Leserbrief aus St. Georgen/Gusen
EU-Wahl: "Nehmen wir unsere demokratische Kraft wahr!"

Foto: philipimage/PantherMedia

Leserbrief von Gerti Tröbinger aus St. Georgen an der Gusen
Betrifft: EU-Wahl aus Sicht einer Kulturschaffenden

Am 9. Juni dieses Jahres stehen die EU-Wahlen an. Ein Wahltermin, der allzu oft übersehen oder für nicht wichtig erachtet wird. Ich persönlich sehe die Europäische Union als friedenssichernden Zusammenschluss der Völker, der ein hohes, nicht selbstverständliches Gut bedeutet. Offene Grenzen und die Währungsunion haben für uns Kulturschaffende nicht nur Einfluss auf Organisation und Logistik unserer Arbeit, sondern inspirieren auch unmittelbar Kreativität und künstlerischen Output durch grenzüberschreitenden Austausch und EU-initiierte Projekte wie "Kulturhauptstadt" und zahlreiche internationale Festivals aller Kunstgenres, um nur einige zu nennen.

Positive Erfahrungen in Europäischer Union

Meiner positiven Wahrnehmung unserer Europäischen Union liegen zahlreiche persönliche Erfahrungen zugrunde, aber auch Erfahrungen befreundeter Kolleg:innen. Auch weniger erfreuliche Erfahrungen, wie etwa ein Bericht einer britischen Kollegin, deren internationale Aktivitäten nach dem Brexit massiv eingebrochen sind, weil ein Touring-Betrieb durch wieder eingeführte Zollformalitäten extrem erschwert wird. EU-geförderte Kunstprojekte und Stipendien kenne ich zahlreiche, wunderschöne und erfolgreiche. Studieren im Nachbarland ist keine Problem, was in meinem Genre, dem Figurentheater, unumgänglich ist, weil es keine Hochschule für diese Kunstrichtung in Österreich gibt. Die Liste der Vorzüge wäre noch sehr lange fortzusetzen.

Schwächen gemeinsam verbessern

Natürlich gibt es, wie in jeder Gemeinschaft, immer auch Felder, die einer Nachbesserung bedürfen. Da wäre beispielsweise das internationale Doppelbesteuerungsabkommen, das sehr kompliziert ausgelegt ist und unnötige Hürden in den Weg legt. Zumindest innerhalb der EU bedarf dieses Gesetz einer dringenden Überarbeitung. Aber genau dazu, um Schwächen im System des Miteinanders herauszufinden, zu diskutieren und sukzessive zu verbessern, gibt es ja ein Parlament. In diesem Sinne: Nehmen wir unsere demokratische Kraft wahr und gehen wir am 9. Juni wählen!

Von Gerti Tröbinger, freischaffende Puppenspielerin aus St. Georgen an der Gusen

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