Ausstellung widmet sich dem Tiroler Musikleben in der NS-Zeit

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LIENZ (red). Nach Innsbruck und Imst wird die Geschichte des Musiklebens während der NS-Zeit in Tirol nun auch in Lienz zur Diskussion gestellt. „Diese Ausstellung ist eine Zumutung, zunächst einmal so wie sie gemacht ist: keine Originale, Kopien, sehr viel Text – und Schachteln, die wie eine Drohung im Raum hängen als bergen sie noch zahlreiche andere dieser Dokumente. Aber auch eine Ausstellung, die eine Zumutung ist ihres Inhalts wegen. So eigentümlich es klingen mag, ist es eine jener Ausstellungen in den letzten zehn, fünfzehn Jahren in Tirol, die tatsächlich gesellschaftlich und politisch etwas bewegt haben. Es gibt nicht viele solche Reaktionen von Museen und Ausstellungsmachern in aktuellen Diskussionen, die diese Diskussionen weiterbringen und die Situation verändern", erklärte Dr. Benedikt Erhard von der Abteilung Kultur des Landes Tirol bei der Ausstellungseröffnung am 2. Mai 2014 in Imst.

Zwei Kartonwolken

Die Ausstellung, gestaltet von Dr. Kurt Drexel (Institut f. Musikwissenschaft der Uni- versität Innsbruck), Dr. Franz Gratl (Landesmuseum Ferdinandeum) sowie Irmi und Matthias Breit, thematisiert anhand ausgewählter Objekte das Tiroler Musikleben in der NS-Zeit – mit dessen Vor­geschichte im Ständestaat und seinen Nach­wirkungen 1945. Vier Hörstationen ergänzen die Ausstellung.

Führungen

Die Ausstellung ist als Rundgang konzipiert: Ausgangs- und Endpunkt ist die Gegenwart, in der der Besucher mit dem Fortwirken, mit geschönten Biografien und mit einer "vergess­lichen" Musikgeschichte konfrontiert sind. Für Schulklassen werden spezielle Führung angeboten.

Rahmenprogramm

Beim Hörabend "Musik und Widerstand" werden Kompositionen von Tiroler Komponisten, die als Jugendliche im Widerstand gegen das NS-System mitgearbeitet haben, aufgeführt. Ein Filmabend zeigt anhand von drei Wochenschaufilmen die Entwicklung und Bedeutung des "Tiroler Landesschießens", der zentralen NS-Veranstaltung im Gau Tirol-Vorarlberg 1939 bis 1944. Die beiden Abende bieten aber auch anhand von zahlreichen Statements die Möglichkeit, die Frage zu diskutieren, wie mit der bis in die Gegenwart gespielten NS-Funktionsmusik heute umgegangen werden kann.

Die Eröffnung der Ausstellung findet am Freitag dem 20. 02. um 19 Uhr in der Spittalskirche statt. Der Hörabend beginnt am Samstag dem 28. 02. um 20 Uhr. Der
Filmabend findet am Samstag dem 07. 03. ebenfalls um 20 Uhr statt. Die Finissage ist am Samsatag dem 14. 03. um 20 Uhr angesetzt.

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