Lehrer und Schüler am Limit
Vierte Welle und die Schulen bleiben weiterhin offen
Es ist ein täglicher Kraftakt für Schulpersonal und Schülerinnen und Schüler. Für viele Eltern fühlt es sich an wie Russisches Roulette. Denn die Kinder in dieser so prekären Lage zur Schule zu schicken, bedeutet tägliches Zittern, ob sie infiziert heimkehren. Doch davon möchte Minister Faßmann nichts wissen. Für ihn ist es vor allem wichtig, Eltern gnädig zu stimmen. Und das geht nur, wenn die Schulen um jeden Preis offen bleiben. Ich habe in den letzten Tagen Gespräche mit Lehrerinnen und Lehrern aus unterschiedlichen Schulen geführt. Sie alle klagen am Limit zu sein. Ursula K. unterrichtet an einem Gymnasium in Wien. Sie betreut neun Klassen quer durch alle Altersgruppen: "Ich bin leider laufend Kontaktperson 1, täglich müssen wir Kinder heimschicken, doch das interessiert niemanden. Ältere Kolleginnen fürchten sich davor die Klassen zu betreten. Die Angst sitzt uns aber allen im Nacken. Auch als Geimpfte." Denn die Zahlen gehen derzeit durch die Decke. "Infizierte Kinder aus der Klassengemeinschaft für wenige Tage zu isolieren beziehungsweise nur deren unmittelbare Nachbarn ist zu wenig. Die Rechnung bekommen wir sukzessive präsentiert. Übrigens Minister Faßmann hat kürzlich einen Besuch bei uns im Haus abgesagt. Er hatte Sorge sich anzustecken." Ein kurzer, harter Schullockdown für 14 Tage würde wohl genügen, um die irrwitzigen Coronazahlen abzubremsen. Auch wenn das für uns alle unpraktisch wäre. Aber was ist schon praktisch in diesen Zeiten? Es gilt das Ärgste abzuwenden, wieder einmal alle Kräfte gemeinsam zu mobilisieren und Kontakte zu beschränken. Wir kennen das ja schon seit bald zwei Jahren. Nur wenn alle an einem Strang ziehen und teilweise unattraktive temporäre Lösungen getroffen werden, schaffen wir es ein weiteres Mal die Krise zu überwinden.
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