Der erste Schritt in die Selbständigkeit

Die Finalisten der 120 Sekunden Chance in Lienz mit Organisatoren, Gastgebern und Jurymitgliedern. | Foto: Standortagentur Tirol
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  • Die Finalisten der 120 Sekunden Chance in Lienz mit Organisatoren, Gastgebern und Jurymitgliedern.
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"Ihre 120 Sekunden beginnen jetzt", hieß es beim Casting der 120-Sekunden-Chance, das am Donnerstag, 21. September bei Durst Phototechnik in Lienz Station machte. Findige Köpfe, die schon lange eine tolle Geschäftsidee für ein Produkt oder eine Dienstleistung mit sich herumtragen, hatten dabei die Gelegenheit, eine fachkundige Jury davon zu überzeugen. Die "120 Sekunden Chance", eine Aktion von Standortagentur Tirol, Land Tirol, Start Up.Tirol und den Tiroler BEZIRKSBLÄTTERN, wurde bereits im Jahr 2009 ins Leben gerufen.

9 Projekte

Beim Casting in Lienz wurden insgesamt neun Projekte vorgestellt. Die Teilnehmer mussten dabei ihre Idee in zwei Minuten umfassend, verständlich und genau formuliert präsentieren. Die Jury, bestehend aus DI (FH) Michael Schneeberger (Geschäftsführer EBS Smart Solutions Software GmbH), Petra Wolffhardt, MBA (diewoelfe.at - Büro für Markendesign und Produktentwicklung) und Ing. Edwin Meindl (Geschäftsführer Micado), nahm die einzelnen Projekte und Produkte genau unter die Lupe und beurteilte diese hinsichtlich Verständlichkeit, Umsetzbarkeit, Innovationsgehalt und Kundenorientierung. Schlussendlich durfte sich der Großteil der Teilnehmer über ein dreifaches "JA" der Jury und somit den Einzug ins regionale Finale am 24. Oktober 2017 in Innsbruck freuen.

Die Osttiroler Finalisten:

Felix Jungmann (Lienz)
„Vegetarische Diätnudel aus Osttirol“: Aufbau einer Produktionsgesellschaft im Bereich der Lebensmittelindustrie in Osttirol. Neben dem Erhalt einer regionalen Spezialität ist Ziel dieses Projektes die ressourcenschonende Herstellung allergen-freier und in Handarbeit produzierter Convenience-Lebensmittel. Die Rohstoffe sollen weitestgehend aus der Region stammen.

Hannah Krismayer, Moritz Gall, Michael Holzer (Lienz)
„Million Reasons“: Ein Damenschuh, der sich individuell an alle Situationen anpasst.
Sohle und Stöckel des Damenschuhs sollen aus elastischem Kautschuk hergestellt werden und die Absätze einfach in ihrer Höhe verstellbar sein, quasi je nach Bedarf Komfort- und Businessschuh in einem. Im aktuellen Projektstand steht die Idee, noch nicht die technische Machbarkeit im Mittelpunkt.

Robert Roithmayr (Lienz) schaffte es mit zwei Ideen ins Finale:
1) „get inspired & be crative & make it real“: Ziel ist es, Projekte der textilen Architektur von der Idee bis zur Realisierung über eine virtuelle Plattform abwickeln. Inspiration durch 2000 Projekte aus aller Welt in der Online-Bibliothek abrufen, Entwurf und Planung direkt über die browserbasierte Planungssoftware „Formfinder“ erstellen, Produktion und Installation des Projektes mit Partnerunternehmen.

2) „Bionik-Schirm mit neuartiger Spannkinematik“: Im Rahmen des Projektes soll ein wetterfester Großschirm (12x12m) für den Gastronomiebedarf entwickelt, erprobt und zur Marktreife gebracht werden. Die Innovation betrifft eine neuartige Spannkinematik, dessen Inspiration aus der Natur stammt. Schirme für den Gastronomieeinsatz (z.B. für Gastgärten): durch eine spezielle Formgebung (Krümmung) und eine spezielle Oberflächenstruktur (Lamellen) hält der Schirm einer Windgeschwindigkeit von bis zu 120 km/h stand. Für diesen Schirm wurden bereits ein Musterschutz sowie ein Patent für ein Jahr erworben. Es existiert bereits ein Prototyp.

Silvester Wolsegger und Rene Schmidpeter (Anras)
„ZELOS GmbH – Zentrum für Entrepreneur- und Leadership“: Verknüpfung der regionalen Leistungspotentiale mit den globalen Innovationspotentialen zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle für einen positiven Impact in der Region. (Erhöhung der Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit).
Es wurden im letzten Jahr 40 Wissenschaftler (u.a. aus Asien) nach Osttirol eingeladen, um vor Ort neue Anregungen für ihre Arbeit zu finden und die Stärkefelder Osttirols für die eigene Arbeit zu nutzen. Spezielle Trainings und Workshops bieten eine Einnahmequelle.

Stefan Wurzer (Lienz)
„Green Team – autarke Ladestation für E-Bikes“: Die Vorzüge des E-Bikes verhelfen seinen Nutzern zu ungeahnten Sporterlebnissen. Das Erklimmen von höhergelegenen Ausflugszielen per Bike ist für nahezu jeden möglich geworden. Für die dort fehlende Ladeinfrastruktur will das Green Team autarke E-Bike-Ladestationen anbieten.
Das Team arbeitet an der Entwicklung von Photovoltaik-Ladestationen, die z.B. auf Almen aufgestellt werden können. Als Zielgruppen sind Tourismusverbände, Gemeinden und private Unternehmen avisiert. Je mehr Ladestationen stehen, desto weitere Mountainbiketouren werden möglich.

Aljoscha Richter (Anras)
„IoT mit Lora“: Kostengünstige Verschmelzung von der realen Welt mit der virtuellen Informationswelt. Vorteil für Industrie, Wirtschaft, Kommunen und Privatpersonen. Grundidee ist die Nutzung des Internet of things: Wer im Privathaushalt im Keller einen Heizkessel hat, muss regelmäßig vor Ort nachschauen, wie voll/leer der Kessel ist. Daher Idee, eine mit dem Internet verbundene Box im Heizkessel zu installieren, die selbständig den Pegelstad im Kessel misst, die entsprechende Information ist über eine App am Smartphone ablesbar.

Überregionales Finale

Die 120 Sekunden Chance wird neben Tirol auch in Südtirol und Trient ausgetragen. Die 9 besten Ideen aller Gebiete treten im überregionalen Finale am 24. November 2017 im Rahmen des Start-up Festivals in Innsbruck an. Aus diesen werden die besten drei Ideen gesamt prämiert. Zudem kürt das Publikum während der Prämierungsfeier den Gesamtsieger mittels Publikumsabstimmung.
Den Gewinnern winken Preise und individuelle Coachings, um ihre Geschäftsidee weiter zu perfektionieren und ihre eigene Firma aufzubauen.

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