Wien Museum Neu: Finanzierung steht
Das Projekt "Wien Museum Neu" steht bereits länger – jetzt wurde die Finanzierung genehmigt.
WIEDEN. Vor fast sechzig Jahren wurde das Gebäude, in dem das Wien Museum heute seinen Sitz hat, errichtet. Eine Generalsanierung hat es seitdem nie mehr gegeben. Platz ist ebenso Mangelware. Ein Umbau liegt somit auf der Hand.
Pläne und Wünsche gibt es zur Genüge, das große Fragezeichen hing stets über der Finanzierung. "Ich bin erleichtert, es hat endlich geklappt. Seit Langem haben wir um die Finanzierung gekämpft", kann Finanzdirektorin Christina Schwarz nun sagen. Die Stadt übernimmt in fünf Tranchen die Kosten (108 Millionen Euro) für den Umbau. "Es wird der wichtigste Museumsbau der Zweiten Republik", kündigt Direktor Matti Bunzl an. "Wir wollen die Gelder im Interesse der Bürger einsetzen und in Kultur, Bildung und vor allem in das Gemeinwohl investieren."
Den Karlsplatz aufwerten
Das von Oswald Haerdtl errichtete Gebäude steht unter Denkmalschutz und kann daher nicht vollständig abgerissen und neu gebaut werden. Die Architekten "Winkler + Ruck" sowie Ferdinand Certov siegten beim Architektur-Wettbewerb, der bereits 2015 stattfand. Ihr Plan sieht einen Aufbau vor. Dieser wird nicht direkt auf dem Gebäude gestaltet, sondern durch Fugen gehalten und quasi über dem Museum "schweben" (siehe Foto). "Die Stadt soll praktisch ins Museum fließen", erklärt der Direktor. So soll laut Team der gesamte Karlsplatz aufgewertet werden. Ende April wird die Finanzierung voraussichtlich offiziell beschlossen, ungefähr ein Jahr später mit dem Bau begonnen werden. Das Ende steht noch in den Sternen:
Museum in der Schule
"Wir rechnen mit zwei bis drei Jahren Bauzeit, können es aber nicht ganz genau sagen", so Bunzl. "Außerdem versuchen wir natürlich während der Bauphase die Konsequenzen für Anrainer so gering wie möglich zu halten", ergänzt er. Doch was passiert mit den Ausstellungen während der Bauphase? "Zwei Projekte sind derzeit geplant", so Bunzl. Einerseits wird das Wien Museum regelmäßig in Schulen kommen und Kindern und Jugendlichen Geschichte damit näherbringen. Der Fokus der mobilen Ausstellung liegt auf Volksschulen. Dabei geht es nicht nur um trockene Vorträge. Kinder sollen sich die Frage stellen, wie sie Museum machen können, und interaktiv arbeiten.
Wien Museum goes Tokio
"Auch unsere Außenstellen wollen wir mit Liebe überschütten", lacht Finanzdirektorin Schwarz. Zusätzlich ist ein Besuch des Teams – inklusive Ausstellungen – in Japan geplant. Dort zeigt man sich von der Idee begeistert.
Mehr Infos zum Thema gibt es auf der Homepage des Wien Museums.
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