Mit Buchtipp
Wie man sich auch im Winter mit eigenem Gemüse versorgt

Ein Pionier im heimischen Gemüseanbau ist Wolfgang Palme mit seiner Forschungsarbeit „Gemüseanbau im Winter“ | Foto: Johannes Hloch
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  • Ein Pionier im heimischen Gemüseanbau ist Wolfgang Palme mit seiner Forschungsarbeit „Gemüseanbau im Winter“
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Der Winter ist keine verlorene Jahreszeit im Garten

OÖ. Ein Pionier im heimischen Gemüseanbau ist Wolfgang Palme mit seiner Forschungsarbeit „Gemüseanbau im Winter“: Der Gartenbauexperte ist Abteilungsleiter Gemüsebau an der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau in Wien, Mitbegründer der Cityfarm Schönbrunn, einem städtischen Erlebnisgarten, in dem ein breites Spektrum gärtnerischer Bildungsprogramme angeboten wird und Buchautor.

Salate erfrieren nicht

Wolfgang Palme: „Der Winter galt als verlorene Jahreszeit im Garten, die Saison dauerte meist von März bis Ende Oktober. Dass Salate bei Minusgraden erfrieren, stimmt nicht. Forschungen zeigen, dass viele Salate und Gemüsearten viel frosthärter sind, als bisher angenommen wurde. Dies sind ganz neue Erkenntnisse für den Gemüseanbau. Jetzt heißt es, man soll das Naheliegende nutzen, das heißt, auf teure Technik oder Importe aus Südländern verzichten.“
"Es gibt Gemüse, die sind für den Winter geschaffen. Wir denken dabei immer sofort an Kohl und Rüben. Aber auch Frischevertreter wie Salate und Radieschen, die wir sonst eher erst dem Frühling zurechnen, fühlen sich im Winter pudelwohl. In unseren zahlreichen Winterversuchen fanden wir heraus, dass Eichblattsalate, Lollo biondas, Blattbatavias und viele Salatkräuter bis unter minus 11°C frostfest sind. Unsere oberösterreichischen Erwerbsgemüsebaubetriebe pflanzen sie in ungeheizten Foliengewächshäusern, um sie vor winterlichen Niederschlägen zu schützen", weiß Palme. 

Zucker als Frostschutz

Damit der Frost ihnen nicht schadet, helfen sich die Wintergemüse mit einem alten Trick: Sie lagern in ihre Pflanzenzellen Frostschutz ein. "Neben Aminosäuren und Lipiden ist das vor allem Zucker. Und das schmeckt man. Viele Gemüsearten haben im Winter einen herrlich süßen Geschmack. Sogar Radieschen verzichten in der kalten Jahreszeit auf Schärfe und zeigen sich von einer lieblichen, süßen Seite. Das gilt auch für zarte Bundkarotten oder für schmelzenden winterlichen Kohlrabi", weiß der Autor.  

Buchtipp: "Ernte mich im Winter"

"Selbstversorgung im Winter: Die Gemüse schmecken nicht nur herausragend, wir tun auch der Umwelt und uns selbst etwas Gutes: Wenig Transportkilometer für das Essen, viel Zeit im Freien für uns. Auch wenn es unglaublich klingt, man kann den eigenen Garten, den Balkon oder die Terrasse im Winter so richtig genießen." Vom Bestseller-Autor des Handbuchs „Frisches Gemüse im Winter ernten“ Wolfgang Palme: Eine Liebeserklärung an das Wintergemüse, erzählend, persönlich, humorvoll – mit allen nötigen Infos, um den Anbau für die kalte Jahreszeit zu starten und Salat, Radieschen, Karotten & Co. auch von November bis März zu ernten.
176 Seiten, gebunden; Preis: 24,90 €; ISBN 978-3-7066-2661-3; www.loewenzahn.at

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Foto: Cityfoto
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