Dolomitenlaufspiele 2011

Foto: Hans Ebner
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Mit dem traditionellen Dolomitensprint, dem ältesten Sprintbewerb der Welt, wurden Freitagabend, um 19:00 Uhr, die 41. Dolomitenlauf-Spiele am Hauptplatz der 12.000 Einwohner-Stadt Lienz eröffnet. 4.000 begeisterte Langlauffans, darunter der estnische Premierminister Andrus Ansip sowie ÖSV-Rennsportdirektor für Langlauf und Biathlon Markus Gandler, fieberten mit. „Die Strecke ist äußerst selektiv gebaut. Vor allem die fünf Meter hohe Rampe mit entsprechendem Anstieg und abfallender Steilkurve, die Schanze und die gefinkelte Spitzkehre vor dem Zielsprint verlangen den Athleten alles ab“, weiß der Mann der allerersten Sprintstunde, OK-Chef Franz Theurl. Die 30 genannten Top-Sprinter aus acht Nationen stimmen zu: „Der Rundkurs ist für jeden Läufer eine Herausforderung! Das Tempo ist extrem hoch und wer sich im Kampf „Mann gegen Mann“ nur den geringsten Fehler oder die kleinste Schwäche erlaubt, hat keine Chance um den Sieg mitzulaufen.“

Stefan Rosenberger – Dolomitensprintkönig 2011
Die 270 Meter lange Strecke musste von den Athleten (6 Startblöcke mit je 5 Sprinter) insgesamt dreimal absolviert werden. Die zwei schnellsten Teilnehmer der Vorläufe stiegen in die nächste Runde (3 Startblöcke mit je 4 Sprinter) auf. Stark in Form zeigten sich die österreichischen Sprinter. Dank ihrer großartigen Leistungen in den Heats sorgten Rosenberger, Wurm, Stöggl und Habenicht für ein rein österreichisches Finale. Dort wiederrum präsentierte sich Stefan Rosenberger sprintgewaltig, technisch überlegen und taktisch klug. Nachdem dem Lokalmatador und dreimaligen Dolomitensprintsieger Harald Wurm gleich zu Beginn des Finallaufs der Stock brach und somit alle Siegeschancen vergeben waren, war die Bahn frei für den 23-jährigen Rosenberger. Der Niederösterreicher setzte sich im Zweikampf gegen den 34-jährigen Saalfeldner und österreichischen Rekordhalter über die Marathondistanz im Speedskating Thomas Stöggl klar durch und feierte einen Start-Ziel-Sieg. „Ich bin überwältigt und hätte nie mit Rang 1 gerechnet. Vor fünf Tagen lag ich noch mit 40 Grad Fieber im Bett und musste um meinen Sprint-Start bangen“, berichtet der neue Dolomitensprintkönig von Lienz. Rosenberger litt die vergangene Saison am Pfeifferschen Drüsenfieber und kämpft sich gerade über Europacup-Rennen an die österreichische Spitze zurück. Großer Jubel herrschte auch beim Zweitplatzierten Thomas Stöggl: „In den letzten zwei Jahren ist mir der Stock gebrochen. Heute hatte ich das Glück auf meiner Seite und ich habe es bis in das Finale geschafft. Es ist ein gewaltiges Gefühl vor so einer tollen Kulisse Rennen zu bestreiten.“

Resultat – Finale Dolomitensprint
1. Stefan Rosenberger (AUT/NÖ) / 2.500 Euro Preisgeld
2. Thomas Stöggl (AUT/S) / 1.500 Euro Preisgeld
3. Tobias Habenicht (AUT/K)/ 1.000 Euro Preisgeld
4. Harald Wurm (AUT/T) / 400 Euro Preisgeld

Dolomiten Classicrace: „Jeder ein Sieger über sich selbst!“

Egal ob jung oder alt, Ehrgeizler oder Genussläufer – knapp 1.000 Teilnehmer aus 27 Nationen erlebten bei perfekten Bedingungen ihr individuelles Langlauferlebnis beim Dolomiten Classicrace in Obertilliach. So auch der estnische Premierminister Andrus Ansip, der den 42 Kilometer Klassiker in 2:44,44 Stunden beendete. „Mit fast 1.000 Startern konnte die Teilnehmeranzahl, verglichen mit den vergangenen Jahren, deutlich gesteigert werden. Langlaufen ist wieder in Mode gekommen. Vor allem der klassische Stil erfreut sich neuer Beliebtheit“, zeigt sich OK-Chef Franz THEURL über das große Interesse begeistert.

