Junioren WM der Biathleten
Zahlreiche Medaillien bereits vergeben

 Die neue Weltmeisterin Amy Baserga | Foto: Expa Pictures
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  • Die neue Weltmeisterin Amy Baserga
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OBERTILLIACH. „Wer bei einer Junioren-Weltmeisterschaft Medaillen holt, hat auch in den Elite-Klassen das Zeug dazu“, analysiert der vierfache Olympiamedaillengewinner und Weltmeister im Massenstart Dominik Landertinger den Stellenwert der Veranstaltung. 2007 war er selbst noch im Nachwuchs und gewann Gold im Sprint und in der Verfolgung und im Jahr darauf in Nove Mesto dreimal Silber.

Saisonhöhepunkt

"Das ist das größte Event im Jahr für Junioren oder Jugendliche und der absolute Saisonhöhepunkt. Ich finde es toll, dass die WM trotz Corona durchgeführt wird, was nicht selbstverständlich ist. Sportler, die hier in Obertilliach Medaillen holen, zählen dann sicherlich auch wenige Jahre später in den Elite-Klassen zu den großen Stars. Sie müssen nur aufpassen, dass sie sich nicht „verheizen“ lassen und die Gesundheit muss natürlich auch mitspielen", so Landertinger.
Mit einer Seehöhe von 1400 Metern liegt das Biathlonzentrum und seine Strecken höher als üblich. Auch die jungen SportlerInnen müssen sich darauf gut vorbereiten. "Die Seehöhe spielt natürlich schon eine große Rolle, darum ist das Akklimatisieren sehr wichtig. Die Anlage in Osttirol ist genial - im Winter wie auch im Sommer. Ich fahre immer noch sehr gerne zum Trainieren hin und fühle mich im Örtchen Obertilliach, wo Biathlon eine große Rolle spielt, sehr wohl", erklärt Landertinger.

Internationale Auslage

"Es ist toll, dass wir wieder in der internationalen Auslage stehen dürfen. Unsere Infrastruktur ist perfekt hergerichtet und wir hoffen auf traumhafte TV-Bilder. Die Veranstaltung organisieren wir auch für die Stars von morgen: Wir wollen viele Jugendliche für den Biathlonsport begeistern. Schade ist einzig, dass es heuer kein Publikum oder Side Events gibt", schildert Obertilliachs Bürgermeister Matthias Scherer.
Vom Erfolg der Veranstaltung ist auch TVB-Obmann Franz Theurl überzeugt: „Mit der Biathlon-WM in Obertilliach wird es uns gelingen, die traumhafte Winterlandschaft Osttirols international ins Schaufenster zu stellen und damit große Aufmerksamkeit auf unsere Region zu lenken.“

Sprintbewerbe der Junioren (1. März)

Im 7,5 km Sprint der Jugend dominierte der Russe Denis Irodov mit 0 Schießfehlern vor dem Italiener Fabio Piller Cottrer (0) und dem Polen Jan Gunka (1). Eine tolle Leistung bot der 17-jährige Saalfeldner Lukas Haslinger, der es mit zwei Schießfehlern noch auf den achten Platz schaffte! Dem Oberösterreicher Leon Kienesberger, der am Samstag am Eröffnungstag Bronze im Einzel gewann, gelang als 16. mit zwei Schießfehlern ebenfalls der Sprung in die Top-20. 23. wurde Fabian Müllauer (3), 54. Marcus Stangl (1).

Haslinger: „Mein Ziel bleibt eine Medaille“
Was sein Teamkollege Leon Kienesberger bereits geschafft hat, soll auch beim besten Österreicher von heute bald gelingen, dazu Lukas Haslinger: „Läuferisch lief es heute sehr gut, am Schießstand hab ich einen Fehler zu viel gemacht. Die Loipe war trotz der warmen Temperaturen sehr kompakt und für mich viel besser als im Einzel am Samstag. Mein Ziel bleiben die Top-6 und ich träume weiterhin von einer Medaille in der Verfolgung.

Sprintweltmeistertitel an Frankreich und Schweiz (2. März)

Im 7,5km langen Sprint der Juniorinnen glänzten bei traumhaftem Sonnenschein im Lesachtal die Eidgenossinnen mit Top-Schießleistungen. Allen voran die 21-jährige Amy Baserga, die mit 0 Schießfehlern und einer tollen Laufzeit ihren ersten Weltmeistertitel errang. Sie distanzierte die Italienerin Rebecca Passler und die Norwegerin Juni Arnekleiv - beide mit je einem Schießfehler - auf die Silber- und Bronzeränge. Übrigens, 2013 bei der letzten JWM in Obertilliach belegte auch mit Weltcupathletin Lisa Vittozzi eine Italienerin im Sprint den zweiten Platz.

Die vier ÖSV-Damen zeigten wieder sehr gute Langlaufzeiten, haderten aber erneut mit dem Schießstand. Als beste ÖSV-Athletin erreichte Lea Rotschopf (2 Fehler) den 17. Platz. Sie lag bis zum letzten Schießen auf Medaillenkurs, doch dann passierten ihr die beiden Fehlschüsse. Dazu die Salzburgerin: „Liegend war ich fehlerfrei, leider dann zwei Fehler im Stehen. Heute ist mir das Schießen halbwegs aufgegangen, da musste ich in den letzten Tagen mehr kämpfen. Ich bin voll motiviert für den Verfolger morgen.“ Eine der besten Laufzeiten lieferte die Kärntnerin Anna Juppe ab, die schließlich mit drei Fehlern 25. wurde. Juppe ist erst im Vorjahr vom Langlauf zum Biathlon gewechselt: „Es ist mein erstes Jahr bei den Juniorinnen und mit der Laufleistung bin ich definitiv zufrieden. Mit drei Fehlern hat ein passables Ergebnis herausgeschaut.“

Die Kitzbühelerin Anna Gandler, die beim Einzel noch Zwölfte wurde, belegte heute mit zwei Fehlern den 28. Platz: „Heute ist leider alles in die Hose gegangen - am Schießstand und in der Loipe. Gleich der erste Schuss liegend ging daneben und der letzte im Stehen. Ich habe für den Verfolger zwar viel Rückstand, aber ich werde wieder alles geben.“ Lisa Osl, die vierte ÖSV-Sportlerin im Sprint, belegte den 49. Platz mit drei Fehlern am Schießstand.

Herrenwertung
Im 10km Sprint der Junioren war der Franzose Emilien Claude bei sehr warmen Temperaturen nicht zu schlagen. Der Bronzemedaillengewinner des Einzelbewerbes holte heuer in Oberhof schon zwei Mal Weltcuppunkte und siegte mit einer fehlerlosen Schussquote vor dem Tschechen Mikulas Karlik (1). Dritter wurde heute der Russe Mikhail Pervushin, ebenfalls mit 0 Fehlern. Als bester Österreicher landete der 21-jährige Tiroler Dominic Unterweger mit einem Fehlschuss an der 27. Stelle: „Es ist heute bedeutend besser als beim Einzel gelaufen, vor allem am Schießstand. Ich bin froh, dass ich heute so eine Leistung abrufen konnte. Für den Verfolger morgen bin ich zuversichtlich, da sich der Rückstand in Grenzen hält.“

Als zweitbester ÖSV-Athlet belegte Andreas Hechenberger mit einer fehlerfreien Schießleistung den 37. Platz, Thomas Postl und Christian Langegger holten mit je vier Fehlern die Ränge 60 und 69.

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