Leserbrief
"Den grünen Strom ‚gäbe‘ es auf unseren Dächern!"

Leserbrief von Fritz Baumgartner aus St. Georgen/Gusen
Betrifft: Förderbedingungen für Photovoltaik-Anlagen

Das Gerede über die Klima- und Energiewende von den Verantwortlichen klingt wie Hohn.

Nur wer in die Digitalwelt mit PC, Internet und Smartphone bereits ziemlich tief eingetaucht ist, hat überhaupt die technische Chance, zu einem sogenannten Ticket zu kommen, um daraufhin die Möglichkeit zur Eingabe der Daten für einen Förderungsantrag zu bekommen; dies frühestens 18 Stunden nach Zuteilung eines Tickets für einen Zeitraum von 240 Stunden.

Damit man solch ein Ticket bekommt, braucht man als Vorbedingung jedenfalls vom eigenen Stromanbieter einen sogenannten Einspeisezählpunkt. Dieser besteht aus einer 33-stelligen Buchstaben- u. Zahlenkolonne (33!)!

Die Stromanbieter haben Hunderte Anträge auf Zuteilung eines derartigen Einspeisezählpunktes liegen, also bereits hier ist wochenlang zuzuwarten. Offensichtlich werden diese Anträge vom Stromanbieter in einer verstaubten Aktenwelt abgearbeitet.

Das erste Kontingent im Jahr 2021 auf Zuteilung einer Förderung eines Voltaik-Stromspeichers war binnen weniger Minuten erschöpft. Startschuss war am 16.02.2021 um 17 Uhr. Anträge für Photovoltaikanlagen, die bis 17:04:00 eingereicht wurden, sowie Anträge für Stromspeicher, die bis 17:17:18 eingereicht wurden, hatten Platz im Kontingent gefunden. Alle anderen warten nach inzwischen 4 weiteren negativ erfolgten Fördercalls auch im Februar 2023 (also 2 Jahre später) noch immer auf irgendeine Antwort.

Wir Bürger haben jetzt viel Zeit, uns von den PolitikerInnen die Klima- und Energiewende in Permanenz vorschwärmen zu lassen.

Wir haben viel Wartezeit, uns zumindest mental auf die konfuse Energietransformation vorzubereiten. Es kommen noch viele Hürden auf uns zu, sollte ein Förderungsantrag in ferner Zukunft mit einer Kontingentzuteilung positiv beschieden werden: Dann dürfen wir den Bestellnachweis mit den übrigen vertragsrelevanten Daten bei der Förderungsstelle OeMAG uploaden. Wer seine Photovoltaikanlage vorher installieren lässt, fliegt aus dem Förderungsmarathon raus! Es gibt deshalb Käufer von Voltaikanlagen, die haben ihre Anlage seit zwei Jahren am Dachboden herumliegen und dürfen sie wegen der Förderrichtlinien noch nicht installieren.

Erst nach Echtzusage der Förderung dürfen wir bei unserem Stromanbieter um weitere Schritte betteln: Wir brauchen dann einen Netzanschlussvertrag, eine Fertigstellungsmeldung, einen billigsttariflichen Stromlieferungsvertrag, die Montage einer Messeinrichtung und zu guter Letzt einen Netzzugangsvertrag.

Bis dahin freuen sich die Aktionäre unseres Stromanbieters, dass wir ihm noch für viele Monate oder gar Jahre seinen gasteuren Strom aus umdefinierten „grünen Atomquellen“ abkaufen müssen. Soweit zur steinzeitlichen Klimawende in Österreich.

Von Fritz Baumgartner aus St. Georgen/Gusen

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