Kontrollen gefordert
Hundeverbot am Otto-Wagner-Areal sorgt für Streit

Hinweise auf das geltende Hundeverbot im Areal, auf das ja bei jedem Eingang aufmerksam gemacht wird, wurde mit Unverständnis, Ablehnung und Verbalattacken reagiert. | Foto: Christa Posch
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  • Hinweise auf das geltende Hundeverbot im Areal, auf das ja bei jedem Eingang aufmerksam gemacht wird, wurde mit Unverständnis, Ablehnung und Verbalattacken reagiert.
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Vermehrte Verstöße, Verbalattacken und Unverständnis: Die Initiative „Steinhof erhalten“ fordert konsequente Kontrollen am Otto-Wagner-Areal in Penzing. Dort herrscht eigentlich ein striktes Hundeverbot, das immer häufiger von Anrainerinnen und Anrainern ignoriert wird.

WIEN/OTTAKRING/PENZING. Das Otto-Wagner-Areal ist ein historisch bedeutender Ort, zugleich aber auch Naherholungsgebiet für viele Wienerinnen und Wiener. Immer häufiger wird allerdings ein Thema zum Konfliktherd: Vierbeiner im Areal – obwohl hier ein striktes Hundeverbot gilt.

Anlässlich der Vintage-Tage im September bot sich ein klares Bild: Zahlreiche Hundehalter waren mit ihren Vierbeinern am gesamten Gelände des Otto-Wagner-Spitals unterwegs. „Hinweise auf das geltende Hundeverbot, das an jedem Eingang gut sichtbar angebracht ist, wurden vielfach ignoriert. Reaktionen reichten von Unverständnis bis hin zu offenen Verbalattacken“, schildert Carola Röhrich von der Initiative „Steinhof erhalten“, die sich an MeinBezirk wandte. An diesem Nachmittag war die Portierloge beim Haupteingang unbesetzt, eine Kontrolle fand nicht statt.

Verbotsschilder werden ignoriert

Laut Röhrich häufen sich die Beschwerden in letzter Zeit spürbar. „Immer häufiger wird das Problem mit Hunden an uns herangetragen. Auf diversen Internetseiten kursieren Fotos und Berichte über Verstöße“, erklärt sie. Das Thema sei auch bei der Wiener Standortentwicklungsgesellschaft (WSE) bekannt. Dabei sei die Regelung eindeutig: Das Gelände beherbergt nach wie vor medizinische Einrichtungen, darunter die Lungenabteilung, mehrere psychiatrische Stationen sowie orthopädische Bereiche der Klinik Ottakring. „Gerade deshalb ist das Hundeverbot wichtig – auch zum Schutz der Tierwelt, die hier noch ihren Lebensraum hat“, betont Röhrich.

Carola Röhrich von der Initiative "Steinhof erhalten" fordert stärkere Kontrollen für Hundehalter am Areal. | Foto: Michael J. Payer
  • Carola Röhrich von der Initiative "Steinhof erhalten" fordert stärkere Kontrollen für Hundehalter am Areal.
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Zwar hat die Gemeinwirtschaftliche Siedlungs- und Baustoffanstalt (Gesiba), die Wohneinheiten am Areal besitzt, ihren Mietern eine Ausnahmeregelung erteilt, die jedoch lediglich den direkten Weg vom Eingang Reizenpfenninggasse 1 zur Wohnung betrifft. In der Praxis halten sich aber viele nicht daran. „Hunde sind im gesamten Areal bis hinauf zur Kirche anzutreffen“, berichtet Röhrich. Auch MeinBezirk-Regionautin Christa Posch wurde Zeugin eines Vorfalls: „Ich habe ein junges Paar darauf hingewiesen, dass Hunde hier verboten sind. Die Antwort lautete: ‚Kümmern Sie sich um Ihren eigenen Scheiß!‘ – traurig, was aus der heutigen Gesellschaft geworden ist“, sagt sie.

Gesiba reagiert auf Beschwerden

Auf Nachfrage erklärte die Gesiba-Pressestelle: „In der genannten Wohnhausanlage ist die Haltung von Hunden nach Genehmigung möglich. Das Ausführen von Haustieren auf den angrenzenden Grundstücken des Krankenanstaltenverbundes ist jedoch ausdrücklich untersagt.“ Innerhalb der Anlage gelten zudem strenge Regeln: Hunde müssen stets an der Leine geführt werden und einen Maulkorb tragen. „Wir nehmen diese Vorgaben sehr ernst und weisen regelmäßig durch Aushänge und Rundschreiben darauf hin“, heißt es.

Um Waldtiere und Natur zu schützen, sind Hunde am Areal verboten.  | Foto: Berger Wien
  • Um Waldtiere und Natur zu schützen, sind Hunde am Areal verboten.
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Trotzdem kommt es immer wieder zu Verstößen – sowohl durch Gesiba-Mieter als auch durch fremde Hundehalter, die das weitläufige Gelände als Erholungsort nutzen. „Eine lückenlose Kontrolle ist aufgrund der offenen Struktur des Areals kaum möglich. Umso wichtiger ist gegenseitige Rücksichtnahme und Bewusstseinsbildung“, betont Gesiba.

Auch von der WSE-Pressestelle kam eine ausführliche Rückmeldung. Sie ist für die Entwicklung und Verwaltung des Penzinger Otto-Wagner-Areals zuständig. In ihrem Statement betont die Pressestelle, dass auf dem gesamten Areal ein Hundeverbot gilt, das bereits aus Klinikzeiten übernommen wurde. Um die Situation zu verbessern, habe die WSE zusätzliche Hinweisschilder angebracht, Sicherheits- und Portierpersonal eingeschult, die GESIBA-Hausverwaltung sensibilisiert und auch Zwischennutzer verpflichtet, Besucher über das Verbot zu informieren.

Haltest du das Hundeverbot für angemessen?

Die Initiative „Steinhof erhalten“ fordert dennoch, das Thema stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und die Kontrollen konsequenter durchzuführen, damit das historische Otto-Wagner-Areal ein Ort bleibt, der für alle nutzbar ist, ohne dass Regeln zur Nebensache werden.

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