LK Bezirkstour
Landwirtschaft vor klimatischen Herausforderungen

Bezirksstellenleiter Martin Diemling, LK-Präsident Josef Hechenberger, Vizepräsidentin Helga Brunschmid, Bezirksobmann Konrad Kreuzer, Bezirksbäuerin Karin Huber und Renate und Philipp Jans am Figerhof in Kals (v.l.)
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Im Rahmen der diesjährigen Bezirksrunde lud die Spitze der Tiroler Landwirtschaftkammer zum Gespräch auf den Figerhof in Kals. Im Fokus stand dabei das vielschichtige Thema Klimawandel.

OSTTIROL/KALS. Lange Trockenperioden und häufiger auftretende extreme Wetterereignisse – der Klimawandel stellt auch die heimische Land- und Forstwirtschaft vor Herausforderungen.
"Viele reden über den Klimawandel. Wir als Bauern sind diejenigen, die unmittelbar vom Wetter und der Umwelt abhängig sind und den Klimawandel in direkter Intensität spüren", so Landwirtschaftskammerpräsident Josef Hechenberger beim Pressegespräch.

Versorgungssicherheit als Ziel

Um sich auf die Auswirkungen des Klimawandels einzustellen, gelte es Lösungen zu erarbeiten. "Das kann durch technische Anpassungen, wie beispielsweise Beregnungsanlagen passieren, aber auch die richtige Sortenauswahl wird künftig entscheidend sein. Ziel muss es sein, die Landwirtschaft in die Zukunft zu führen und damit unsere Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln zu sichern", erklärt Hechenberger.

Potential vorhanden

Die Landwirtschaft sei aber auch jene Branche, die einen Beitrag zur Eindämmung der Auswirkungen leisten kann: „Die standortangepasste Bewirtschaftung unserer Flächen leistet einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Auch in Sachen Klimaeffizienz sind unsere Bäuerinnen und Bauern gut unterwegs", stellt Hechenberger den heimischen Landwirten ein gutes Zeugnis für ihre Arbeit aus. Aber er ortet noch viel Potential für die Zukunft. Etwa im Bereich der Energieproduktion.

Nachhaltige Produktion

Auf dem Figerhof der Familie Jans in Kals steht dieses Thema seit vielen Jahren eine wichtige Rolle. Der Hof hat sich auf die Verarbeitung von Ziegenmilch spezialisiert, derzeit werden 260 Ziegen gehalten. Betriebsführer Philipp Jans legt dabei großen Wert auf möglichst nachhaltige Produktion: „Wir haben unseren Umgang mit Energie am Betrieb optimiert. Neben PV-Anlagen auf den Dächern haben wir eine Stückgutheizung für unser Wohngebäude und arbeiten in unserer Käserei mit Wärmerückgewinnung. Wir vermarkten den Großteil unserer Produkte direkt und in der Region.“ Seit kurzem gibt es in Kals außerdem eine überbetriebliche Genossenschaft, welche die Abwärme der Turbinen der Wasserkraftwerke der Gemeinde zur Heutrocknung nutzt: „Insgesamt sind wir acht Betriebe. Wir haben zwei Anlagen gebaut und können so 64 Heuballen mit der gesammelten Abwärme trocknen – bisher blieb diese Energie ungenutzt.“

Rund 260 Ziegen werden derzeit am Figerhof gehalten.
  • Rund 260 Ziegen werden derzeit am Figerhof gehalten.
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"Eine echte Katastrophe"

Dass der Klimawandel bereits heute Auswirkungen auf unsere Umwelt hat, dürfte auch mit einem Blick auf Osttirols Wälder belegt sein. "Der Klimawandel wirkt sich in allen Bereichen der Land- und Forstwirtschaft unterschiedlich aus. Die Situation in unseren Wäldern ist allerdings eine echte Katastrophe – durch die Extremwetterereignisse der vergangenen Jahre und den darauffolgenden, massiven Borkenkäferbefall stehen viele Waldbauern vor enormen Herausforderungen. Trotzdem muss es unsere gemeinsame Bestrebung sein, möglichst rasch wieder aufforsten zu können, um letztendlich auch unsere Siedlungsräume wieder zu schützen“, erklärt LK-Bezirksobmann Konrad Kreuzer.

Vorbildwirkung

Das "gute Klima" haben die Tiroler Bäuerinnen bereits im Vorjahr in den Mittelpunkt gerückt. Neben dem sozialen Klima sollte auch der Klimaschutz im Vordergrund stehen, weshalb bei allen Aktionen der Nachhaltigkeitsgedanke berücksichtigt wurde, sei es bei der Verpflegung oder bei der Anreise. „Jede und jeder kann einen Beitrag leisten, der zählt. Auch dürfen wir nicht müde werden, als Vorbilder immer wieder darauf hinzuweisen, dass regional und saisonal einzukaufen ein wichtiger Schritt in Sachen Klimaschutz ist“, betonen Vizepräsidentin und Landesbäuerin Helga Brunschmid und Bezirksbäuerin Karin Huber abschließend.

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