zu sehen und darum notwendig intern zu eruieren, was soll diese in 20 oder 30 Jahren leisten. Es macht wenig Sinn, wenn gebaut wird und dann nach fünf Jahren kommt man drauf, dass noch etwas fehlt. Darum ist es entscheidend zu wissen, wie das Gesundheitssystem der Zukunft aus und dann den Spitalsbereich so zu organisieren, dass er auch finanzierbar ist", erklärt Doskozil, der die Standortgarantie für die burgenländischen Krankenanstalten erneuerte.
"Auch an Güssing und Oberpullendorf wird nicht gerüttelt. Es geht darum für die zukünftigen Herausforderungen Synergien zu finden. Darum gibt es auch Gespräche mit Hartberg, um eine engere Kooperation mit Oberwart usw. auszuloten", so Doskozil.
Kosten neu analysieren
Für Doskozil ist auch eine erneute Analyse der bisher genannten 160 Millionen Euro ein Anliegen. "Bevor es zu einer finalen Ausschreibung kommt, gilt es weitere Details auch im Gespräch mit den Mitarbeitern und der Krages zu klären. Wenn die letztliche Entscheidung getroffen wird, ist es wichtig, dass sie auch passt. Zu Baubeginn sind Kosten vorzulegen, die realistisch einzuhalten sind", erklärt Doskozil.
Danach werde es eine klare Antwort geben, „wie, in welcher Form, in welcher Dimension“ das Krankenhaus Oberwart gebaut werde, der Landesrat, der sich auf einen Baubeginn oder eine Fertigstellung nicht festlegen will.
ÖVP bietet Zusammenarbeit an
„Das ist ein Eingeständnis der falschen rot-blauen Politik. Doskozil muss jetzt nach der Reihe alle Versäumnisse von Rot-Blau aufarbeiten. Endlich wurden Fehler zugegeben und somit steht einem Neustart nichts mehr im Wege. Auch die überregionale Zusammenarbeit mit der Steiermark ist von großer Bedeutung, um eine effiziente, sichere und leistbare medizinische Versorgung am Land anbieten zu können“, erklärt ÖVP-Landesparteiobmann Thomas Steiner zu den Plänen die Planungen zum Neubau des Krankenhauses Oberwart prüfen zu lassen.
Oberwarts Bürgermeister LA Georg Rosner: „Wir bieten dem neuen Landesrat unsere volle Unterstützung und Zusammenarbeit an. Wir sind bereit mitzuhelfen. Neben dem Neubau des Krankenhauses muss auf vieles geachtet werden. Eine umfassende Verkehrslösung rund um das neue Krankenhaus muss ebenso Teil der Planungen sein.“
Grüne: Höchste Zeit für Synergien
"Doskozil stellt nicht nur die vom bislang zuständigen Landesrat Darabos geplanten Kosten von 160 Mio. Euro in Frage, sondern spricht auch von einer grundlegenden Überprüfung der Pläne für den Neubau des Krankenhauses. Damit widerspricht er seinem Parteikollegen Darabos, der mehrmals garantierte, dass ein Finanzvolumen von 160 Mio. Euro nicht überschritten werde", so LA Wolfgang Spitzmüller, Die Grünen.
"Es ist höchste Zeit, die Gespräche mit der Steiermark bezüglich Synergien wieder aufzunehmen, bei einem Projekt dieser Größenordnung darf man nicht an der Landesgrenze haltmachen. Wir erwarten uns, dass hier professionelle Arbeit geleistet wird und nicht Management by Chaos, immerhin wird hier mit Steuergeldern gearbeitet", erwartet sich Spitzmüller auch Klärung durch die anstehende Prüfung des Projektes durch den Bundesrechnungshof, die von den Oppositionsparteien beantragt wurde.
NEOS: Respekt für Doskozil
"Wir begrüßen den Neustart bei der Planung des Krankenhauses Oberwart und zollen Landesrat Doskozil Respekt für diese Entscheidung," sagt NEOS Regionalkoordinator Eduard Posch. "Die Kurskorrektur von LR Doskozil bestätigt: die von NEOS Burgenland seit 2014 vorgebrachten Einwände waren richtig - wir hoffen, er wird auch unsere Vorschläge prüfen und umsetzen. Bei diesem Planungsneustart muss vor allem auch der Standort geprüft werden. Wir fordern zum wiederholten Mal eine umfassende Standortanalyse mit verschiedenen Varianten für den Neubau. Auch sollen alle Schritte einsehbar sein und Bürgerinnen und Bürger in der Planungsphase bereits mit einbezogen werden", meint der Pinkafelder.
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