"Miteinander reden" setzt im Sozial- und Bildungsbezirk Oberwart den Schwerpunkt Ausbildung
Der SPÖ-Landtagsklub hat sich das Ziel gesetzt, die Landtagsarbeit direkt mit den Betroffenen vor Ort zu diskutieren.
BEZIRK OBERWART (kv). SPÖ-Klubobmann Robert Hergovich und SPÖ Sozialsprecher LAbg. Christian Drobits besuchten daher am 26. September 2017 die Sozial- und Bildungseinrichtungen Vamos in Markt Allhau, Volkshilfe Burgenland in Oberwart, die Polytechnische Schule Oberwart, die Förderwerkstätte Rettet das Kind in Großpetersdorf und die Sozialtherapeutische Wohngemeinschaft Pronegg in Kotezicken.
Wo der Schuh drückt
"Wir möchten über die Dinge, die wir in Eisenstadt beschließen, vor Ort informieren und darüber diskutieren. Und am wichtigsten natürlich Feedback einholen, das wir wieder in den Landtag aufnehmen", sagt Hergovich. Im Bezirk Oberwart soll jeder eine Chance auf Ausbildung bekommen, und zwar "mit einem Einkommen, mit dem man Auskommen kann", sagt LAbg. Christian Drobits.
Sozial- und Bildungsbezirk
Im Bezirk Oberwart gibt es 6 Altenwohn- und Pflegeheime, Betreutes Wohnen in Oberwart, Pinkafeld und Oberschützen, 7 Behinderteneinrichtungen, die Gesundheits- und Krankenpflegeschule und viele weitere Ausbildungsstätten. "Eine gute Ausbildung ist auch entscheidend für die Senkung der Arbeitslosigkeit", so der Klubchef.
Ausbildung hat natürlich auch mit Berufsorientierung zu tun. Entscheidend für den späteren Erfolg ist die richtige Berufswahl. "Diese Orientierung beginnt bereits in der Mittelstufe, also ab dem 5. Jahrgang", so LSR-Präsident Heinz Josef Zitz.
Duales System
Ist die Lehrlingsausbildung lange Zeit ins Abseits geraten, ist man durch die Öffnung des Systems wieder auf einem guten Weg, denn qualifizierte Arbeitnehmer sind heute gefragter denn je. "Die Einstiegsgehälter für Facharbeiter sind höher, als die von Akademikern", so Zitz. "Trotzdem hat heute jeder zu jederzeit die Möglichkeit, die Matura nachzumachen oder eine Hochschule zu besuchen", so Zitz abschließend.
Das ist durch die Erwachsenenbildung möglich, mit der man lebensbegleitend Versäumtes nachholen oder neue berufliche Wege einschlagen kann. "Das Recht auf Bildung ist ein Menschenrecht und ist die Ausbildungspflicht bis 18 ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung", sagt VHS-Geschäftsführerin Christine Teuschler. Die Finanzierung der Erwachsenenbildung wird zur Hälfte vom Bund, zur Hälfte vom Land getragen und wurde letzten Donnerstag um weitere vier Jahre verlängert. "Von 2018 bis 2021 stehen uns 1,7 Millionen Euro zur Verfügung", so Teuschler.
Lehrlingsausbildung Burgenland
Das Land Burgenland bildet derzeit 620 Jugendliche aus und investiert dafür jährlich 5,2 Millionen Euro. Das Land braucht Fachkräfte und sind bereits erste Erfolge zu spüren, ist die Polytechnische Lehranstalt in Oberwart mittlerweile bereits 3-klassig. Einen wichtigen Schritt setzte das Burgenland im Juli dieses Jahres mit der Ausbildungspflicht bis 18 Jahren. "Es soll einfach niemand durch das soziale Netz fallen. In Oberwart ist dieses bereits sehr dicht, wir sind aber noch nicht am Ziel", sagt Hergovich. Bei der Jugendarbeitslosigkeit im Burgenland konnte ein Rückgang von 19,2 % verzeichnet werden, im Bezirk Oberwart seien es sogar 27 %.
Rahmenbedingungen geschaffen
Um die Lehrausbildung noch attraktiver zu machen gibt es vom Land auch eine großzügige Förderung. Neben den 620 Ausbildungsplätzen gibt es eine Lehrlingsförderung von bis zu 184 Euro im Monat, abhängig vom Einkommen der Eltern. Außerdem einen Fahrtkostenzuschuss von 388 Euro im Jahr. Zusätzlich wurde ein Antrag im Nationalrat eingebracht, damit auch die hohen Internatskosten übernommen werden, die jetzt der Lehrling oder zum Teil der Arbeitgeber übernimmt.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.