Verkehr und Zentrumsbelebung im Fokus
Best Practice aus dem Ländle für St. Georgen
Im Jahr 2017 haben sich engagierte Bürgerinnen und Bürger im Verein „L(i)ebenswertes St. Georgen“ zusammengetan, um gemeinsam mit der Gemeinde etwas gegen das langsame Sterben des Marktplatzes zu unternehmen. Bei einer Bildungsfahrt nach Vorarlberg holten sich die Mitglieder der Plattform nun Anregungen aus gut funktionierenden Projekten in Vorarlberg.
St. GEORGEN/GUSEN. Schon die groß angelegten Bürgerbeteiligungswoche im September 2020 war vom einhelligen Wunsch nach einer Verkehrsberuhigung am Marktplatz und mehr Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten in der Ortsmitte geprägt (die Bezirksrundschau berichtete). „Wir wollen bewusst über den Tellerrand hinausschauen, und uns ein Bild zu machen, wie andere Gemeinden Verkehrsprobleme und sterbende Ortskerne angehen“, erzählt Obmann Florian Bachinger. Mit coronabedingter Verspätung ging es daher nach Vorarlberg, das sich mittlerweile bei vielen Projekten zu innovativer Verkehrsplanung und Ortskernbelebung einen guten Namen gemacht hat.
Innovative kommunale Lösungen besichtigt
Auf dem Programm standen unterschiedlichste Konzepte in Bregenz, Hard, Lauterach, Wolfurt und Hohenems. „Sehr beeindruckt hat uns das enge Zusammenspiel von öffentlichem Verkehr, Rad- und Fußverkehr. Ein besonderes Highlight war die Begegnungszone in der Gemeinde Wolfurt. Die Umgestaltung des Straßenraumes ermöglicht nun, dass sich Fußgänger, Autofahrer und Radfahrer gleichberechtigt zügig und sicher fortbewegen können. Umso beeindruckender, als diese Straße täglich von 11.000(!) Autos durchfahren wird. Zum Vergleich: über den St. Georgener Marktplatz rollen täglich rund 8.000 Fahrzeuge. Auf das Prinzip der gegenseitigen Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer wird großer Wert gelegt. Und die Erfahrungen zeigen, dass es funktioniert“ , sieht Bachinger viel Potential auch für seinen Heimatort.
Begegnungszonen zur Zentrumsbelebung
Erfolgreiche Zentrumsbelebung war Thema in der Stadt Hohenems. Mit viel öffentlichem und privatem Engagement wurden dort praktisch ausgestorbene Altstadtbereiche Schritt für Schritt erneuert und wieder mit Leben erfüllt. Verkehrsberuhigung und eine attraktiv gestaltete Begegnungszone waren auch hier Grundlage für die Rückkehr der Menschen in den Ortskern. Dieser wurde zuvor von einer stark befahrenen Durchzugsstraße geprägt.
Die Gemeinde St. Georgen finanzierte einen Teil der Reisekosten ins Ländle, auch mehrere Gemeinderats- und Ausschussmitglieder ließen sich die Studienfahrt nicht entgehen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen bei den anstehenden Entscheidungen zur Ortsgestaltung in lokal angepasster Form in die Planungen einfließen.
Projektimpressionen online:
Alle besuchten Projekte und die Eindrücke der Teilnehmer sind in einem ausführlichen Bericht zusammengefasst und auf der Homepage https://www.gemeinsam-stgeorgen-gestalten.com abrufbar.
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