Neues Umspannwerk Matrei
APG und Tinetz investieren 46 Mio. Euro

Stefan Schupfer und Philipp Straub (Tinetz) mit Wolfgang Ranninger von der APG (v.l.). | Foto: APG/Martin Lugger
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  • Stefan Schupfer und Philipp Straub (Tinetz) mit Wolfgang Ranninger von der APG (v.l.).
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Die Netzbetreiber APG und Tinetz investieren 46,5 Millionen Euro in zusätzliche Anbindung der Region an österreichweites Stromnetz sowie in die nachhaltige Integration erneuerbarer Energien.

MATREI. Austrian Power Grid (APG), Betreiber des österreichweiten Starkstromnetzes und der regionale Verteilernetzbetreiber TINETZ errichten um 46,5 Millionen Euro ein neues 380/110-kV-Umspannwerk (UW) in Matrei-Seblas: Die Anlage verbindet ab Sommer 2025 die 110-kV-Stromleitung der TINETZ durch das Iseltal direkt mit dem 380-kV-Netz der APG und erhöht damit wesentlich die lokale Versorgungs- und Ausfallsicherheit. Auch der dort erzeugte, überschüssige Ökostrom aus Kleinwasserkraft und Photovoltaik kann dadurch künftig besser abtransportiert werden. Darüber hinaus profitiert die Region insgesamt vom neuen APG-Standort, da Osttirol derzeit ausschließlich über das UW Lienz an das überregionale Stromnetz angebunden ist.

Die TINETZ hat bereits im Herbst 2023 mit den Bauarbeiten zum neuen UW Matrei begonnen, mittlerweile nehmen auch die Arbeiten am APG-Gelände Fahrt auf. Steigender Stromverbrauch speziell im Winter sowie die stark zunehmende Einspeisung von Strom aus Kleinwasserkraftwerken und vieler neuer Photovoltaik-Anlagen im Sommer erfordern eine zusätzliche Abstützung jener rund 36 km langen 110-kV-Leitung der TINETZ, die das Iseltal mit Strom versorgt.

„Aktuell ist die TINETZ-Stromleitung für die Versorgung des Iseltals nur an einer einzigen Stelle, über das APG-Umspannwerk Lienz, mit dem österreichweiten Stromnetz der APG verbunden. Eine zweite derartige Anbindung über das neue Umspannwerk Matrei wird die Stromversorgung sowohl im Iseltal, als auch in der gesamten Region massiv verbessern,“ informiert Wolfgang Ranninger, der das Projekt seitens APG leitet. Das bereits existierende 110-kV-Umspannwerk Matrei der TINETZ wird seit Herbst 2023 erweitert. Daneben entsteht eine völlig neue 380-kV-Anlage der APG.

Neue Verbindung wird geschaffen

Die 380-kV-Leitung der APG, die direkt am Standort vorbeiführt, wird im Zuge des Projekts in das neue Umspannwerk eingebunden. So entsteht eine zusätzliche Verbindung zwischen überregionalem Transport- und regionalem Verteilernetz, und die wichtige 110-kV-Versorgungsleitung durch das Iseltal ist ab dem Sommer 2025 an zwei Stellen mit dem APG-Netz verbunden. Dadurch ergibt sich eine wesentliche Verbesserung der gesamten Netzsituation mit geringerer Störungsanfälligkeit. Das macht es in Zukunft auch leichter, die Leitung für die notwendigen Instandhaltungsarbeiten abzuschalten. Aktuell ist dies nur sehr eingeschränkt und an wenigen Tagen im Jahr möglich.

Riesentransformator als Bindeglied

APG-Projektleiter Ranninger: „Wichtigstes Bindeglied zwischen den Netzen von APG und TINETZ ist ein 12 Meter langer, 5 Meter breiter, 10 Meter hoher und 365 Tonnen schwerer Transformator. Dieser wandelt die Spannung von 380 kV auf 110 kV um und kann in beide Richtungen eine Leistung von 200 Megavoltampere (MVA) transportieren – je nachdem, ob Osttirol gerade Strom aus dem APG-Netz bezieht oder nicht benötigten Wasserkraft- und Sonnenstrom einspeist. Die Trafo-Lieferung ist im Frühjahr 2025 geplant.

Integration erneuerbarer Energie

In Osttirol wird häufig mehr nachhaltiger Ökostrom produziert, als im Bezirk verbraucht werden kann. Durch die neue Anbindung kann in Zukunft mehr überschüssige Energie eingespeist und österreichweit dorthin transportiert werden, wo sie gerade gebraucht wird. Das Projekt leistet damit auch einen wichtigen Beitrag zur Energiewende in Österreich.

Die wichtigsten Projektinfos auf einen Blick:

o 380-kV-Schaltanlage
o 110-kV-Schaltanlage
o 380/110-kV-Transformator
• Aktueller Baufortschritt APG: Errichtung Fundamente / Gebäude
• Aktueller Baufortschritt TINETZ: Errichtung des Schaltanlagen und der Leitungsportale
• Ab Sommer 2024: Installation elektrotechnischer Einrichtungen
• Investitionssumme: rund 46,5 Mio. Euro
• Baustart: Mitte 2023
• Geplante Inbetriebnahme: Sommer 2025

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