Gemeindebau Redtenbachergasse
Ottakringer warten seit drei Jahren auf Lift
Seit drei Jahren warten Ottakringer Mieterinnen und Mieter, dass sie die neu eingebauten Liftanlagen benützen können. Das Treppensteigen, vorbei an den fertigen Aufzügen, wirkt laut den Bewohnern wie eine Verhöhnung.
WIEN/OTTAKRING. Die Ottakringerinnen und Ottakringer des Gemeindebaus in der Redtenbachergasse 22–32 scheinen vom Pech verfolgt zu sein. Bereits vor Jahren berichtete MeinBezirk.at von Lärmbelastung und Wassereinbrüchen durch umfassende Sanierungen. Im Zuge dieser Umbauarbeiten wurden neun Lifte installiert, die aber seit der Fertigstellung Ende 2021 kein einziges Mal ihren Betrieb aufnehmen konnten. Bis heute, nach fast drei Jahren Wartezeit, erhielten die Mieterinnen und Mieter noch immer keine Auskunft, wann die momentanen Staubfänger das Treppensteigen ersetzen werden.
Wie die erzürnten Mieterinnen und Mieter MeinBezirk.at schilderten, sei der Stillstand der Aufzüge, der Hausverwaltung und somit Wiener Wohnen geschuldet. Laut Mieterobmann Peter Pavlik wurden bereits mehrere Gespräche mit den Mitarbeitern der Baufirma geführt, die die Lifte installiert haben: "Der Polier hat uns schon des Öfteren mitgeteilt, dass der Bau der Lifte von ihrer Seite aus abgeschlossen ist. Die TÜV Abnahme muss Wiener Wohnen beantragen, was bis heute noch nicht geschehen ist."
Nach dem Obmann haben sich verschiedene Bewohnerinnen und Bewohner der Wohnanlage schriftlich sowie telefonisch bei Wiener Wohnen über die Inbetriebnahme erkundigen wollen. Wenn die Ottakringer überhaupt Rückmeldungen erhielten, fielen diese meiste spärlich aus. "Ich habe es bereits aufgegeben zu versuchen, die Hausverwaltung zu kontaktieren", erzählt uns Elisabeth Nagel-Neuwirt, die seit 1978 den Wohnkomplex ihr Zuhause nennen darf.
"Bewohner werden nicht jünger"
Bei der Besichtigung der Liftanlagen teilten die Mieter MeinBezirk.at mit, wie die Vorfreude auf einen angenehmeren Weg in die Wohnung von Tag zu Tag schwindet. "Ich hatte bis jetzt keine andere Wahl als die Treppen zu nützen. Seit dem Beginn der Bauarbeiten freute ich mich aber auf die Erleichterung in den dritten Stock zu kommen. Und seit geraumer Zeit will ich nur noch dagegen treten", so die Pensionistin Nagel-Neuwirt.
Pavlik pflichtet seiner Nachbarin bei. "Die Bewohner werden nicht jünger und das Stiegensteigen immer anstrengender." Da wirkt ein neuer Lift, der nicht funktioniert wie eine Verhöhnung.
Inbetriebnahme voraussichtlich diesen Sommer
Die Pressestelle von Wiener Wohnen weist darauf hin, dass die Liftanlage voraussichtlich im Juni 2024 den TÜV bekommt. Somit kann die Sicherheit gewährleistet werden und die Anlage in Betrieb genommen werden.
Wieso die Freigabe jedoch eine dementsprechend lange Zeit in Anspruch nimmt, erklärt Wiener Wohnen wie folgt: "Wir können lediglich die Überprüfung durch den TÜV beantragen. Wann eine Abnahme vom TÜV schlussendlich durchgeführt wird, können wir nicht beeinflussen." Die mehreren gescheiterten Versuchen der Mieter, mit Wiener Wohnen in Kontakt zu treten, könne man nicht verifizieren.
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