Interaktive Karte
Zahl der Tropennächte in Ottakring stark angestiegen

- 2024 erreichten viele Regionen Österreichs neue Hitzerekorde. Vor allem ältere Menschen sind stark belastet.
- Foto: Michael J. Payer
- hochgeladen von Michael Payer
Die aktualisierte Karte des Complexity Science Hub (CSH) zeigt, wie sich die Temperaturen auf die Wiener Bezirke auswirken. Auch in Ottakring sind vermehrt Tropennächte und Hitzetage zu bemerken.
WIEN/OTTAKRING. Tagsüber die Fenster schließen, die Vorhänge zuziehen und abends lüften, heißt es seit jeher bei hohen Temperaturen. Bei Außentemperaturen von über 30 Grad und in tropischen Nächten schaffen diese Ratschläge für Abkühlung jedoch schon lange nicht mehr die ersehnte Abhilfe.
Auch in Ottakring sind die hohen Temperaturen nur allzu spürbar – und das bereits seit einigen Jahren, wie die aktualisierte Hitzekarte des Complexity Science Hub (CSH) beweist. Die Karte bietet tiefe Einblicke in die regionale Hitzeentwicklung und die damit insbesondere für ältere Personen verbundenen Risiken seit dem Jahr 2018.
Fast doppelt so viele Tropennächte
Die Karte des CSH dokumentiert zum einen die Entwicklung des Hitzeindex, also die Anzahl der Tage mit Temperaturen über 30 Grad. Zum anderen berücksichtigt der Hitzebelastungsindex zusätzlich den Anteil der über 65-Jährigen und zeigt so auf, wo die gesundheitliche Belastung durch Hitze besonders hoch ist. Dies sei insbesondere für Entscheidungsträger relevant, um rechtzeitig Gegenmaßnahmen, wie etwa Begrünungen oder Infoveranstaltungen, setzen zu können, betont Hannah Schuster vom CSH.

- Bei den hohen Temperaturen muss man sich abkühlen. Für ältere Menschen ist das manchmal nicht möglich. Für sie stellen Tropennächte und Hitzetage eine besondere Belastung dar.
- Foto: Ottilie Ebner
- hochgeladen von Kathrin Klemm
Betrachtet man den 16. Bezirk, lassen sich auch hier drastische Veränderungen feststellen. So ist die Anzahl der Tropennächte im Bezirk seit dem Jahr 2020 stark gestiegen. Während es 2020 noch zwölf Nächte ohne Abkühlung gab, verzeichnete man 2023 bereits 25. Vergangenes Jahr verdoppelte sich diese Zahl nahezu noch einmal und stieg auf 47 Nächte, in denen die Temperaturen nicht unter 20 Grad fielen. Das sei vor allem für gefährdete Gruppen belastend, da im Gegensatz zu normalen Nächten hier die nächtliche Abkühlung, die für die Erholung des Körpers essenziell ist, fehle, weiß Schuster.
Im Alter gefährdet
Die Karte zeigt auch auf, dass es im Jahr 2024 im Schnitt 49 Hitzetage – also Tage, an denen die Temperatur die 30-Grad-Marke überschritten hat – gab. Auch hier lässt sich ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Jahr 2020 bemerken. Damals waren es nur durchschnittlich 23.
Besonders für ältere Personen sind diese Hitzetage ein Problem. 2024 lag der Anteil der über 65-Jährigen in Ottakring bei 16,1 Prozent. Für sie sei die Hitze etwa aufgrund von Vorerkrankungen ein ernst zu nehmendes Risiko, weiß die Expertin. Um diese Gruppe auch langfristig zu schützen, reiche nächtliches Durchlüften nicht aus.
Die Karte ist unter www.vis.csh.ac.at zu finden.
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