Führungsstile unter der Lupe
Führungsstile nach Max Weber

Bertram Steiner, GF AGEtech Osttirol, BNI Vortrag zum Thema Führung gestern und heute.  | Foto: Martin Lugger
  • Bertram Steiner, GF AGEtech Osttirol, BNI Vortrag zum Thema Führung gestern und heute.
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Über die Führungsstile von Max Weber wird oft diskutiert inwieweit diese noch zeitgemäß sind. Dennoch bilden sie die Basis für aktuellere Theorien der Mitarbeiterführung und somit auch für modernere Führungsstile. Weber geht davon aus, dass es den patriarchalischen, autokratischen, bürokratischen und den charismatischen Führungsstil gibt.

Einen patriarchalischen Führungsstil findet man oft in Familien-, Klein- oder Mittelbetrieben, in denen Mitarbeiter sich unterwürfig und gehorsam verhalten. „Der Patriarch“ genießt als Führungsperson eine klar definierte Stellung und Alleinherrschaft. Er wird auch als der „wohlwollende Übervater“ bezeichnet. Er arbeitetet gerne mit weniger Druck und Zwang, dafür aber mit sanfter Überredung. Gegenüber den Geführten begründet der Patriarch aber auch einen Treue und Versorgungsanspruch. Durch Verzicht auf die Mobilisierung des geistigen Potentials der Geführten, wird die Effizienz dieses Führungsstils leider eingeschränkt.

Im bürokratischen Führungsstil liegt die Macht in den Strukturen und ist nicht an eine einzelne Person gebunden. Entscheidungen werden aufgrund von Regeln, Gesetzen und Vorschriften getroffen. Dieses Führungskonzept orientiert sich vor allem an diversen Verwaltungsorganen, Behörden oder auch Ämtern. Hier treten die fachliche Kompetenz der bürokratischen Instanzen, präzisen Beschreibungen der Stellenbefugnisse und der Verwaltungsablaufe als hierarchischer Apparat an Stelle einer über allem stehenden Führungspersönlichkeit. Führungspositionen werden ausschließlich temporär vergeben.

Bei einem charismatischen Führungsstil überzeugen Führungskräfte durch ihr Charisma und Ausstrahlung. Eine charismatische Führungskraft sieht meistens weder Vorgänger, Stellevertreter, noch Nachfolger. Sie können Mitarbeiter inspirieren und zu Höchstleistungen motivieren. Sie gelten oft als Vorbilder und schaffen es auf Basis von Ideen, Visionen und Überzeugung, Menschen an sich zu binden. Auf Basis der Begeisterung werden den Geführten oft viele Opfer abverlangt, wodurch dieser Führungsstil aus Organisationssicht auch gerne kritisch gesehen wird.

Im Gespräch mit diversen Unternehmensberatern aus dem Unternehmernetzwerk BNI (Business Network International) geht klar hervor, dass die reine Ausführung der Führungsstile nach Weber nicht mehr praktikabel sind. Der neue, junge und moderne Mitarbeiter hat sich auch dahingehend entwickelt, dass er sich eher in Richtung kollegialer- und leadershiporientierter Führung motivieren lässt. 

Quellen: Bisani Fritz - Personalführung, (1985), Springer, In Anlehnung an Max Weber. Hettl Matthias (2013) Führungstools: Führungsstil, Mitarbeitergespräch und Macht-faktoren. In: Mitarbeiterführung mit dem LEAD-Navigator®. Springer Gabler, Wies-baden

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