Kooperationsprojekt
Freiwillige halfen Almbauern bei Weidepflege
Die erste Kooperation zwischen dem Nationalpark Hohe Tauern und dem Freiwilligenzentrum Osttirol verlief erfolgreich. Drei Tage lang unterstützten vier freiwillige Helfer im September Almbauern bei der Weidepflege rund um die Seebachalmen im Defereggental.
DEFEREGGENTAL/OSTTIROL. „Es ist harte Arbeit“, da sind sich die vier Freiwilligen einig. Franz, Günter, Veronika und Michaela haben – ausgerüstet mit Handschuhen und Heckenschere – Almrosen und Kranewitten geschnitten, Wurzeln herausgerissen, Steine zusammengetragen. „Es ist eine wichtige Aufgabe“, erklärt Nationalparkmitarbeiter Alexander Grimm, „und weit mehr als nur Weidepflege. Sie dient auch dem Artenschutz.“ Denn: Die Steinmauern, die über Jahrhunderte entstanden sind, bieten wiederum einen gesunden Lebensraum für Tiere wie Insekten und Alpensalamander.
Einblicke in die Almarbeit
Das Südtiroler Hirtenpaar Willi und Maria freute sich sehr über die engagierte Hilfe. Seit elf Sommern kümmern sich die beiden nicht nur um rund 90 Rinder auf der Alm. Zu ihren Aufgaben zählt eben auch der Erhalt der Weidefläche. Nationalpark-Gebietsbetreuer Thomas Steiner zeigt sich von der Kooperation sehr angetan: „Ich freue mich über das positive Feedback der Almbauern“, sagt er. Und die Freiwilligen hätten einen guten Einblick in deren Arbeit erhalten.
Rund sechs Stunden täglich waren sie auf den Beinen. Ihre Motivation? Franz mag es, einfach mal zu unterstützen. „Und wenn man die ganze Woche im Büro sitzt, raucht dir irgendwann die Birne. Hier nicht. Die Müdigkeit am Abend ist eine andere“, lacht er. Veronika hat ebenfalls die Natur im Sinn: Sie findet es wichtig, die Landschaft auf dem Berg zu erhalten, „für die Nachwelt, die Viecher, für alles eigentlich“. Und alle vier würden sich das Engagement junger Menschen wünschen.
Fortsetzung geplant
Nach der erfolgreichen Pilotphase soll die Aktion 2023 wieder stattfinden. „Am liebsten mit weiteren Teilnehmern“, wünscht sich Thomas Steiner. Dafür wird sich Freiwilligenkoordinatorin Daniela Brunner gern einsetzen: „Ich bin froh, dass wir mit dieser Kooperation so viel erreichen konnten“, freut sie sich. Sie lobt nicht nur das Engagement der Freiwilligen, sondern auch die organisatorische Leistung des Nationalparks und freut sich bereits jetzt über weitere interessierte Helfer.
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