Schadereignisse
Zehn Millionen Euro für Osttirols Wälder

Bis zu 150.000 Kubikmeter Schadholz hat das Tiefdruckgebiet VIRPY in Osttirol verursacht. Die Schäden sind nicht flächig, sondern betreffen vorwiegend Einzelbäume.  | Foto: Land Tirol/BFI Lienz
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  • Bis zu 150.000 Kubikmeter Schadholz hat das Tiefdruckgebiet VIRPY in Osttirol verursacht. Die Schäden sind nicht flächig, sondern betreffen vorwiegend Einzelbäume.
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Forstförderung und Katastrophenmittel für Schadereignisse VAIA und INGMAR. Nach Tiefdruckgebiet VIRPY rechnet man neuerlich mit 150.000 Kubikmetern Schadholz.

OSTTIROL. Das Sturmereignis „VAIA“ 2018, die Tiefdruckgebiete „INGMAR“ 2019 und schließlich „VIRPY“ 2020 – alle drei Ereignisse haben Osttirol und hier insbesondere den Wald schwer getroffen. Zusätzlich zu den 1,3 Millionen Kubikmetern Schadholz aus 2018 und 2019 ist nun neuerlich mit einer Schadholzmenge von bis zu 150.000 Kubikmetern zu rechnen. „Das Land Tirol und der Tiroler Forstdienst stehen gerade auch in schwierigen Zeiten an der Seite der Waldbauern“, betont LHStv Josef Geisler und sagt den Osttiroler WaldbesitzerInnen auch in den nächsten Jahren bestmögliche Unterstützung zu.

Schäden weitgehend "in Griff"

Bei der Aufarbeitung der Schadereignisse 2018 und 2019 ist man auf einem guten Weg. „Mit Hilfe des enormen Engagements aller Beteiligter, zielgerichtet eingesetzter forstlicher Fördermittel, mit maßgeschneiderten Unterstützungsmaßnahmen wie dem Nasslager in Ainet und dem Katastrophenfonds ist es aber gelungen, die Schäden weitgehend in den Griff zu bekommen. Besonders in den flächig betroffenen Gebieten wurde so wieder die Grundlage für einen funktionsfähigen Schutzwald geschaffen“, bilanziert LHStv Geisler.
2019 und 2020 sind in Summe rund 4,5 Millionen Euro an forstlichen Fördermitteln in den Osttiroler Wald geflossen, um den Borkenkäfer hintanzuhalten und die Schutzfunktion der Wälder wiederaufzubauen. 5,5 Millionen Euro haben die betroffenen WaldeigentümerInnen aus dem Katastrophenfonds erhalten. In Summe wurden in Osttirol demnach rund zehn Millionen Euro in die Aufräumarbeiten und die Stabilität der Schutzwälder investiert.

Exaktes Schadensausmaß im Frühjahr

Eine Million Kubikmeter Schadholz aus den Ereignissen 2018 und 2019 wurde bereits aus dem Wald gebracht und aufgearbeitet. Das entspricht rund 80 Prozent der gesamten Schadholzmenge aus diesen Jahren. Doch die Arbeit für WaldbesitzerInnen, Forstdienst und Forstunternehmen geht nicht aus. „Im Zuge der jüngsten Ereignisse rechnen wir in Osttirol neuerlich mit einer Schadholzmenge von 120.000 bis 150.000 Kubikmetern. Das exakte Schadensausmaß wird aber erst im Frühjahr sichtbar werden“, schätzt Landesforstdirektor Josef Fuchs.

„Diffuses“ Schadensbild

Wie schon beim Schneebruchereignis INGMAR 2019 sind viele Einzelbäume betroffen. Man spricht von einem „diffusen“ Schadensbild. Vielfach sind die Schäden in entlegenen Schutzwäldern entstanden. Großflächigere Schäden sind insbesondere in Anras, Sillian/Heinfels und Obertilliach zu beobachten. Dass das Schadenausmaß 2020 trotz vergleichbarer Wetterlage weit unter jenem von 2019 liegt, hängt zum einen mit den vorher tieferen Temperaturen und dem gefrorenen Waldboden zusammen. Zudem ist der Nassschnee erst in der zweiten Starkniederschlagsphase an den Bäumen festgehaftet.

Borkenkäfer bleibt großes Thema

Die Hauptaufgabe für das Jahr 2021 wird es wiederum sein, den Borkenkäfer in Schach zu halten und so Folgeschäden vorzubeugen. „Hier werden die bestehenden Förderinstrumente wieder stark zum Einsatz kommen“, blickt LHStv Geisler in die Zukunft. Nachdem die Aufarbeitung des Schadholzes bereits weit fortgeschritten ist, wird ein weiterer Schwerpunkt in der Wiederbewaldung mit für die Klimabedingungen geeigneten Baumarten aus dem Landesforstgarten Nikolsdorf liegen. Das im Spätherbst in Vollbetrieb gegangenen Nasslager in Ainet wird auch 2021 eine wichtige Funktion erfüllen.

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Bis zu 150.000 Kubikmeter Schadholz hat das Tiefdruckgebiet VIRPY in Osttirol verursacht. Die Schäden sind nicht flächig, sondern betreffen vorwiegend Einzelbäume.  | Foto: Land Tirol/BFI Lienz
Beim Sturmereignis VAIA 2018 waren großflächige Waldschäden wie hier in Kals zur verzeichnen. | Foto: Land Tirol/BFI Lienz
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