Ungewissheit vor Heizperiode
Bezirk Perg: Temperaturen fallen und Energiepreise steigen

Teuer wird der Griff zum Thermostat im kommenden Winter ziemlich sicher. Kunden fragen sich, wo sie einsparen können. | Foto: AndreyPopov/Panthermedia
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  • Teuer wird der Griff zum Thermostat im kommenden Winter ziemlich sicher. Kunden fragen sich, wo sie einsparen können.
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Hohe Energiepreise und der Russland-Ukraine-Krieg schüren Unsicherheit beim Thema Heizen.

BEZIRK PERG. Obwohl die Auftragslage für Anbieter von Heizungsinstallationen gut ist, birgt die Situation auch für sie Herausforderungen: "Die Energiepreise – egal ob Strom, Öl oder Gas – sind massiv gestiegen. Auch beim Material gibt es eine Preissteigerung. Die Kostenrechnungen sind deshalb ganz anders als noch vor drei Monaten oder einem halben Jahr", sagt Christoph Buchinger, Geschäftsführer des Installateurhofes Buchinger in Waldhausen. Jene, die ihre Heizung umrüsten wollen, müssen sich gedulden: "Die Lieferzeit beträgt mindestens sechs Monate bis zu einem Jahr statt wie früher vier bis sechs Wochen", so Buchinger. Während das Waldhausener Unternehmen besonders viele Anfragen in den vergangenen anderthalb Jahren verzeichnet hat, würden viele Privatkunden nun eher abwarten, wie sich die Energiepreise entwickeln.

Brennholz ist hoch im Kurs

Die Unsicherheit, wie es mit der Öl- und Gasversorgung weitergeht, beflügelt das Geschäft der Holzofenanbieter. Bei Hannes Sigmund in Münzbach ist "die Hölle" los: "Wir könnten Unmengen an Öfen verkaufen." Doch auch hier heißt es einige Monate lang warten – nur wenige Modelle sind sofort verfügbar. „Ein richtiges Revival erfährt momentan der klassische Tischherd“, sagt Sigmund. Schließlich vereint der gleich zwei Funktionen: Heizung und Kochstelle, wenn etwa der Strom ausfällt. Sigmund selbst rechnet nicht damit, dass das Gas tatsächlich abgedreht wird, aber: „Ein Blackout wird 100-prozentig kommen.“ Mit steigendem Stromverbrauch, unter anderem durch Umstieg auf Sonnenenergie und Elektroautos, werde es irgendwann "knallen".

Häuslbauer stehen auf der Bremse

In jüngerer Zeit wurde es modern, Häuser sogar ganz ohne Kamin zu errichten. "Den Notkamin hat teilweise auch die Regierung ins Lächerliche gezogen. Jetzt stehen X Wohnbauten ohne Kamin da", sagt Sigmund. Bei seiner Kundschaft zähle aktuell wieder mehr der Sicherheitsgedanke, so der Eindruck. "Das bleibt sicher länger in den Köpfen hängen."
Die Auftragslage der Heizungsmonteure hängt freilich auch vom finanziellen Spielraum der Kunden ab. Immerhin sind Häuslbauer momentan mit enormen Preissprüngen konfrontiert. „Für nächstes Jahr kristallisiert sich immer mehr heraus, dass jene, die umbauen oder einen Baugrund kaufen, auf der Bremse stehen", sagt Sigmund. Man müsse sich deshalb auch in seiner Branche breiter aufstellen.

Rohstoff Holz nicht in Massen einlagern

"Wir nehmen schon Bestellungen für nächstes Jahr auf, für heuer sind wir verstellt", sagt Bauernbund-Bezirksobfrau Rosemarie Ferstl. Ihr Betrieb gehört zum Verein Ofenholz. Bauern und Betriebe aus der Region bieten in diesem Netzwerk österreichisches Qualitätsholz an. Auch dieses Holz wird nun tendenziell teurer verkauft. Gerade langjährigen Kunden will Ferstl trotzdem faire Preise bieten. Sie wünscht sich Wertschätzung für den Rohstoff: "Das Schlagen und Spalten ist schwere Arbeit." Dann muss das Holz mindestens ein Jahr lang trocknen, bis es zum Heizen geeignet ist. Deshalb appelliert auch Sigmund: "Alle, die eine Holzheizung haben, sollen bitte nur das kaufen, was sie brauchen, nicht das Doppelte. Wir haben in Österreich genug Holz."

Wenn Energiekosten nicht mehr zu stemmen sind

Viele Konsumenten wenden sich wegen der hohen Energiepreise momentan an die Arbeiterkammer OÖ. Online gibt die AK Antworten auf häufig gestellte Fragen wie: "Was tun, wenn mein Anbieter insolvent ist? Was, wenn ich die geforderte Nachzahlung nicht bezahlen kann?" Die AK erklärt auch, was bei Energie-Anbietern und Tarifsystemen zu beachten ist. Die aktuellen Preise für Gas und Öl sowie einen Tarifrechner für Strom- und Gasangebote finden Sie auf e-control.at
Befinden Sie sich in einer wirtschaftlichen Notlage, oder befürchten Sie, dass sich Ihre finanzielle Situation verschlechtert, können Sie sich unter anderem an folgende Adressen wenden:

  • Caritas-Sozialberatungsstelle Perg, 0676/8776 2318
  • Schuldnerhilfe OÖ, Beratungsstelle in der Bezirkshauptmannschaft Perg, Terminvereinbarung unter 0732/777 734
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