Schranken zum Wientalradweg
83-jährige Radlerin muss einen Umweg fahren
Katharina sitzt mit 83 Jahren noch am Rad. Der schnelle Weg zum Wientalradweg wird ihr allerdings verwehrt.
WIEN/PENZING. Katharina ist 83 Jahre jung und immer noch flott mit ihrem Rad unterwegs. Seit mehr als 40 Jahren schon wohnt sie mit ihrem Mann in der Jenullgasse. Um sich mehrmals die Woche sportlich zu betätigen und die Natur in ihrer Umgebung zu genießen, begibt sie sich hinab auf den Wientalradweg, der nicht weit von ihrer Wohnung entfernt ist.
"Ich lege mit dem Rad meist 13 Kilometer zurück und fahre bis zum Naherholungsgebiet nähe Wolf in der Au. Dort hole ich mir Palmkätzchen, Heckenrosen und alles Schöne, was das Wiental zu bieten hat", so die Dame, die MeinBezirk.at ihren Wunsch äußerte: "Ich vermisse einen nahen Zugang zu diesem Radweg."
Laut der Penzingerin gibt es keinen entsprechenden Zugang von der Kennedybrücke bis zur Astgasse. Es existiert allerdings eine Rampe, die aber leider durch zwei Schranken gesperrt ist. "Junge Radler hieven ihr Rad über den Schranken. Das ist mir mit 83 allerdings zu mühsam. Vielleicht gibt es eine Lösung", hofft sie. Auf der Straße fährt sie nämlich nicht so gerne, daher steigt sie meistens mit ihrem Rad in die U4 ein und fährt das Stückchen bis nach Hütteldorf auf Schienen.
Die Schranken bleiben zu
Das wird ihr auch weiterhin nicht erspart bleiben: Bei der besagten Rampe nahe der Jenullgasse handelt es sich nämlich seit jeher um eine betriebliche Rampe der Abteilung Stadt Wien - Wiener Gewässer (MA 45). Im Zuge der Erstellung eines Sicherheitskonzeptes für den Wienfluss-Weg wurde eine Öffnung bereits geprüft, aus verkehrssicherheitstechnischen Gründen jedoch nicht weiterverfolgt, da unter anderem die Rampe direkt in den Fließverkehr der Hadikgasse mündet und daher ein hohes Konfliktpotential besteht. "Zudem verfügt sie über keine Absturzsicherung", erklärt Fanny Feichtinger, Pressesprecherin der MA 45.
Mögliche Alternativen
Aktuell baut die Stadt Wien die Radverkehrsinfrastruktur im Zuge der größten Radweg-Offensive der Geschichte intensiv aus. Im beschriebenen Bereich gibt es laut Feichtinger bereits sehr gute Möglichkeiten, mit dem Rad von der Jenullgasse zum Wientalradweg zu kommen. Und zwar in Richtung stadtauswärts über die Penzinger Straße bis zur Astgasse, in ca. 500 Metern Entfernung bzw. stadteinwärts über die Penzinger Straße bis zur Diesterweggasse.
"Von dort aus gibt es jeweils ampelgeregelte Radüberfahrten über die Hadikgasse und ebenfalls Rampen zum Wientalradweg", so Feichtinger. Für Katharina sei dies allerdings keine sehr fahrradtaugliche Lösung, da sie vor allem auf ihrem Rückweg einen Umweg fahren müsste: "Auch fahre ich wie gesagt im Straßenverkehr nicht so gerne und die Hadikgasse entlangzufahren, ist mir zu gefährlich."
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