Liste Fritz
Therapiezentren: "Es braucht rasche Lösung"

Markus Sint fordert eine rasche Lösung für den Erhalt der Therapiezentren.
  • Markus Sint fordert eine rasche Lösung für den Erhalt der Therapiezentren.
  • hochgeladen von Claudia Scheiber

Im Rahmen ihrer Sommertour machte die Liste Fritz in Osttirol Station. Zentrales Thema dabei war die Schließung der Kindertherapiezentren in Tirol.

OSTTIROL. Im Herbst sollen - wie berichtet - die Therapieeinrichtungen der „Eule“ geschlossen werden. Tirolweit gibt es acht Therapiezentren in denen junge KlientInnen, die unter Entwicklungsstörungen, Verhaltensauffälligkeiten und emotionalen Problemen leiden, behandelt und betreut werden. Insgesamt sind davon 1.320 Kinder und ihre Familien betroffen, darunter auch sozial schwache Familien, die beispielsweise vom Selbstbehalt befreit sind, weil sie ihn sich nicht leisten können. Allein im Kindertherapiezentrum des Vereins Eule in Lienz werden 99 Familien von 14 Mitarbeitern betreut. Bald könnte damit aber Schluss sein, weil die Lebenshilfe als Träger des Vereins die Versorgung mangels finanzieller Mittel nicht weiterführen kann.

"Der Hut brennt"

Für den Landtagsabgordneten Markus Sint von der Liste Fritz ein "Debakel, in das man sehenden Auges hineingerannt ist. Wenn die Leistungsabgeltung 10 Jahre lang nicht erhöht oder angepasst wird, während alle anderen Kosten wie Löhne, Mieten, Betriebskosten steigen, dann ist das eine einfache Rechnung, dass sich das irgendwann nicht mehr ausgehen wird. Und dieses Problem ist hausgemacht. ÖGK und Land Tirol müssen sich zusammentun und endlich die Tarife anpassen, damit diese Zentren kostendeckend arbeiten können."
Er fordert die rasche Umsetzung eines neuen Therapiekonzeptes. "Der Hut brennt. Die Eule wird die Mitarbeiter Ende August kündigen müssen. Wir brauchen bis spätestens Mitte August eine tragfähige Lösung", so der Landtagsabgeordnete. Er sieht vor allem die Gefahr, dass sich die Eule-MitarbeiterInnen beruflich anders orientieren und die TherapeutInnen dann im Bereich der Kinderbetreuung in den Zentren fehlen.

Umgang mit Steuergeld

Vonseiten des Landes wurde Anfang Juli der "Startschuss für die Neukonzipierung" angekündigt. Das Diakoniewerk solle künftig landesweit als Betreiber der Therapiezentren fungieren.
"Das Angebot der Diakonie liegt bei  4,2 Millionen Euro. Ich erwarte mir hier von Landesrätin Fischer, dass sie ein zweites oder auch ein drittes Angebot einholt. Ich höre, dass es die Eule durchaus um 3,5 Millionen Euro machen würde. Da klafft eine Lücke von 700.000 Euro. Hier geht es auch um Seriosität im Umgang mit Steuergeld", so Sint.

Verunsicherung beenden

Vor allem aber gelte es, Tempo zu machen. Die Verunsicherung bei den Mitarbeitern, aber auch bei den Familien müsse endlich beendet werden. "Die betroffenen Familien sind auf ein zentrales Angebot verschiedener Therapieleistungen angewiesen, und die Kinder und Jugendlichen brauchen eine sichere Versorgung."
Dass eine Einsparung dieser Einrichtung hohe Folgekosten nach sich ziehen würde, ist für Sint klar: "Es ist wesentlich günstiger, den Kindern und Jugendlichen zuerst eine Betreuung zukommen zu lassen, als sie ein eben lang im Gesundheits- und Sozialsystem zu haben. Da sind diese 3 bis 4 Millionen pro Jahr spitze investiert. Mit Garantie."

"Unser Leben wäre viel schwieriger"
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