Politik trifft Sport: Estnischer Premierminister im Langlauffieber
Als 17. Land der Euro-Zone führte Estland am 1. Jänner 2011 den Euro ein – und zum ersten Mal in der 41-jährigen Dolomitenlauf-Geschichte ist ein Premierminister am Start. Vor den Augen der estnischen Botschafterin Eve-Kylli Kala und in Begleitung seiner zwei Bodyguards lief Andrus ANSIP ein beherztes Rennen. „Manchmal ist es anstrengend mit unserem Premierminister Schritt zu halten. Er ist sehr gut in Form und ein exzellenter Langläufer“, schmunzelt einer der Leibwächter.
Der in Tartu geborene Politiker gilt als Sportkanone, der beim Rollerskaten mit seinen drei Töchtern Tiina, Reet und Liisa, beim Schwimmen, Radfahren, Wandern oder Skifahren Ausgleich zum politischen Alltag sucht. Seine ganz große Leidenschaft gilt aber den Volkslangläufen. So kürte er sich bereits 2001/02 zum Worldloppet Master. Seine Ziele für diese Saison? „Heuer will ich wieder Worldloppet Master werden. Die Weichen dafür habe ich mit den Rennen in Tschechien und Österreich gestellt“, so der Este.

966 begeisterte Langläufer aus aller Herren Länder nahmen bei perfekten äußeren Bedingungen (-10 Grad & strahlender Sonnenschein), das Dolomiten Classicrace in Angriff. „Eine neue Streckenführung, weniger selektiv, aber dafür mit der Einbeziehung des historischen Ortes Obertilliach, sorgt für noch größeres Langlaufvergnügen“, versprach der Rennleiter Matthias Scherer, Bürgermeister von Obertilliach, bereits vor dem Rennen.

RESULTATE – DOLOMITEN CLASSICRACE 2011

Dolomiten-Classicrace 42 km Herren (Hauptlauf Worldloppet)
1. Stanislav Rezac (CZE / Patria Direct) – 1:47,41 Stunden
2. Martin Sutter (AUT / Fischer Racing Team) – 1:47,43 Stunden
3. Thomas Steurer (AUT / Salomonteam) – 1:50,04 Stunden

Dolomiten-Classicrace 42 km Damen (Hauptlauf Worldloppet)
1. Satu Sikanen (FIN / Lappeen Riento) – 2:07,49 Stunden
2. Martina Stursova (CZE / Policka) – 2:21,08 Stunden
3. Valentina Kislukhina (RUS / Moscow) – 2:24,43 Stunden
16. Claudia Humann (AUT/ Mödling) – 2:49,56 Stunden

Dolomiten-Classicrace 20 km Herren (Kurzstrecke Worldloppet)
1. Viktor Novotny (AUT / Fischer Racing Team) – 1:05,46 Stunden
2. Daniel Slechta (CZE / Fischer Racing) – 1:06,19 Stunden
3. Eligius Tambornino (SUI / Club OaSkis) – 1:07,54 Stunden

Dolomiten-Classicrace 20 km Damen (Kurzstrecke Worldloppet)
1. Renate Ganner (AUT / Raika Obertilliach) – 1:20,26 Stunden
2. Stefanie Felgenhauer (GER / SCKM Hirschau) – 1:36,50 Stunden
3. Irene Andri (SUI / Piz Ot Samedan) – 1:40,20 Stunden

37. Dolomitenlauf: Italienische Festspiele in Obertilliach

Mit dem 37. Dolomitenlauf (42 km FT / 25 km FT) – Teil der populären Worldloppet Serie und des FIS Marathon Cups 2010/11 – gingen heute die Dolomitenlauf-Spiele in der Langlauf- und Biathlonhochburg Obertilliach bei strahlendem Sonnenschein und besten Loipenverhältnissen zu Ende. Der Blick auf die Startliste (897 Teilnehmer) versprach bereits vor dem Start auf 1.370 Meter ein spannendes Rennen. Sie war gespickt mit Spitzenlangläufern und Worldloppet-Enthusiasten aus aller Welt (28 Nationen) - darunter Olympiasieger, Weltmeister und Gesamtweltcup-Sieger.

Dolomitenlaufsieger Fabio Santus baut FIS Marathon Cup Führung aus
„Hinter jedem Sieger steht eine starke Mannschaft“, weiß der Mann im roten Trikot, Fabio Santus. Die aktuelle Nummer 1 im FIS Marathon Ranking bekam von seinen Teamkollegen Simone Paredi (Rang 2), Sergio Bonardi (Rang 8) und Marco Cattaneo (Rang 14) perfekte Unterstützung während des gesamten Rennens. Bis zu Kilometer 37 lag Santus im Mittelfeld der Spitzengruppe, lief im Windschatten seiner Kollegen, um später, auf den letzten fünf Kilometern das Feld von hinten aufzurollen. Kurz vor dem Zielsprint setzte sich Santus ab und siegte mit mehr als zwei Sekunden Vorsprung vor Paredi. „Ich mag die Strecke in Obertilliach, da sie aufgrund der Höhenlage eine Herausforderung ist. Heute sind meine Mannschaftskollegen für mich gelaufen. Sie wussten, dass ich Osttirol als Triumphator verlassen wollte“, erzählt der Erstplatzierte, der seine Führung im FIS Marathon Cup gegenüber dem norwegischen Ausdauerwunder und Gewinner des letzten FIS Marathons Anders Aukland (heute Rang 15) sowie dem schwedischen Wasalaufsieger Oskar Svärd (heute Rang 16) weiter ausbauen konnte.

