Umfrage
Hat der Wolf bei uns einen Platz oder hat er keinen?

LK Obmann Konrad Kreuzer, Landtagsabgeordneter Hermann Kuenz und LK Bezirksstellenleiter Martin Diemling (v.r.). | Foto: Hans Ebner
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Wie denkt die Landbevölkerung zum Thema Wolf? Bauernvertreter ließen Umfrage erstellen.

OSTTIROL (ebn). Das Linzer Market Institut hat im Auftrag des WWF eine Befragung in ganz Österreich durchgeführt, wie die Menschen zur Rückkehr des Wolfes in unsere Breitengrade sehen. Das Ergebnis war damals grundsätzlich positiv.
Nun hat der Kärntner Almwirtschaftsverein das selbe Institut mit einer Befragung beauftragt. Allerdings nicht in ganz Österreich, sondern in Kärnten und Osttirol. Das Ergebnis präsentierten Osttirols Bauernfunktionäre vergangene Woche und sehen sich bestätigt. "Betroffene denken anders!" lautete die Parole. Insgesamt wurden 1000 Personen befragt. 217 davon aus Osttirol und Spittal. "In unserer Region haben die Menschen eine klare Einstellung zu dem Thema", erklärte Landtagsabgeordneter Hermann Kuenz. In Zahlen ausgedrückt, lautete die Antwort auf die Frage ob sich die beiden Bezirke als Wolfsgebiete eignen, dass 30 Prozent der Befragten sie als geeignet halten, 51 als eher nicht geeignet und 19 Prozent haben keine Meinung dazu.

"Alles dagegen tun"

Dass die großen Beutegreifer in Osttirol keinen Platz haben steht für LK Bezirksobmann Konrad Kreuzer fest. "Herdenschutz ist in Wirklichkeit weder mit Zäunen, noch mit Hunden machbar. Unsere Art der Bewirtschaftung lässt das nicht zu", so Kreuzer. Was also tun, wenn der Wolf kommt?
Für Kuenz und Kreuzer kann die Antwort nur Abschuss lauten. "Wir werden alles dafür tun, dass sich der Wolf bei uns nicht sesshaft macht", so Kuenz. LK Obmann Kreuzer ergänzt: "Es muss uns gelingen einen einfachen Weg zu finden um Wölfe zu entnehmen. Nicht über den langwierigen Einzelbescheid."
Entnehmen bedeutet nichts anderes als abschießen. Das ist allerdings nicht ganz so einfach. Der Wolf steht unter strengem Schutz und selbst die Bauernvertreter glauben nicht an eine Aufhebung des Status. Deshalb muss man Problemtiere definieren, um sich ihrer über eine Verordnung zu entledigen. Wann ein Wolf zum Problem wird und von wem das definiert wird, darüber gab es keine konkreten Aussagen. Jedenfalls will man eine "rechtlich saubere Lösung".

16.000 Schafe

Wie viele Wölfe durch Osttirol ziehen ist nicht bekannt. Auf den heimischen Almen verbringen rund 16.000 Schafe den Sommer. In den letzten beiden Jahren gab es einen bestätigten Angriff auf Schafe in Huben, die auf einer Heimweide grasten und einen weiteren Verdachtsfall in Außervillgraten.
In Relation zu dem natürlichen Schwund, eine sehr kleiner Verlust. Laut Kreuzer kommen 3 bis 4 Prozent der Schafe nicht wieder von den Almen herunter. Dies entspricht einer Zahl von 400 bis 600 Tieren pro Jahr.

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