"Sonnen-Schein" für die Bürger von Assling
In der Pustertaler Gemeinde wird der größte Photovoltaikpark Tirols gebaut.
ASSLING. In den 50er Jahren galt die Gemeinde Assling als "Kornkammer Osttirols", denn bis auf 1400 Meter Seehöhe wurde dort Getreide angebaut. "Bald werden die Bauern statt Korn Sonnenstrahlen ernten", meint Markus Lukasser, Obmann des Elektrowerkes Assling (EWA).
Das EWA, das zu 97 Prozent im Besitz der Asslinger Landwirte ist (3 Prozent gehören der Gemeinde), errichtet im Gemeindegebiet vier Photovoltaikanlagen mit einer Größe von 500 kWpeak pro Anlage. "Das entspricht insgesamt 400 kleinen 5kWpeak Hausanlagen für Einfamilienhäuser", berichtet EWA-Geschäftsführer Harald Stocker. Gebaut werden die Anlagen mit einer Modulfläche von je 3.500 Quadratmetern in Bichl, Herol, Bannberg und Unterassling.
Virtuelle Beteiligung
Für Stromkunden des EWA besteht dann die Möglichkeit sogenannte "Sonnen-Scheine" zu erwerben. Ein "Sonnen-Schein" entspricht einer Kraftwerkskapazität von 2,5 kWpeak und kostet 4.500 Euro. "Damit erwirbt man ein 20-jähriges Strombezugsrecht in der Höhe der Sonnenstromerzeugung aus seinem "virtuellen' Anteil am Photovoltaikpark. Die Vergütung beträgt 10,38 Cent/kWh, das entspricht den Netzgebühren und dem Energiepreis unseres Elektrowerkes", erklärt Stocker.
Für den Asslinger Bürgermeister Bernhard Schneider ist das Projekt ein weiterer Schritt auf dem Weg zur energieautarken Gemeinde. Neben dem Photovoltaikpark betreibt das EWA im Gemeindegebiet bereits vier Kleinwasserkraftwerke, die ca. 750 Kunden in Assling mit Strom versorgen.
Daten und Fakten
Die Investitionskosten für den Photovoltaikpark belaufen sich insgesamt auf 3,2 Millionen Euro. Laut Plan sollen jährlich 2,3 Millionen Kilowattstunden Sonnenstrom erzeugt und damit 1600 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr eingespart werden. Bis Mitte Oktober sollen die vier Anlagen betriebsbereit sein.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.