Stark in Form präsentierte sich auch Teemu Kattilakoski. Der finnische „Einzelkämpfer“ und Dolomitenlaufsieger 2009 jubelte über Rang 3: „Das war ein gutes Rennen bei großartigen Rundumbedingungen. Gegen Ende hätte ich etwas mehr taktieren sollen, aber da hat bereits die Kraft gefehlt.“

Bester Österreicher: Lukas Weitgasser auf Rang 6
„Ein super Lauf! Ich habe mich sehr gut gefühlt, das Tempo war angenehm und gegen Ende des Rennens hatte ich noch genügend Kraft für den Schlusssprint“, analysiert der 23-jährige Ramsauer und Sechstplatzierte Lukas Weitgasser. Sein Teamkollege und Koasalaufsieger 2010, Michael Eberharter (T) zeigt sich mit Platz 10 ebenfalls zufrieden: „Ich habe mir vorgenommen mit der Spitzengruppe mitzulaufen. Das ist mir perfekt gelungen!“

Überraschungssiegerin bei den Damen
Entgegen aller Erwartungen gewann die 29-jährige Schweizerin Seraina Mischol vor der favorisierten Olympia-Bronzemedaillengewinnerin von 2006 Sabine Valbusa (ITA), sowie ihrer Landsfrau Natascia Leonardi, den 42 Kilometer langen Dolomitenlauf. „Ich bin überglücklich. Mit diesem Erfolg hätte ich nicht gerechnet. Während des Rennens war ich überzeugt, dass mindestens zwei Läuferinnen vor mir sind“, freut sich Mischol und fügt hinzu: „Länger hätte der Lauf nicht mehr sein dürfen. Gegen Ende war meine Muskulatur schon total übersäuert.“

„Über 2.300 Teilnehmer, aufgeteilt auf sieben verschiedene Rennen – darunter der Romantiklauf am Donnertag und der Bambini Marathon am Samstag, sprechen für den Erfolg der Veranstaltung. Langlaufen boomt wieder und ich bin begeistert, was sich in den vergangen Tagen auf der Loipe rund um Lienz und Obertilliach abgespielt hat“, zieht OK-Chef Franz Theurl zufrieden seine Schlussbilanz.

RESULTATE – 37. DOLOMITENLAUF (42 km, FT)

Dolomitenlauf 42 km Herren (Hauptlauf Worldloppet & FIS Marathon)
1. Fabio Santus (ITA / FIS MC Team) – 1:34:21,37
2. Simone Paredi (ITA / FIS MC Team) – 1:34:23,76
3. Teemu Kattilakoski (FIN / Alevies Mkan Viri) – 1:34:23,82
4. Fredrik Byström (SWE / New Sweden) – 1:34:24,42
5. Aliaksei Ivanou (BLR / Skinfit Racing Team) – 1:34:24,42
6. Lukas Weitgasser (AUT / Skinfit Racing Team) – 1:34:26,57
10. Michael Eberharter (AUT / Skinfit Racing Team) – 1:34:28,57

Dolomitenlauf 42 km Damen (Hauptlauf Worldloppet & FIS Marathon)
1. Seraina Mischol (SUI / Engadin Skimarathon Team) – 1:12:50,34
2. Sabina Valbusa (ITA / FIS MC Team) – 1:14:12,1
3. Natascia Leonardi (SUI) – 1:14:12,46
11. Andrea Reitmayer (AUT / Nordic Team Absam) – 1:21:12,12

Dolomitenlauf 25 km Herren (Kurzstrecke Worldloppet)
1. Tom Reichelt (GER / WSC Erzgebierge Oberwiesenthal) – 57:05,79
2. Dusan Kozisek (CZE / Dukla Liberec) – 57:06,20
3. Michael Pareiner (ITA / Alv Kronspur) – 58:20,15
4. Anian Gruber (AUT / WSV Vomp) – 59:58,49

Dolomitenlauf 25 km Damen (Kurzstrecke Worldloppet)
1. Helena Rejzkova (CZE / Gebrüder Weiss) – 1:12:28,75
2. Kathrin Höfler (GER / SC Marktoberdorf) – 1:13:00,45
3. Brigit Kummerer (AUT / Kleine Zeitung Kärnten läuft) - 1:21:48,1

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